biegung der ausgestreckten Zunge. Im Zusammenhang damit enden die longitudinalen
Fasern des, jceratö-glossus' inferior weiter oben am Horn als bei den übrigen Spechten.
Canus' und viridis weichen etwas mehr von den übrigen Spechten ab, doch ist auch
hier das Prinzip des Apparats dasselbe. Der fiedrige Teil des cerato-glossus inferior beginnt
genau an der Grenze zwischen basalem und oberem Hornabschnitt (Tab. III, Fig. 25),
und setzt sich ununterbrochen bis etwa in die Mitte des Zungenbeinkörpers fort, von wo
ab die Sehne frei bis zum os entoglossum verläuft. Oberhalb der Grenze, zwischen den
beiden Hornabschnitten beginnen sofort sehr langgestreckte, mit dem Horn parallel laufende
Longitudinalfasern, die im zweiten Viertel des obern Hornabschnittes inserieren; es findet
also nicht, wie bei den ändern, ein allmählicher Übergang der kurzen in die langen Fasern
statt, sondern beide Abschnitte des Muskels sind hier deutlich getrennt./ Die longitudinalen
Fasern des musc. cerato-glossus inferior wurden von H u b e r (22) für einen selbständigen
Muskel gehalten und als musc. ceratoideus beschrieben; es ist aber kein Zweifel, daß sie
den Anfang des musc. cerato-glossus inf. darstellen. Der musc! c e r a to -g lo s s u s su p e r io r ,
dessen. Ursprung, wie bei allen übrigen Piciden, auf den basalen Hornabschnitt beschränkt
ist, verhält sich dem inferior entsprechend. Er entspringt mit seinen longitudinalen Fasern
an der Grenze zwischen den beiden Hornabschnitten, wird bald teilweise sehnig und läuft
frei bis zum Zungenbeinkörper. Am Gelenk zwischen Körper und Horn beginnt sein fiedriger
Teil,! der die hinteren % des Zungenbeinkörpers einnimmt. Dieser reicht also etwas weiter
nach vom, als der entsprechende Teil des inferior. Im vordersten Drittel des Zungenbeinkörpers
läuft im Gegensatz zu den übrigen Spechten auch die Sehne des musc. cerato-glossus
superior frei. Es ist klar, daß mit diesem eigentümlichen Apparat in der früher beschrieb
benen Weise eine große Beweglichkeit der ausgestreckten Zunge nach allen Richtungen ermöglicht
wird, die der Verwendbarkeit analog gebrauchter rein muskulöser Zungen von
Säugetieren (Ameisenbär) kaum nachsteht.
Der musc.. c e r a t o - g l o s s u s in f e r i o r 'ist mit dem musc. cerato-glossus der
übrigen Vögel ohne weiteres zu identifizieren. Überall entspringt dieser Muskel, wie der inferior
beim Specht, an der Lateralseite des Zungenbeinhorns, und zwar entweder nur am
untern Abschnitt, wie bei Sitta (Tab. V, Fig. 53) und Corvus (Fig. 48 u. 49 c. g.), oder auch
vom obern, wie z. B. beji der Gans. Er verläuft lateral und ventral am Zungenbeinkörper
hin und geht in eine meist von Muskelfasern ganz freie Sehne über, welche an der Ventralseite
des os entoglossum an einer Stelle inseriert, die, wie wir bei Besprechung des Skeletts
pag. 8 gesehen haben, wenigstens bei den Passeres der Stelle, an welcher bei den Spechten
der musc. cerato-glossus inferior inseriert, vergleichend-anatomisch gleichzusetzen ist. Auch
dann, wenn, wie beim Haben, der musc. cerato-glossus bis zu seiner Insertion muskulös
bleibt, ist er wenigstens auf seiner Außenseite sehnig.
Es fragt sich nun, als was wir den den Spechten eigentümlichen m ü s c .. c e r a to -
g lo s s u s su p e r io r aufzufassen haben. Zunächst könnte man an eine Abspaltung vom
inferior denken. Mancherlei anatomische Befunde sprechen aber dafür, daß wir hier den
modifizierten musc. c e r a to -h y o id e u s vor uns haben. Vor allem ist zu beachten, daß
den Spechten ein eigentlicher musc. cerato-hyoideus fehlt, dafür aber ein neuer, wie dieser
dein Zungenbein allein angehöriger Muskel auf getreten ist, wodurch allein schon die Vermutung
begründet wird, daß dies der modifizierte musc. cerato-hyoideus sei. Ferner ist für
Übersic
Mu scu lus major minor martius medius
et leuconotus trida
I. Gruppe des
mylo-hyoideus
1. mylo-hyoideus
pos terior
a. oberflächl. Teil Bei allen Spechte und Iynx oberfl. Muskel, Ursp
teils am
rung in der Um
Schädel, z. T.
gebung
lautmus
b. tiefer Teil schwach aber
deutlich
ebenso s tärker als bei maj.;
läuft in der Tiefe
neben d. cap. ventr.
d. musc. trach. her
und endigt mit
diesem.
noch etwas
schwächer als
bei major
wie
2. mylo-hyoideus
an ter io r
ganz rudim. rudim. rudim. rudim, deutlich
aber
3. genio-hyoidens
Urspr.
Insert.
vorn a. Unterkiefer
Spitze d.Zb.-Hörner
ebenda
ebenda
ebenda
ebenda
ebenda
ebenda
eu
eu
4. genio-thyreoi-
dens
Urspr. Innenseite jedes
U n te r k ie fe r -A s t e s
ebenda ebenda ebenda ej