ventralen Schädelkontur/ der Beschaffenheit der Wgsa. pterygoidea, djüfc Form der Fossa
glenoidalis, der Verschmelzung der Näsalia u. s. w.
2) Es läßt sich beweisen, daß die Abänderungen im Antemölarengebiß aus einei||;
Zustand, wie er bei Micr. dobsoni auftritt, hervorgegangen sind (pfeife oben- pag. 31— 32,
Ebenso ist, wie ich oben (pag. 4|— ¿(^|Fig, dtj^achzaweisen versucht habe,',
die höher ausgebildete Molarforiri bei P. aus der einfacheren der übrigen Centetidae -
unter Vermittelung Solcher Befunde, wie sie Oryzorictes zeigt — entstand^* Daß djfse Umbildungen
des Gebisses ebenfalls von der abweichenden Lebensweise der j | g verursacht
sind, erhellt aus'entsprechenden Erscheinungen bei anderen wasserlebenden Säugetieren.
3) Daß ftlh unzweifelhafte Oryzorictinae^obald sie §Kh dem Wasseiläfen anpassen,
der P. entsprechende Umwandlungen erfahren, geht aus dem oben besprochenen Falle der
Gattung Limnogale hervor. Diese hat sowohl die eben besprochenen' Eigentümlichkeiten [als
auch eine mit P. analoge Umbildungfijeg Schwanzes erworben. Daß übrigens P, nicht von
Limnogale abzuleiten ist.; geht außer aus den schon besprochenen Befunden im Gebiß auch
T e x t f ig iC V lI I . Kinbryo. von 1‘ o ta t: i o g a ! ■: v c l o x . */, r.a: Gr.
daraus hervor, daß sich bei der letzteren eine Schwimmhaut zwischen den Zehen entwickelt hat,
während diese bei P., welche sich durch Verwachsung der 2. und 3. Hinterzehe auszeichnet1,
fehlt. Sonst ist die Anpassung an das Wasserleben weiter gegangen bei P. als bei Limnogale.
i| .—
Auch in anderen Punkten ist P. höher differenziert als die übrigen Centetidae:
1} Die Clavicula fehlt und im Zusammenhang hiermit ist das Manubrium sterni
modifiziert. Die Art des Schwimmens: mit den Vorderfüßen anf|je Körperseiten gedrückt,
ist jedenfalls die Ursache des Verlustes der Clavícula. Limnogale benutzt aller Wahrscheinlichkeit
nach beim Schwimmen ihre Füße j (deshalb hat sich die Clavicula erhalten und
eine Schwimmhaut Sich ausgebildet.
2) Foramen entepicondyloideum am Humerus fehlt: hierdurch unterscheidet sich P.
von allen anderen Insectívora lipo.typhla außer den höchsten Erinaceidae, ■
3) Gallenblase fehlt.
4) Ein wirklicher Cremastersack ist allein unter allen Centetidae bei P-,. ausgebildet.
In Bezug auf den Umstand, ‘daß der Unterschenkel auch mit dem Calcaneus gelenkt
wie bei den übrigen Insectivoren außer Centetinae, Oryzorictinae. und Solenodontidae,
■hiTVerwachsun g der besagten Zehen bei P. vollzieht s k l. erst im späteren Stadium des embryonalen Lebens,
,1, dieselbe bei einem Embryo von 40 mm Scheitel-Steißlänge nur teilweise erfolgt is t (Textfig. C V n iM g g
sowie durch das Fehlen des Sesambeins im M. popliteus ist P. dagegen auf einer ursprünglicheren
Stufe als die madagassischen Centetiden stehen geblieben.
Über die Stellung des P. innerhalb der Familie kann kein Zweifel bestehen. Außer
im äußeren Habitus nähert P. sich viel mehr den Oryzorictinae als den Centetinae in
mehreren speziellen Befunden, wie Schädelform, Zahnsystem, Fehlen eines besonderen Fo-
ramen opticum, Beckenform, Vorhandensein eines Trochanter III, Verwachsung der Unterschenkelknochen,
Lage der Hoden u. a.
Es ließe sich somit völlig rechtfertigen, P. in die- .Unterfamilie Oryzorictinae aufzunehmen.
Nur aus dem Grunde, daß die Mitglieder dieser Gruppe intimer unter sich verbunden
sind als mit P., erscheint es bis auf weiteres angemessen, für dieselbe eine besondere
Unterfamilie zu errichten, wobei aber immer im Auge zu behalten ist, daß
P. jedenfalls aus einer Microgale-ärtigen Form hervorgegangen ist, wie oben nachgewiesen
wurde.1
Die Unterfamilie der C e n t e t in a e , deren Charakteristik und Beziehungen zu den
Oryzorictinae wir bereits oben angegeben haben, umfaßt die Gattungen Ericulus, Centetes
und Hemicentetes.
Irgend eine Form, welche den Übergang dieser Unterfamilie zu einer der vorigen
vermittelt,. • ist nicht bekannt. Durch die Ausbildung des Stachelkleides und der mit diesem
in Zusammenhang stehenden Hautmuskulatur, sowie durch die eigenartige Spezialisierung
des Gebisses hat sich allerdings E r i c u lu s in noch höherem Grade als die beiden anderen
Centetinen von den ursprünglicheren Formen der Oryzorictinae entfernt. Trotz oder vielleicht
richtiger: infolge der genannten eigenartigen Differenzierungen ist Ericulus diejenige
Centetinen-Form, welche einige andere ursprüngliche Eigenschaften hat bewahren können,
welche sie mit den Oryzorictinae gemeinsam hat, wogegen dieselben bei Centetes und Hemicentetes
verloren gegangen sind. Als solche Merkmale seien hier angeführt:
1) Tympanalregion mehr mit derjenigen von Oryzorictinae übereinstimmend als bei
Centetes und Hemicentetes der Fall.
2) Form des Unterkiefergelenkkopfes.
3) Darmbeinform.
4) Trochanter III angedeutet.
5) Verhalten des Muse, sterno-cleido-mastoideus.
Eine besonders ursprüngliche Eigenschaft hat E. in seinem doppelten Muse, biceps
brachii (siehe oben pag. 94) bewahrt.2
Schon oben (pag. 37) habe ich dargelegt, daß die bisher beschriebenen und auf
zwei Gattungen (Ericulus und Echinops) verteilten Arten nur als zwei verschiedene Entwicklungsstufen
derselben genealogischen Reihe aufzufassen sind, womit die für die Aufnahme
der am letzten beschriebenen Art geschaffene Gattung Echinops ihre Existenzberechtigung
verliert. Die ursprünglichste Form ist, dem Gebisse nach zu urteilen, E. seto
su s, bei dem noch -y Molaren vorhanden sind (Fig 27— 30, Textfig. LXXX a).
Unter-
f a m i l i e
C e n t e t i n a e .
1 Von Potamogale ist bisher nur eine A r t , P. v e lo x Du Chaillu bekannt; denn P. allmani Jentink ist, wie oben
(pag.: 6) erwähnt, nur ein jugendliches Individuum jener Art.
* Über die Konvergenz von Ericulus und' Eririaceus siehe unten. ' :