zubringen war. Wir haben ihn an d er Stelle zu suchen, welche in Fig. g l mit & bezeichnet
ist. Da der Muskel all den übrigen Aeridiern fehlt,j^hne daß die Klappencinrichtung eine
andere wäre, muß seine Funktion wohl entbehrlich sein jed en fa lls habe ich mir keine Klarheit
darüber verschaffen können.
Die beiden in n e r e n T ym p a n a lb la s e n weichen in keiner Weise S|gn deil übrigen
abdominalen Traólfèénblafen ab. Sie fallen durch ihre außerordentliche Größe auf, sowie
durch eine starke F$gmentemtäg|| die sie undurchsichtig macht (in F ig B sind sie als d|^:h-
sichtig gedacht), und ihnen je nach ihrem Füllungpzustand&lifi gelhes bis gelbbraunes AiM
; sehen gibt. Durch ihre beiden .Tracheen erhalten sie-, eine ziemlieh, konstante l.age; auch
ihre' Fornitisi annähernd zu bestimmen.
Die vordere (Fig. H h und ^ viTBl) liegt ungefähr in der Rkfägüjig der Pleuren v i»
hinten und unten nach vom und oben und reicht vom unteren Findet des Tympanalorgans
bis unter .das Metanotum. Sie hat eine ellipsoide seitlich abgeplattete Form. Mit der Wand
der äußeren Tympanalblase, ifr en vordej| Hälfte sie£ bedeckt,)"®! sie durch leich^i; Verwachsungen
locker verbunden. Fett .-^órd zfjgcjien den Berührungsflächen d e i S B » } Blaa^i
nie gefunden.
Die hintere innere Blase (Fig; 2, 3 un<i:-j) hiTBl) ist breiter und mehr fk | jlh fjE ö rm S
Sie schmiegt sich an die -yoidere und bedeckt den hinteren Absolmill (¡er äußeren. Tym-
panalbi^d Hinten reicht sie bis an das dritte Abdominaiseguic.nt. Außer ihrer Verbindung
mit der zuleitenden urjg der EndtraöjM liegt sie ¡Sinz locker, und daherj^BKSferstandlieh,
daß Graber-jpg zum dritten Abdominaìjjgment rechnen kon n tfl bei vorsichtiger Praparation
wird man sie aber immer in der in Fig. 3 und 7 gezeichneten Lage finden.
Im Anschluß, an die Beschreibung der Tympanalblase möchte ich mir gestatten, ei|f|H
nicht uninteressante Beobachtungen über die S t r u k tu r d er B la s e n w a n d u n g wiederzugeben.
Es ist .bekannt, daß die Tracheen durch ihre Taeniolen eine IReschaffenheit
erhalten haben. Sic. sind, gegen Druck und Knickung ,ggjs|hützt und besitzen, außerdem
ein ständig offenes, immer gleich grofies*£umen. Anders die Trachggnblasen“ Ihre Wabd
ist nicht ausgesteift und daher, schlaff wie di&.éineS fia c k e sB fä tt AfflÉStot die Blase dehnbar,
und .sie kann verhältnismäßig mächtige 1 ümensionen annehmen. Läßt -man aus einer
stark aufgetriebenen Blase die Luft h e r a u s ,b em e r k t man, daß sie kleiner wird und daß
sich hierbei die Wand bisr.zu einer gewissen Gre^jfcin sich selber retrahifi. Der Tracheensack
besitzt also vollkommen die Eigenschaften ||jner Gummiblase. Man scheint.diese Tat
sache allgemein ate^bstverständlich hingenomijp^n zu haben, denn ich habe dafür nirgends:
eine Erklärung gefunden. Die Blasen bestehen aber ebenso wie das übrige Tracheensystem
nur aus der äußeren einschichtigen Matrix:, u n d , der inneren Chitinbekleidugg, welcher die
für die: Tracheen charakteristischen Spiralfäden fehlen. Das dünne Chitin wird ja, nun
zweifelji| eine gewisse Dehnbarkeit besitzen, doch kann diese nur minimal sein. Es ist daher
eine recht sinnreiche ^Einrichtung giJSchaffen^die nicht allein eine stärke. Ausdehnung
der Blase ermöglicht^ sondern ihr auch, eine aktive Retraktionsfähigkeit und damit einen ge*'
wissen Tonus verleiht. Ich sagte vorhin, daß die Blasen keine Taeniolen besitzen, dieses
ist jedoch cum granò ,:sàìis. zu nehmengie treten uns nur in anderer Form entgegen, als
wir es von den Tracheen her kennen, ydenn ; sie haben entsprechend ihrer veränderten
Funktion, auch eine andege Gestalt angenommen. Die hier gleichfalls in dicht liegenden
spiraligen Ririgdn'angeordneten Windverdickungen sind sehr flach und breit'geworden. Sie
-haben dann in der äSBte ihrer .-loäten^ituh^sine Knickung, erhalten, durch welche die
Blasenwandung, im wenig oder ungefüllten Zustande in Form von Plisseestreifen zusammen-
:gel<s| wird: Auf Querschnitten [sehen wir daher das zottige Bild, wie es uns in den Fig. 11
(bis 16) (Taf. IHf&ntgegentritt. Die Falten sind dann außerdem noch in einer kontinuierlichen.
Zickzacklinie gekmickt'.i||j!| I )iese Form ihrer Wandung zeigt uns die wenig gefüllte
Blase. .Je mehr Luft hineirigetrieben wird, um M mehr-,stf.ecken sich die Bänder ;ibei stärkster
Füllung, muß die Wand vollständlJBlatt seih,: Läßteder Luftdruck nach, so haben die Falten
das Bestreben, in ihre ursprüngliche Lage zurückzukehren und bewirken so, daß die Blase
sich wieder zusammehzieht.
Diese Ausführungen |||ben mir Veranlassung, moch einmal auf die Bemerkungen zurückzukommen,
’dfePich bezüglich der weißen Farbe B r Tympanalblase gemacht habe. Es
wnd jetzt, da wir die f.ubicMj'n, 'stark iichtbiechendct: und reflektierenden Erhebungen der
InnenflaiÄSplcenhÄ verständlich, däß die''weiße Farhe*'4 linch Lichtreflex erzeugt wird und
nicht durch PigmÄfw - :
D. Die Nerven der Tympanalregion.
Indem wir uns dem Abschnitt ( f e Tympä&yorgäns zuwenden, iv^eiityh*. physiologisch
die vvi® ii?ljte Rolle zukömint, dem nervosfcn Knuorgan. »Illen wir-:.:es,pns:. zunächst zur Auf
.machenKjrsprung und Verlauf der Nerven, welchtKieh in der Tympanalregion aus-
brejten, .insbesondere c l^ eigendichen.jTympanalnerven zu erforschen. •
Hie erste Mitteilung, über den TympanaJuerveit haben wir von Joh. Müller-Bg zö)
P- welcher Ipgar schon seinen Ur-sprupg^auBlon) dritten „Rückenmarksknoten“ kannte.
Ba rme tiste r (1832, ji. 5i|^l:at den Nerven ebenfalls ggsehen, er hielt, ihn aber für
einen feinen Muskel, welcher die Haut des Trommelfells: in Schwingungen versetzt und dadurch.
zum Tönen bringt. Die späteren Bearbeiter haben ihn nicht weiter.erwähnt, sie haben
jjjph anscheinend aalt den Angaben Joh. Mülle rBhegnü gt.
. Selbst G r a b e n scheint %s.: nicht gelungen .zu ssein, den Nerven bis zu seinem Ursprünge
zu: verfolgen, denn wir vermissen hier übe jcjitsowohl in seiner' Beschreibung (1875,
P- wie in der Zeichnung (Fig. ioo,*T'af. XI) jede Angabe. Dagegen: erfahren wir von
ihm zuerst, daß' ^ sich nicht um einen einfachen unVerzweigten Nerven handelt, wie
M ü lle r annahm. E r macht hierüber folgende Bemerkungen: „Der Tympanalnerv. spaltet
sich .etwas hinter' und über den^fcjftgelenk in zwei: nahezu gleich dicke' Äste. Der hintere
geht in grader Richtung zum Tympanalgangliori, der vordere weiidet sich zunächst nach
vorn und geht dann fast. parallel mit dem anderen an die. Hinterseite des Tympanalstigmas;
wo er sich an den beiden Verschlußmuskeln in mehrere [Äste! z'efteilt.“ Der letztere Nerv,
den er den. Stigmenverschlüßnerv nennt, soll noch verschiedene .stärkere}:Äste entsenden,
während der Tympanalnerv vom Seinem Ursprünge an ganz und gar unverzweigt sei. Über
die Beziehung des Tympanalnerven .zu-seiner Umgebung hebt G r ä b e r hervor, daß er ganz
frei dem 1 ympanum. anliege, denn nach F ° rtnahme der Tracheenblase könne man ihn einfach
fortschwemmen.
Zoologlca. Heft 60. g