sie geschildert habe,' und wenn ich nach einer oberflächlich!! Besichtigung; 4 er Stigmen
von Gryllus domesticus urteilen darf, so ist 4A h jg$t ihnen nichts anderes zu konstatieren.
Die Schonen Graherschen Befunde hat K ran ch eS . gärnicht berücksichtigt.
Vergleichsweifl&habe ich die ib;|f|8den (Decticus verrucivorus und Locust'a viridis-
sima) untersucht und gefunden, daß das zweite Thorakalstigma und die Abdöminalstigmen
mitsamt ihrem Verschlußapparat bei ihnen bis dnsf’kleinste genau so gebaut sind, wie bei
den Acridiem und muß mich aufs höchsüS; wundern, daß G r ä b e r |i87§, »i 2^w e lch e r die
viel schwerer zu präparierenden Abc^ninalstigmen der Acridier fast ’Vollkommen richtig geschildert
hat, bezüglich der Locustidgjfetigmäta zu so abweichenden Resultaten gelangt ist."
Im Anschluß an die Beschreibung der Stigmen möchte ich eine kleine Beobachtung
mitteilengliiie ich über ihre Bewegung am lebenden Tiere gemacht h abw Unter der binokularen
Lupe kann man den ganzen Kör per ab schnitt, welch® ich in Fig. i wiedergegeben
habe, gleichzeitig übersehen, und 0 fä ll# iehr leicht,pfrotz der %jj|teckten Lage der
Abdominalstigmen, den Bewegungsmechanismus aller drei Stigmen zu erkennen. Kr vollzieht
sich in der von G r ä b e r (187;, p. LJ) recht anschaulich':§:f||hilderten W e isS Die Lippen des
Thorakalstigmas; k lap p * ! wie die Schalen einer MtSShol t hythmisch .auf und zu, und bei den
Abdominalstigmen Sieht man in der Tiefe die;;’Unterlippe „wie ein1 Weberschiffchen" unausgesetzt
hin und hergehen. Gewöhnlich erfolgt die Bewegung der Stigmen synchron in
der Weise, daß %j§|pch Äichzeitig^’ öffnen und Hhließen, Sehr häufig sistiert .äber auch
die Tätigkeit des ffeSJ oder des anderen oder flieh aller drei Stigmen, während das Abdomen
regelmäßig weiter a tm jl A n d e fi^ its habe ich beobachtet, ¡daß- die Stigmen sich
manchesmahSeißig öffneten und schlossen, obwohl das Abdomen ru h tfi D ä S p i* ii|n der
Stigmen dauert immer nur ganz kurze Zeit, man sieht sie dagegen häufig recht lange im
geschlossenen Zustande verharren. IchÄblgere aus diesen. Beobachtungen, daß dS|’ Tiere
im Stande, sind, jedes Stigma unabhängig von den anderen und eben^Sj unabhängig;v.ön den
AtmUngJbewegungen nach Bedarf willkürlich zu..öffnfii oder zu schließ»®.
b) Tracheen und Tracheenblasen.
„Aus dem Umstande, daß das Tympanalstigma. in keiner Beziehung eine Ausnahme-^
Stellung beanspruchen darf,%ondern die allen Luftlöchern des Abdomens gemeinsame Grundform
besitzt, dürfen wir uns wohl schon im voraus den Schluß erlauben, ■ daß es mit den
daraus hervorgehenden Traoheenge’bildon: sich ähnlich verhalte.“ Mit diäseii. Worten weist
G r ä b e r (1-875, P - 07-*-99) auf die Ergebnisse seiner Tracheenstudien hin. Wie-wenig er
aber berechtigt warp-seine Untersuchung dieser Schlußfolgerung anzupassen, werden uns die
nachfolgenden Ausführungen lehren.
Rufen wir uns zunächst die typische Grundform des ’Tracheensystems der Insekten ins
Gedächtnis^o wissen wir, daß der Körper beiderseits von zwei Haupttracheenstämmen oder
Längsgefäßen durchzogen wird. Die unteren großen Längsgefäße verlaufen neben den
Stigmenreihen und erhalten in jedem Segment von hier aus ein starkes zuleitendes Gefäß.
Die oberen Längsgefäße ; liegen neben dem Oberen Zwerchfell und sind mit dem unteren
Längsgefäß strickleiterartig verbunden. Das Tracheensystem der in der Entwickelungsreihe
der Insekten. ziemlich tiefstehenden Orthopteren, z. B. einer Loeusta, zeigt uns die Anordnung
fas®chematB||ä Für unserefGradflügler. ist p l au ß e rd em Regel, daß in allen stigmentragenden
Korpersegmenten beiderseits l£u3 |den Langsgefaßen eine große Tracheenblase her-
vojgeht. Die Blase|i kommunizieren an ihrem ¡gieren Binde miteinander in ausgezeichnet
symmetrischer Weise (vgl D u fo * r ^ S , j a f . 1, Fig; 1),. Auch hierfür ist Loeusta ein,Schul-
beispiel.
Bei den Acridiodeen hat teils durch die Verschiebung des ersten Abdominalstigmas,
hauptsächlich aber dadurch, daß die Tracheenblasen bei der Bildung des Tympanalorgans
eine wichtige Rolle übernommen haben, eine erhebliche Modifikation der aus den ersten und
zweiten Abdominalstigmen entspringenden Tracheen und Tracheenblasen stattgefunden.
Eine genaue Darstellung dieser veränderten Verhältnisse zeigt uns unsere Fig. 7
(Taf. II). Zum besseren Verständnis füge ich bei, daß aus der Zeichnung sämtliche Organe
und Muskeln, welche für uns kein spezielles Interesse haben, fortgelassen sind. Der obere
und untere Schnittrand fällt ziemlich genau in die Symmetrieebene des Körpers. Vorn geht
der Schnitt durch den Metathorax, hinten fällt er in das Gelenk zwischen den zweiten und
dritten Abdominalring. Die platte, sternale Leibeswand ist, um einen besseren Einblick zu
gewähren, etwas nach unten gebogen.
Wenn wir vom Tympanalstigma (a$) ausgehen, so finden wir, daß es in eine recht
umfangreiche sackartige Tracheenerweiterung, ein Art Sammelbecken, führt, von der nicht
weniger als 7 große Tracheen (tri_7) entspringen. Um zu dem Tracheensack zu gelangen,
müssen die starken, in der Richtung des Epimerums liegenden Brustmuskeln, welche seinen
vorderen Abschnitt bis zum Stigma, sowie die Tracheen tr5, 6 u. 7 bedecken und ihn flach
an das Integument drücken, entfernt werden, Auch nach dem Trommelfell zu legt er sich
an den Muskelbauch, er wendet sich dabei vom Integument ab nach innen und umfaßt
ihn so handartig. Während daher die Tracheen tr5, 6 u. 7 zwischen den Muskeln und dem
Integument des Epimerus liegen, entspringen die Tracheen tri_4 weiter hinten und vor allem
mehr medianwärts unmittelbar hinter dem Muskelbauch in einer Reihe, welche entsprechend
dessen Verlauf von vorn und oben nach hinten und unten steht.
Die grade nach oben gerichtete Trachee trt ist ein ganz kurzer Stamm, welcher in
das obere Längsgefäß mündet; wohl der einzige Fall, daß dieses direkt von einem Stigma
gespeist wird. tr2 u. 3 entspringen dicht nebeneinander, manchmal mit einem gemeinsamen
Stamm. Es sind sehr lange Gefäße, welche frei in der Leibeshöhle flottieren und an den
Darm treten. tr4 ist von sämtlichen Tracheen die dünnste. Sie geht aus dem unteren Abschnitt
des Tracheensackes hervor und wendet sich in schnurgrader Richtung nach unten,
um die Verbindung mit dem unteren Längsgefäß herzustellen. tr5, tr6 und tr7 sind kräftige
Stämme, welche anfänglich dem Integument anliegen und weiterhin in die Brustmuskulatur
treten, um sich in ihr zu verzweigen. Sie gehen mehrfach untereinander Anastomosen ein
und treten auch mit dem „thorakalen Tracheensystem in Verbindung.
Von besonderer Wichtigkeit ist tr5. Gleich nach ihrem Ursprung tritt aus ihrer
hinteren Wand ein kleines zartes, 50 ¡.i dickes und 100— 150 n langes Rohr (Ttrj), welches
grade nach hinten läuft, zwischen Stigmenfeld und dem Abduktor zu liegen kommt und
unmittelbar hinter diesem Muskel in die große, äußere Tympanalblase mündet. D i e s e s
G e fä ß c h e n is t d as e in z ig e Z u f lu ß r o h r , w e lc h e s d ie T ym p a n a lb la s e b e s itz t .
Ferner geht von tr5 eine zweite, nur wenig stärkere Trachee ab (vtr), welche die Verbindung
Zoologica. Heft 60. 5