S p u lc h e n b e s itz t . D ie K a p p e n z e l le n s in d sehr umfangreich und mit den benachbarten
Cristaendschläuchen zu e inem u n r e g e lm ä ß ig e n H a u fe n zu s am m e n g e d r ä n g t
(Fig. 19 KZH); eine flächenhafte Berührung findet aber nie statt, sie liegen immer in einer
gewissen Entfernung voneinander.
G r ä b e r und A d e lu n g machen einen Unterschied zwischen den Endschläuchen des
Subgenualorgans einerseits und denen des Zwischenorganes und der Crista andererseits, indem
sie die ersteren als Endschläuche, die anderen als? Endblasen benennen. Die sub-
genualen Endschläuche reichen nach Gräber (1875, P- 60) von der Ganglienzelle bis zum
Stiftende und setzen sich über das stiftförmige Körperchen in Form einer Faser fort, diè
Endblasen hingegen umfassen die Partie der Umhüllungs- und Kappenzelle. Der zwischen
„Ganglienzelle“ und Umhüllungszelle liegende Abschnitt wird von ihm als Verbindungsnerv
bezeichnet.
G r ä b e r s Angabén über das Zwischenorgan sind belanglos; er hat es wèder vom Sub-
genualorgan, noch von der Crista zu trennen vermocht.
A d e lu n g (p. .337—-340) läßt es von einer Ganglienzellgruppe ausgehen, „die an einer
Stelle der vorderen Beinwand ängehäuft erscheint. Die Verbindungsnerven schwellen . zu
Endblasen an, indem ihre Scheide sich erweitert, während der Achsencylinder nach einer
unbedeutenden Verjüngung zu einem stiftartigen Gébilde anschwillt.“ Die Endblasen findet
er dicht aneinander gedrängt, bei genauem Studium sogar ineinander verflochten, obwohl
er eine gewisse Regelmäßigkeit in der Anordnung zu sehen glaubt. A d e lu n g beschäftigt
sich dann ausführlich mit der Gëstalt und dem Aufbau des Kappenzellkomplexes und
scheint diesen für das eigentliche Zwischenorgan zu halten, denn hiernach würde mir erst
die Bemerkung verständlich, „daß der Gehörstift nicht in der Mitte der Endblasen liegt,
wie dies bei den Cristaendorganen der Fall ist, sondern in ihrem proximalen Anfangsteil“ .
Im übrigen ist mir die Beschreibung ziemlich unklar geblieben.
Während also H en s en , S c hm id t (1875, p.205) ùnd teilwèise G r ä b e r , die von ihnen
erkannten Stifte des Zwischenorganes der Crista zurechneten, mußte hingegen A d e lu n g infolge
seiner oben skizzièrten Auffassung dähin kommen, daß er das ganze proximale. Cristaende,
d. h. die Cristaendschläuche, deren Kappenzellen dem erwähnten'Zellkomplex ange^
hören (bei Dect. verr. sind es 7), dem Zwischenorgan angliederte. In seiner Fig. 7 (Taf. XIV)
sind sie mit eó' bezeichnet. Es ist mir sehr leicht gefallen, nachzuweisen, daß der proximale
Teil dieser Endschläuche, ihre „Verbindungsnerven“ , von dem Zellkömplex verdeckt,
in der für die Cristaschläuche typischen Art auf der Trachee liegt und zu.den Sinneszellgruppen
des Zwischenörgans weiter keine Beziehung hat.
.. Für uns, die wir die Formveränderungsfähigkeit der Gebilde, die wir als Kappenzellen
bezeichnet haben, sowie ihre Neigung, miteinander Verbindungen einzugehen, kennen, bietet
die Erscheinung, die hier in Gestalt dièses Zëllhaùfens vor uns. liegt, nichts Neues, ebensowenig
wie uns der Anschluß der benachbarten Cristakappenzellen außergewöhnlich erscheinen
und uns Veranlassung geben kann, ihre Endschläuche anders zu beurteilen, als die
übrigen der Crista. Wir werden daher auch A d e lu n g nicht darin folgen, daß wir. den
Schwerpunkt auf das in Rede stehende Zellkonvolut legen, etwa weil es besonders augenfällig
ist.
;.;P.en schwer zu eruierenden A u fb a u des K a p p e n z e l lh a u fe n s (Taf. IV, Fig. 19
KZH) können wir uns ganz schematisch vorstellen, wenn wir uns die Bogenreihe, in welcher
die Stifte des Zwischenorgans liegen, und ihr Lageverhältnis zur Crista vergegenwärtigen.
Die Kappenzellen der distal gerichteten inneren Zwischenorganschläuche werden dann der
Trachee am nächsten liegen und die Basis des Haufens bilden, die beteiligten Cristakappenzellen
legen sich seitlich neben diese und darüber hinweg, und endlich heben sich oben und
außen die Kappenzellen der äußeren Endschläuche des Zwischenorgans als ein besonderer
Aufbau ab, „die Endblasen türmen sich“, wie A d e lu n g sagt, „an der Außenseite höher auf“ .
Die Gesamtform ist ungefähr die einer unregelmäßigen Scheibe, welche etwas breiter als
lang (150 p: 130: h) und etwa halb sö dick wie breit ist, die schräg von vorn und außen
nach unten und innen geneigt ist und weder mit dem Integument, noch mit der Trachee
in Berührung steht.
Die Größe und Form der Kappenzellen wechselt außerordentlich; sie sind schmal mit
langgezogenen oder breit mit mehr kugligen Kernen. Doch fällt es nicht allein aus diesem
Grunde sehr schwer, ihre Anordnung auf Schnitten zu verfolgen, es ist vielmehr der Umstand,
daß sie alle mehr oder weniger in unregelmäßiger Weise gekrümmt sind. Fast will
es scheinen, als hindere die chitinige Deckmembran der Crista, welche sich dicht über den
Zellhauferi tütenartig zu einem Strang zusammenzieht (Fig. 19 und 22 vMW) und sich mit
diesem am Integument befestigt, eine beliebige Ausdehnung der Kappenzellen und bewirke
zugleich ein kegelartiges Zusammenschieben der Zellenden. Erwähnenswert ist hier A d e lu
n g s Ansicht von der Befestigung des Organes. Er sagt, daß von den Endblasen faser-
artige Fortsätze ausgehen, die in einem Bündel vereinigt an die Cuticula des Integuments
herantreten. Da, wo die eigentliche Faser beginnt, sol|£|nnerhalb derselben noch ein Kern
auftreten. Mit diesem Faserbündel will A d e lu n g G r ä b e r s „Membranwurzel“ erklärt haben,
die nach seiner Auffassung natürlich nicht vorhanden sein kann, da er die Existenz einer
Cristadeckmembran bestreitet. Für uns ist es nün zunächst von Wichtigkeit, zu konstatieren,
ob „die Fortsätze am distalen Ende der Endblasen“, in denen A d e lu n g einen Übergang zu
den chordotonalen Fasern des Subgenualorgans sieht, tatsächlich vorhanden sind, obwohl wir
hierin absolut nichts Außergewöhnliches finden würden, denn wir hätten dann nur ein Homo-
logon für die Spindel des Acridierorganes gefunden; nur der zweite Kern macht uns stutzig.
Ich muß A d e lu n g darin recht geben, daß die Zellen fast alle, besonders die basalliegenden,
in der Richtung nach dem Strang zu umbiegen, doch glaube ich, daß dieses mehr ihrer
Neigung, sich in der Art der Cristakappenzellen an die Deckmembran anzulehnen, zuzuschreiben
ist, denn die frei liegenden äußeren Kappenzellen des Zwischenorgans, welche sich
in der beschriebenen Weise bogenförmig auftürmen,’ zeigen solch ausgeprägte Krümmung
nicht, und wenn ich .lange im Zweifel über das Verhältnis der Kappenzellen zu den Fasern
der Membranwurzel war, so sah ich an diesen Zellen zur Evidenz, daß sie voneinander ganz
unabhängig sind. D ie K a p p e n z e l le n e n d ig e n s äm t lic h s u b in t e g u m e n t a l , a b e r
u n te r e in a n d e r g e h en s ie z a h lr e ic h e V e r b in d u n g e n ein. Jede Zelle ist mit fädigen
Fortsätzen und Stacheln bedeckt, die in die Oberfläche der Nachbarzelle eindringen oder
mit deren gleichgearteten Fortsätzen verschmelzen (Fig. 22 und 23 ZBr). Diese Zellbrücken
sind so deutlich, daß sie garnicht zu übersehen sind.
Was aber. bedeuten nün die Fasern der Membranwurzel, sowie die Kerne, welche
noch distal der Käppenzellen liegen,sollen? An der.äußeren Seite des Kappenzellkomplexes,