minis; er entspringt vom Ramus ventralis pubis, doch ohne die Körpermitte zu erreichen;
er bedeckt nicht ganz Vs der Bauchwandlänge.
Was die übrigen Insectivoren betrifft, so kommt er bei Soricidae und Talpidae vor,
fehlt bei Chrysochloris und nach Dobson auch bei Solenodon.
Chrysochloris und Notoryctes stimmen darin überein, daß Latissimus dorsi sich
am Unterarm inseriert; bei letztgenanntem Tiere ist dies mit dem genannten Muskel, bei
Chrysochloris mit einem als Dorso-epitrochlearis beschriebenen Teil der Fall. Bei allen anderen
Säugern erfolgt die Insertion am Oberarm.
Bei E r i c u lu s t e l f a i r i wird der Biceps durch zw e i besondere Muskeln repräsentiert.
Derjenige, welcher dem Caput longum anderer Säugetiere entspricht, entspringt
vom oberen Rande der Gelenkfläche des Schulterblattes und inseriert am Radius; der dem
Caput breve entsprechende entspringt mit einer Sehne, welche mit derjenigen des Coraco-
brachialis longus verwachsen ist, vom Proc. coracoideus und inseriert an der Ulna. Die
beiden Muskeln liegen in ihren fleischigen Teilen aneinander ohne zu verwachsen.
Bei O r y z o r ic t e s ist e in zweiköpfiger Muskel vorhanden, mit schwachem Caput
breve; inseriert durchaus einheitlich am Radius.
Bei C e n t e t e s ist das Caput breve gänzlich verschwunden und der Muskel ist
einheitlich bis zum Insertionsende, wo er sich in zwei Teile spaltet, von denen der eine
am Radius, der andere zusammen mit Brachialis anticus an der Ulna inseriert. Denselben
Befund konstatierte Dobson1 an C e n te te s und E r.i c u 1 us s e to s u s ..
M ic r o g a le d o b so n i hat einen sowohl in Ursprung als Insertion vollkommen einheitlichen
Muskel, welcher wie das Caput longum entspringt und am Radius inseriert.
Ein Zustand, etwa die Mitte zwischen Ericulus . und Oryzorictes haltend, findet sich
bei P o tam o g a le : der Biceps ist zweiköpfig, aber das Caput, breve wird nur durch eine
schwache Sehne vertreten; die Insertion erfolgt sowohl an der Ulna zusammen mit Brachialis
anticus als am Radius. Bei Dobsons Exemplar fehlte das schwache Caput breve.,
Nach Dobsons Darstellung1 zu urteilen, schließt sich der Muskel bei S o le n o d o n
am nächsten an Ericulus an, von dem er sich nur dadurch unterscheidet, daß sich die
beiden Muskeln im distalen Drittel des Oberarms vereinigen, um wieder getrennt an
Ulna und Radius zu inserieren.
Bei allen übrigen Insectivora lipotyphla ist er einköpfig und inseriert am Radius
o d e r an der Ulna.
Bezüglich der Ausbildung des Biceps brachii bieten, wie wir gesehen, die Centetidae
mehr wechselnde Zustände dar, als irgend eine andere, genetisch einheitliche Säugetierfamilie.
Mit Rücksicht auf die Tatsache, daß bei denjenigen niederen Wirbeltieren, den
Reptilien, wo der Biceps sich zuerst ausgebildet hat, derselbe aus zwei getrennten Muskeln
bestehen kann (Trionyx, Emys, Clemmys8), sowie daß unter den Säugern nur bei den
Monotremen (Echidna3) ein doppelter Biceps vorkommt, halte ich den Zustand bei Ericulus
telfairi mit zwei getrennten Biceps-Muskeln, wie er bei keinem anderen PlaCentatier meines
1 82 pag. 83.
* FürÖririger und Hoffmann 79 pag. 97.
* Westling 89 pag. 18.
Wissens nachgewiesen worden/ für den ursprünglichsten. Bei den übrigen Centetidae sind,
wenn Ericulus telfairi als Ausgangspunkt angenommen wird, alle Zwischenstufen zwischen
dem doppelten Biceps und dem durchaus einfachen Muskel bei Microgale vertreten. Bemerkenswert
ist ferner der Anschluß von Solenodon an bei Centetidae vorkommende Zustände,
welche, wie wir-gesehen, nicht bei den übrigen Insectivoren wiedergefunden werden.
Bei C e n te te s (auch Dobsons Exemplar), sowie bei E r ic u lu s s e to su s und t e l f
a i r i sind sowohl Coraco-brachialis longus als brevis vorhanden. Bei M i c r o g a l e
ist nur ein Coraco-br. medius und bei O r y z o r ic t e s nur ein äußerst schwacher Coraco-br.
brevis, welcher an einem Höcker distalwärts von Tuberculum minus inseriert, vorhanden.
Bei meinem wie Dobsons Exemplar von P o tam o g a le ist ein Coraco-br. brevis vorhanden,
während S o le n o d o n sich wie Centetes verhält. Unter Erinaceidae besitzt Erinaceus
:Coraco-br. longus und brevis, Hylomys nur longus, und bei Gymnura fehlt jede Spur dieses
Muskels. Bei Talpidae fehlt er ebenfalls.
Über M. f le x o r d ig ito rum p r o fu n d u s bei Chrysochloris siehe oben pag. 85.
Glutaeus maximus entspringt bei C e n t e t e s mit mäßig verdicktem Vorderrande
von der Crista ilii und vom dorsalen Darmbeinrande bis zur Incisura ischiadica, M.femoro-
c o c c y g e u s entspringt von den Dornfortsätzen aller Sacral- und der ersten Kaudalwirbel.
Glut. max. inseriert am Trochanter major und an der von ihm ausgehenden Crista und etwas
distal von dieser; Femorococcygeus ebenso, aber außerdem bis zum Condylus lateralis femoris
herabreichend. Bei dem einen Exemplare war Femorococc. fast selbständig, bei dem ändern
V ö llig mit ihm verbunden. Wie bei dem letzteren verhält sich M ic r o g a le .
O r y z o r ic t e s unterscheidet sich von den vorhergehenden durch die größere Ausdehnung
des Femoroc., welcher sich weit über das Becken hinaus auf den Schwanzteil er-
streckt, so daß die beiden Muskeln allein das oberflächliche Muskellager auf der dorsalen
Becken- und Femurfläche bilden, indem Femoroc. alle anderen Muskeln überlagert.
Bei P o tam o g a le hat sich das bei Oryzorictes angebahnte Verhalten noch weiter
ausgebildet, da Femoroc. sich auf etwa das proximale Viertel des Schwanzes fortsetzt; seine
Insertionspartie setzt sich als Aponeurose auf den Unterschenkel fort.
C h r y s o c h lo r is verhält sich wie Centetes mit ziemlich gut getrenntem Femoroc.,
dessen Insertion wie bei den vorigen zum Condylus lateralis reicht.
Bei einer Vergleichung mit den übrigen Insectivora ergibt sich, daß Chrysochloris
in Bezug auf diese Muskeln sich näher den Centetidae als jenen anschließt, indem
.1) Femoroc. keinen Ischium-Ursprung wie bei Erinaceus und Solenodon hat, und 2) nicht
wie bei Crocidura und Talpinae am Unterschenkel inseriert.
• M. gemellus ist wie bei Centetidae auch bei P o tam o g a le (entgegen der Angabe
Dobsons) vorhanden.
C e n t e t e s : Biceps entspringt bei den beiden von mir untersuchten Exemplaren
vom Tuber ischii/ bedeckt vom Semitendinosus I, wird distalwärts breiter und dünner und
teilt sich etwa in der Mitte seines Verlaufes in zwei Bündel, welche, in die Fascia cruris
übergehend, unmittelbar distal vom Femoroccygeus inserieren. Tenuissimus entspringt von
- ' Das behauptete Vorkommen von selbständigen Biceps-Muskeln bei Bradypus ist vielleicht au f Verwechslung mit
differenzierten Teilen des Brachialis internus zurückzuführen.
2 Nicht, wie Dobson (82) angibt, von der Wirbelsäule.
M. c o r a c o -
b r a c h i a l i s .
Mm. g l u t a e u s
m a x im u s e t
f e m o r o c
o c c y g e u s .
M. g e m e l l u s .
Mm. b i c e p s
e t t e n u i s s
im u s .