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Eigenartig sind die Befunde bei C h r y s o c h lo r is (hottentota, Textfig. XCIX): ein
thorakales und ein inguinales Zitzenpaar ist vorhanden. Die thorakale Milchdrüse erstreckt
sich bis nahe zur Mediodorsallinie und liegt unmittelbar hinter der vorderen Extremität.
Die inguinale umfaßt jederseits die Kloake und bildet die hintere Rumpfkontur; nach vorne
liegt sie dem proximalen ventralen Teile des Unterschenkels an, das Knie umfassend.
K o n v e r g e n z - Als bemerkenswerte Konvergenzerscheinungen des Integumentes von C h r y s o -
erschein- c h lo r is und N o to r y c t e s ist zunächst der bei Säugetieren äußerst seltene Metallglanz
u n g e n b e i .. . . . . . .
C h r y s o - der Haare, welcher beide auszeichnet, zu erwähnen. Allerdings ist derselbe viel weniger
c h l o r i s u n d auffallend bei Notoryctes als bei den häufigeren Chrysochloris-Arten aurea und hottentota,
o t o r y c t e s . w o b e j zu bemerken ist, daß das Fell bei anderen Arten wie Chr. trevelyani viel
T ex tfig. C und CI. K o p f von N o t o r y c t e s t y p h l o p s (C) und C h r y s o c h l o r i s a u r e a (CI), von vorne gesehen.
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weniger irrisierend ist. Metallglanz des Felles ist meines Wissens unter den Säugetieren
meistens nur bei W a s s e rb ew o h n e rn , wie bei dem Centetiden Potamogale, dem
Talpiden Myogale, dem Soriciden Nectogale, sowie bei Scapanus beobachtet worden.
Auch die Beschaffenheit der Schnauze bei Chrysochloris und Notoryctes ist als eine
Konvergenzerscheinung zu deuten. Beide besitzen nämlich ein nacktes, hartes Nasenschild,
welches bei beiden die Nasenlöcher umgibt und dorsalwärts mit einer Falte endigt (Textfig.
C, CI). Bei Notoryctes ist es größer als bei Chrysochloris und dehnt sich, abweichend
von dem Verhalten bei letzterer, auch auf die Oberlippe aus. Daß diese Bildung
im Zusammenhänge mit der Grabefunktion entstanden, ist einleuchtend, da, wie schon oben
(pag. 65) betont worden, der Kopf hierbei Verwendung findet; die Verschiedenheit in der
Ausbildung des Nasenschildes bei Chrysochloris und Notoryctes steht wohl mit der ebenfalls
früher erwähnten Verschiedenheit in ihrer Art und Weise zu graben im Zusammenhänge.
Das Darmsystem.
Von den untersuchten Tieren (Microgale dobsoni, Oryzorictes, Ericulus telfairi,
Hemicentetes semispinosus, Centetes, Potamogale) ist die Parotis bei M i c r o g a l e am
stärksten ausgebildet: ein Lappen lagert, den hinteren Teil des M. masseter bedeckend, vor
dem äußeren Gehörgange, ein schmaler solcher unmittelbar ventral von demselben; der
größte Lappen füllt die laterale Halsfläche zwischen Gehörgang und Schulterblatt aus.
Submaxillaris lagert als kompakte Drüse auf der Ventralfläche des Halses mit der gegenseitigen
in der Körpermitte zusammenstoßend; sie ist weniger ausgebreitet als die Parotis,
aber von etwa derselben Masse.
O r y z o r ic t e s : Parotis ist bedeutend kleiner als bei Microgale; weder die vor noch
die hinter dem Gehörgang gelegene Partie hat eine so große Ausbreitung wie bei dieser.
Die Submaxillaris ist dagegen relativ und absolut größer als bei Microgale, über das
Manubrium sterni hinaus nach hinten reichend.
C e n te te s : Parotis und Submaxillaris verhalten sich zueinander wie bei Oryzorictes,
nur ist Submaxillaris relativ kleiner als bei diesem. Mit Centetes stimmt E r ic u lu s überein.
H em ic e n te te s : Parotis zeichnet sich durch die starke Ausbildung des vor dem
Ohre gelegenen Teiles aus, welcher sich bis zum Auge erstreckt, wogegen der hinter dem
Ohre liegende Teil schwach ist. Die Ausdehnung der Submaxillaris ist etwa wie bei
Oryzorictes.
P o tam o g a le : Beide Drüsen sind sehr reduziert. Parotis ist einlappig und nur durch
die hinter dem Ohre liegende Partie repräsentiert. Submaxillaris ist fast doppelt so . groß wie
die Parotis, platt, mehrlappig, nicht mit der gegenseitigen in der Körpermitte zusammenstoßend
wie bei den vorigen.
Bei C h r y s o c h lo r i s übertrifft die Submaxillaris die Parotis an Größe.
Bei allen hier genannten und außerdem bei M i c r o g a l e lo n g i c a u d a t a kommt
eine kompakte Gl. buccalis vor, welche an der Lateralfläche des Unterkiefers liegt und
sich von etwas hinter der Symphysis mandibulae bis zum Vorderrande des Masseter erstreckt.
. Bei Centetes habe ich mehrere Ausführungsgänge, welche in die Wangenschleimhaut
ausmünden, an ihr konstatieren können.
Bei allen C e n t e t id a e , C h r y s o c h lo r id a e und (nach Dobson) bei S o le n o d o n -
t id a e sind drei Papillae circumvallatae vorhanden. Dieselbe Anzahl kommt bei E r i -
n a c e in i vor, während Gymnurini und Talpidae (Dobson) nur zwei haben.
Die Gesamtlänge des Darmkanals verhält sich zur Kopf— Rumpflänge bei den
Centetidae etwa folgendermaßen:
Microgale d o b son i.................... 1:3,9.
Oryzorictes tetradactylus . . . 1:4.
Zoologie«. Heft 49. j e
S p e i c h e l drüsen.
L ä n g e d e s
D a r m k
a n a 1 e s.