
gelbbraun wird. Hier im Nacken, am Halsansatz zeigt sich das meiste, sogar ziemlich viel, schwarz.
Von dort geht auch ein undeutliches Halsband aus. Die Körperseiten'werden nach unten allmählich
mehr gelbbraun. Bauch, Kinn, Kehle, Streifen an der Oberlippe und untere Hälfte der Backen sind
weißlich gefärbt; Halsunterseite und Brust bräunlich überflögen. Stirn, Nasenrücken, obere Hälfte
der Backen und Ohren sind einfarbig hellbraun mit schwachen schwarzen Spitzen, ausgenommen auf
dem Nasenrücken. Unter den Augen verläuft ein etwas lebhafterer schwarzer Streif. Die Extremitäten
sind hellbraun ohne schwarze Marke *) an den vorderen, weiter nach unten werden sie mehr weißlich.
Der Schwanz hat bis zum Basalfleck die Farbe des Rückens, dahinter zeigt er sich sehr dunkel. Die
Unterwolle ist braun; das Gebiß, soweit sichtbar, dem der beiden beschriebenen Schädel ähnlich.
Diese ganze Art der Färbung, der Verteilung der Farbenringe auf den Haaren findet sich bei
keinem Schakal, wohl aber bei den Füchsen. Daß auch das Männchen ein solches fuchsähnliches
Haarkleid getragen hat, geht aus A n d e r s o n ’s ganzer Beschreibung hervor. Es käme dies also
als ein weiteres fuchsähnliches Merkmal in Betracht. Aber der kurze, wie bei den Wölfen und Schakalen
nicht bis zur Erde reichende Schwanz deutet wieder die Mittelstellung des vorliegenden Wildhundes
an, der ich auch mit der Namensgebung Ausdruck verleihen wollte.
II. Die eigentlichen nordafrikanischen Schakale (Thos Oken),
a. C. algirensis Wagner.
Zur Untersuchung lagen mir vor:
1. cf juv. aus Sidi-Merid, Tunis, 15. 1. 1847. Balg und Schädel der Straßburger Sammlung gehörig.
2. c f ad. Gabes, Tunis, Juni 1898. Balg und Schädel im Frankfurter Museum (bez. als
C. aureus tripolit anus).
3. 2 Bälge und Schädel aus Algier No. 713 und 728. Museum Bern (bez. als C. anthus).
4. $ ad. Balg und Schädel aus Algier. No. 1174. 1 Dem Kgl. Naturalienkabinett in
5. $ pull. Balg aus Algier. No. 1284. j Stuttgart gehörig (bez. als C. anthus).
6. 1 Schädel ad. aus Algier I. Dem Museum in München gehörig (bez. als C. aureus).
7. 1 Schädel ad. $ No. 5033 aus Gabes \
8. 1 Schädel juv. No. 4646 aus Gabes I Der kgl. Ldw. Hochschule in Berlin gehörig
9. 1 Schädel ad. cf No. 4900 aus Tunis I (bez. als C. aureus).
10. 1 Schädel ad. No. 4586 '
1. Beschreibung de r Schädel.
1. Exemplar aus Sidi-Merid der Straßburger Sammlung.
Ich beginne die Beschreibung der Schädel mit dem Straßburger Exemplar aus Sidi-Merid.
Wenn dieser Schädel auch noch nicht völlig erwachsen ist, so ist die Form, wie aus dem Vergleich
mit dem völlig erwachsenen $ No. 1174 der Stuttgarter Sammlung hervorgeht, doch schon vollständig
ausgeprägt. Leider fehlen dem Schädel mit den basalen Teilen auch die Bullae, deren Beschrei-
*) Anm. Das hat eine solche nach der Zoology of Egypt. Ein weiterer Beweis für die Unzuverlässigkeit dieses
Merkmales. Vgl. a. p . 5.
bung ist nach dem Stuttgarter Schädel zu ergänzen. Der Schädel ist langgestreckt und hat eine
große, schön gewölbte Hirnkapsel (T. IV, Fig. lia ), die wegen der schwachen Crista noch größer
erscheint. Von dieser fällt die Decke in schöner Wölbung bis auf das Squamosum ab, ohne daß die
Seiten auffallend steil aufgerichtet wären. (T. IV, Fig. 11a). Die Form des Hirnschädels, die ich
bei der Vergleichung der einzelnen Arten für nicht unwesentlich halte, erkennt man am besten bei der
Betrachtung des Schädels von der Hinterhauptsfläche, weshalb ich in den Tafeln je eine Darstellung
von dieser Ansicht zu geben für nötig halte. Da an diesem Schädel das Hinterhaupt verletzt ist,
habe ich die Darstellung von dem Folgenden gegeben. (T. III, Fig. Ile). Die Schläfenenge ist nur
mäßig eingeschnürt. Das Stirnfeld ist breit, flach und erscheint nicht erhöht. Ungefähr bei der
nächsten Annäherung der Orbitalränder beginnt die Stirnfurche, die bis zu den Nasenbeinen zieht;
deren Anfang liegt etwas vor Beginn der Maxillaria. Die Processus postorbitales sind kaum abwärts
gebogen. Der Stirnabsatz ist gut markiert und der absteigende Teil gerade. (T. III, Fig. 11b). Gegen
die vordere Schnauzenpartie ist er deutlich in einer queren Einsattelung abgesetzt. Die Schnauze
ist vor den Foramina infraorbitalia wenig eingeschnürt; sie verjüngt sich kaum nach vom. Die
Crista und die oberen Schläfenbogen sind schwach entwickelt, letztere bilden den Hinterrand der
Postorbitalfortsätze. Das Hinterhauptsdreieck hat eine breite Basis und ist oben zugespitzt. Die
Bullae sind leider zerstört. Der Gaumen (T. IV, Fig. 11b) ist sehr schmal, namentlich auch zwischen
dem Hinterrand der Reißzähne wenig verbreitert, so daß der Winkel zwischen dem Pf und den Molaren
sehr stumpf ist. Die Zähne sind kaum abgenutzt. Dies deutet im Verein mit der kaum angedeuteten
Crista, mit der engen Stellung der Prämolaren, besonders mit dem Fehlen jeder Lücke zwischen Px
und und den weit offenen Nähten auf ein junges Tier, dessen Schädel wohl noch etwas länger
'geworden wäre. Gleichwohl ist der Hund völlig erwachsen gewesen. Wenn also sich vielleicht auch
einzelne Verhältnisse noch etwas verschoben hätten, so ist doch die ganze Gestalt des Schädels als
vollendet anzusehen. Die Änderung hätte hauptsächlich nur noch in kräftigerer Ausbildung der
Kanten und Muskelansätze beruht.
Der Hinterrand des aufsteigenden Unterkieferastes ist gerade und bildet mit dem oberen
Rand eine Ecke. Während der Vorderrand ohne Ecke in den Oberrand übergeht. Der Angularfortsatz
ist kräftig entwickelt und bildet einen starken Winkel mit dem unteren Unterkieferrand.
Dessen Lobus ist nach vorn nicht abgesetzt, sondern der ganze Rand erscheint als gleichmäßiger
Bogen, so daß der Unterkieferkörper nach vorn verjüngt ist. Der m2 ist 3spitzig.
2. Beschreibung des Schädels 1174 $ ad. Algier aus dem kgl. Naturalienkabinet in Stuttgart:
Dieser Schädel stimmt gut mit dem des cf überein. Er zeigt denselben schlanken, gestreckten Bau,
den gleichen, geräumigen, bimförmigen Hirnschädel. Die Schläfenbogen und die Crista sind hier,
da der Schädel älter ist, deutlicher, als bei dem cf, wenn auch immer noch schwach, zu erkennen.
Die Schläfenbogen vereinigen sich erst spät, auf der Hinterhauptsschuppe zu einer Crista. Auf dem
Schädeldach schließen sie ein lyraförmiges, etwas erhöhtes, schmales Feld ein, eine Ausbildung,
welcher wir bei den meisten afrikanischen Schakalen wieder begegnen werden. Ein Unterschied
zum cf liegt darin, daß die vorderen Fortsätze der Frontalia stärker aufgetrieben sind. Die Auftreibung
beginnt etwas vor der nächsten Annäherung der Orbitae. Daher kommt es, daß die Stirnfurche
und die mediane Kante der Nasalia etwas tiefer liegt als beim cf. Schließlich ist auch die
Schnauze vor den F. infr. etwas stärker abgesetzt. Beim Vergleich der Maße fällt, abgesehen von
den etwas größeren Maßen aller Knochen, die wohl eine Folge der des größeren Alters sind, vor allem
die größere Breite der oberen Molaren auf.