nach Gräber als rmnenförmiges, zapfenförmiges, stielförmiges: und bimförmiges Körperchen
bezeichnen. Ihre genauere Beschreibung werden wir in einem besonderen Kapitel abhandeln.
Uns interessiert zunächst, daß die Trommelfellpartie, welche vor und unterhalb dieser
Körperchen liegt, eine etwas andere Beschaffenheit besitzt als die übrige Fläche, und teilen
hiernach mit Gräber das Trommelfell in ein .' vorderes und hinteres Tympanalfeld ein (Taf I
Fig. 4 und s vTF und hTF),
D a s v o r d e r e T y m p a n a l f e ld ist durch eine sehr dicke Cuticula S h ;jf aus;,
gezeichnet, welche schon bei schwacher Vergrößerung sichtbare und in dicht aneinander
liegenden.Längsreihen geordnete Stacheln trägt. Obwohl die Dicke der Cuticula vom vorderen
nach dem hinteren Tympanalfelde gleichmäßig, abnimmt, ein eigentlicher
zwischen den beiden Feldern also, nicht besteht, so tritt oberhalb und unterhalb des rinnenförmigen
Körperchens doch dadurch sehr deutlich eine^Grenzlinie hervor, daß die Stacheln
plötzlich aufzuhören scheinen. Die ziemlich grade untere Grenze läuft vom unteren Ende
des rinnenförmigen Trommelfellkörperchens bis zum hinteren Ende der unteren Einfassung,
und die obere tritt von dem Loch des zapfenförmigen Körperchens; schräg nach -Viten und
oben an das Stigmenfeld; dazwischen liegt das rinnenförmige Körperchen. G r ä b e r spricht
(l875> P -78) von derben Rippen oder Falten, die das vorder» „Tympanumfeld durchziehen.
Von solchen Bildungen kann keine Rede sein, wie wir uns an stark vergrößerten Querschnitten
(Taf. III, Fig. 12— i4 y überzeugen können; auch sinjidie. Dornenreihen nicht annähernd
.stark ausgeprägt, wie es G r ä b e r in seiner Fig. 124 (TaL iojggezeiehnet hat.
Ebensowenig ist es. angebracht, daß G r ä b e r auf Grund dieser Befunde das vordere Tym-
panumfeld, wenn ich seine Bemerkung, daß es „eine unmittelbare Fortsetzung diä,. umgebenden
Integumentesijjsei, richtig verstehe, gewissermaßen vom übrigen Trommelfell abgliedern
will, denn nach meiner Anschauung ist das vordere Tympanalfeld nicht mehr und n i| ji
weniger als ein Teil des Integumentes zu betrachten als das hintere. Auf derselben Seitel
sagt G r ä b e r ja auch sehr richtig, daß „das Trommelfell keine aparte Bildung, sondern ein
modifizierter Integumentabschnitt sei“ ; für unsere morphologische Beschreibungljt <§;. aber
notwendig, wenn wir die Begriffe nicht gar zu sehr verwaschen wollen, daran festzuhalten,
daß die weiche Membran, die wir als Trommelfell bezeichnen, durch ihren starren Rahmen
vom übrigen Integument scharf abgesetzt und als ein einheitliches Organ anzusehen .ist.
Auch das h in te r e T ym p a n um fe ld ist mit Ausnahme weniger Partien, auf die ich
später bei den Trommelfellkörperchen hinweisen werde, in derselben Weise wie das vordere
mit reihenförmig angeordneten Dörnchen besetzt, die allerdings erst durch stärkste Veits
größerungen sichtbar zu machen sind. Seine Cuticula wird nach dem oberen und hinteren
Rande zu ganz außerordentlich dünn.
Am Trommelfell lebender Acridiodeen besitzen Stetes bestimmte Bezirke eine gewisse
Färbung. Bei Mec. g rM s t das vordere Tympanumfeld ■ gelbbraun. Das rinnenförmige
Trommelfellkörperchen hebt sich braunschwarz ab; und die darüber liegende Fußplatte des
stielförmigen Körperchens und das bimförmige Körperchen hat wieder eine gelbbraune Farbe;
Ferner zieht sich eine grauweiß gezeichnete Partie vom unteren Ende des rinnenförmigen
Körperchens bis zu der dunkel gefärbten Stelle, die den Ursprung des nach innen vorspringenden
stielförmigen Körperchens anzeigt, im Halbkreis um das bimförmige Körperchen herum.
(In Fig. 1 sind diese gefärbten Zonen angedeutet, in den-Zeichnungen 4 und 5 habe ich auf
eine Wiedergabe der Pigmentierung verzichtet, weil hierdurch die Übersichtlichkeit der Bilder
beeinträchtigt w ä r S Zwi|jhen den pigmentierten Stellen und dem ganzen hinteren, oberen
und zum Teil vorderen Rahmen bleibt eine ziemlich schmale, halbmondförmige Zone übrig
welche absolut farblos, und vollständig durchsichtig ist.
Wir können uns nun an Tremmelfellpräparaten, von denen wir die Matrix entfernt
haben (unter der binok, Lupe: ist sie bei etwas älteren Alkoholexemplaren leicht abzuschaben),
überzeugen, daß die- Cuticula, mit Ausnahme des schwarzen, rinnenförmigen Körperchens
und eines kleinen Bezirkes an der Basis des stielförraigen Körperchens, keine Spur einer
Färbung auf weist. Das Pigment befindet -sich daher fast ausschließlich in der Matrix und
je dicker d|y Matrix, um;)§ö dunkler ist die Färbung. Andererseits steht aber auch in ziemlich
demselben Vcrhö r.nis zurD irk e der Matrix die Dicke des Chitins. Am stärksten ist
das vordere Tympanalfeld, dessen 11 a dicker Hypodennis eine Cuticula von 1 1 u aufsitzt.
Dä Matrix der um das biniföimige Körperchen liegenden Kreiszone ist schon bedeutend
schwächer d||||g|llen sind aber auf Muerschnitten noch deutlich zu erkennen. Auch
hier ist die Cuticula ent^gen G r ä b e r s A n g a b en ^ ’ jgf} um das vielfache dicket 1^5 p) als
die ungemein dünne der ganz durchsichtigen halbmondförmigen Zone. ' Dieser Abschnitt ist
H dünn, daß man auf Quagchnitten selbst mit den stärksten Vergrößerungen die Cuticula
von der Matrix nicht mehr zu trennen vermag.. Die großen scheibenförmigen Kerne der
letzteren s in d Ä e r in 'Flächenpräparaten sehr gut kenntlich zu machen. Das Trommelfell
ist hier im ganzen dick.
Auf dem rinnenförmigen Körperchen und in dessen näherer Umgebung findet man bei
fast allen Spezigs Sin nesha arÄ^die; allerdings häufig außerordentlich klein sind. In den
Totalpräparaten erkennt man si|wn der Aufsicht nur an ihren kleinen, kreisförmigen Poren.
Eine recht ansehnliche Länge erreichen die Haare. lj£| de» Stenobothrus-Arten, bei denen
sie auch vereinzelt auf dem vorderen Tympanalfelde Vorkommen. Zahlreiche. Sinneshaar»
sah ich bei Acridiwm aßgypticumsBvrohl auf dem vorderen Tympanalfelde als auch hinter
dem rinnenförmigen Körperchen Last bis zum bimförmigen Körperchen hin.
Die M a t r ix de;shTrommelf-gl: 1 es besteht wie die des ganzen Integumentes und der
Tracheen aus einer einschichtigen Epithelläge, die au ch in n en von e in e r z a r te n C u t i c
u la ü b e r zo g e n wird (Taf. 111, Fig. 12— 16 HaM).: Diese innere Deckmembran hat G r ä b e r
zuerst bei der Feldgrille und später auch bei den anderen ©rthopterenfamilien konstatiert.
Er bezeichnet sie (iSys, p; 3:3; 34 und aifcäls IfttruktuiIM i Glashaut oder Membrana basi-
laris“ , denn er ist der Ansicht, daß „die Membran der Matrixzellen zü der zusammenhängenden
deutlich doppelt konturierten, aber äußerst dünnen und gewöhnlich fein gestreiften
Membran verschmelzen, die bei behutsamer Behandlung wohl auch in einzelnen
Stücken von der Epithellage losgelöst werden kann.“ Ich glaube nicht, daß es sich um
eine wahre Basilärmembran handelt, denn ich habe keine Zellmembran wahrnehmen können,
ich halte sie vielmehr für eine ebensolche' chitlnige Abscheidung wie die äußere Cuticula.
Hierfür spricht auch ihre feingestreifte* Struktur, die ich ebenfalls -beobachtet habe- Die
Membran ist am vorderen Tympanalfelde verhältnismäßig sehr stärk ausgebildet, doch beträgt
ihre Dicke auch hier nur den Bruchteil eines Mikron. Sie sitzt ziemlich locker auf
der Matrix und hat sich auf Schnitten meistens von ihr gelöst (Taf. III, Fig. 12 und 13).
Zwischen beiden finden sich wandernde Fettzellen (Fig. 13 wFZ) und außerdem ein feinver