hiesigen Sammlung, die vom T a 1 y s c h stammen, das Männchen eine verhältnismäßig starke
Mähne (p. 4).
Was ist nun der Thous anthus F. Cu vier, der die Bezeichnung „The Wild Dog of Egypt“ führt?
Nach Größe und Art der Farbenverteilung, wonach die dunklen Haarspitzen „smal black spots or
pencils“ bilden, haben wir es hier mit einem Caniden zu tun, der in der Nähe von C. variegatus
Cretzschm. oder C. riparius H. et E. gehört, wofür auch die Herkunft aus Ägypten spricht, (vgl. deren
Beschreibung p. 11 bis 13) wenn ihn auch Smi t h mit C. anthus F. Cuv. identifizieren will.
Über den Thous senegalensis ist auf p. 9/10 schon gesprochen. Der C. variegatus ist gut
beschrieben. Es ist richtig hervorgehoben, daß das Schwarz in kleinen Flocken auftritt, und daß
„from the nape of the neck to the tail there is a mane of shining black and considerably leng-
thened hair.“
b. Johann Andreas Wagner. 1841 (44)
Wa g n e r kennt folgende nordafrikanische Wildhunde: 1. C. lupaster Ehrenb. (C. anthus
Cretzschmar) — C. sacer. (Eine bloße Abänderung des C. lupaster im Sommerpelz). 2. C. anthus
Cuv. (gibt einen auffallenden Beleg von der Veränderlichkeit der Form bei gleicher Färbung des
Pelzes, wofür das Männchen und das Weibchen von Cuv i e r , die ja aus derselben Gegend stammen,
als Beweise dienen). Als Synonym hierzu wird bei der Aufzählung ein C. aureus senegalensis ohne
Autorname genannt. Aus den hinzugefügten Worten auribus majusculis, artubus ochraceo-flavis,
läßt sich vielleicht schliessen, daß der Thous senegalensis H. Smi t h damit gemeint ist.
3. C. aureus algirensis. Nach G e o f f r o y ’s Beschreibung, die wiederholt wird.
4. C. aureus tripolitanus. Nach einem Exemplar im Wiener Naturalienkabinett. (W a g n e r’s
Beschreibung vgl. auf p. 14).
5. C. variegatus Cretzschm. (Besonders hervorgehoben werden die lange schwarze Rückenmähne
und die großen Ohren. W’s.' Beschreibung ist nur eine gekürzte Wiederholung der von
Cretzschmar. Vgl. diese p. 11/12).
Wagner scheint alle diese nur als Lokal Varietäten anzusehen; denn er schreibt: „Wenn man
unter den bisher aufgezählten Schakals einen als besondere Art ausscheiden wollte, so wäre es noch
am ersten C. variegatus.“ Aber auch bei diesem findet er „zu deutliche Übergänge zu dem tripoli-
tanischen und ägyptischen Schakal (C. Lupaster).“
Diese noch weiter ausgeführte Ansicht ist nicht wunderbar für einen Forscher, der, wie oben
gezeigt, die beiden gänzlich verschiedenen C. anthus von F. C u v i e r für dieselbe Art halten mußte.
c. J. E. Gray 1868 und 1869 (u, 12).
G r a y kennt nur den Lupus (10) oder Dieba (u) anthus als größeren, nordafrikanischen
Schakal. Er unterscheidet allerdings eine nicht benannte Varietät, welche in Algier und Tunis lebt,
und bei deren Schädel der Gesichtsteil länger und schmäler ist.
Seine Gattung Dieba (12) gehört offenbar zu den kurzschwänzigen, nordafrikanischen Schakalen.
Als ihre Charakteristika werden angegeben: The upper fleeshtooth prominent in the tooth-line and
placed obliquely to the-other teeth. Tail straight to the hocks. Diese Stellung des Reißzahnes ist
das unterscheidende Merkmal gegen den Wolf. Er rechnet auch dazu nur F. C u v i e r Lithogr. XXII.
und nicht die andere.
d. St. George Miva/rt 1890 (29).
M i v a r t s Ansicht, der alle nordafrikanischen Wildhunde als C. anthus auffaßt, brauche ich
nicht weiter zu besprechen, da seine Anschauungen schon genügend in der Arbeit von D eW i n t o n
besprochen sind.
e. W. E. De Wihton 1899 (7).
D e Wi n t o n hat in seiner Arbeit von 1899 ebenfalls die Ansicht vertreten, daß alle nord-
afrikanischen Schakale als C. anthus zu bezeichnen wären, mit Ausnahme des C. sacer H. et E., welcher
zu C. variegatus gestellt wird. Doch sind ihm gleich nach der Niederschrift Bedenken gekommen,
da er Exemplare vom Senegal und von Tunis zu sehen bekommen hat, welche mehr mit C u v i e r s
Abbildung [F. Cuvier Mamm. lith. pls. 173, 174 (1820)] übereinstimmten. Deshalb wäre es möglich,
daß der große nordafrikanische Schakal C. lupaster, der kleine „fine—legged, sharp— nosed and paler
coloured,“ der wahre C. anthus ist. Diese Ansicht scheint denn auch seine endgültige zu sein, denn
in der Zoology of Egypt (2) wird für Ägypten nur ein C. lupaster angegeben.
/. John Anderson und W. E. De Winton 1902 (2).
Diese Arbeit als die letzte, welche sich mit den nordafrikanischen Caniden beschäftigt, muß
hier näher besprochen werden.
In dem Abschnitt: „On Jackals in general“ wird zunächst vom C. anthus gesprochen. Aus
dem, was über die Größe gesagt wird, geht hervor, daß Anderson nur die erste Beschreibung und
Abbildung, also den wahren C. anthus berücksichtigt hat. Er weist auf den Unterschied zwischen
diesem und C r e t z s e h m a r ’s Abbildung des R ü p p e l’schen C. anthus hin und dessen Ähnlichkeit
mit C. variegatus.
Darauf gibt er die Resultate von vergleichenden Untersuchungen der Schädel an. Er vergleicht
die Schädel zweier erwachsener, männlicher Schakale von Tunis und eines ägyptischen Schakals
mit einem C. pallipes von M a s k a t in Arabien. Hier hat zunächst die Kritik einzusetzen. Was
ist „a male C. pallipes, commonly known as the Indian wolf from Maskat in Arabia?“ Wie schon
der Name „the Indian wolf“ sagt, und wie auch D e W i n t o n (8) früher ausgesprochen hatte, ist
die Bezeichnung C. pallipes von Sykes auf einen Wildhund von Dekkan angewandt. Allerdings
hatte D e Wi n t o n schon damals in Bezug auf einen Schädel aus Arabien gesagt: „which Jhave
no hesitation in referring to C. pallipes.“ Auch hatte T h om a s (48), sich auf diesen Satz stützend,
einen Schädel aus Lahy, der nach seinem eigenen Ausspruch sicher zu derselben Spezies gehörte
wie C. hadramauticus Noack, als C. pallipes bezeichnet. Diese Ansicht ist nicht begründet worden.
Im Berliner Museum zeigte mir Herr Prof. Ma t s c h i e einen Schädel, der aus einem derjenigen
Exemplare stammte, die N o a c k lebend im Berliner zoologischen Garten sah, und nach
denen er seine Beschreibung von C. hadramauticus verfaßte. Dieser Schädel kann also somit als
Typus angesehen werden. Ich muß nun gestehen, daß ich absolut keine Ähnlichkeit mit dem Schädel
von C. pallipes, von dem ich 3 Exemplare gesehen habe, konstatieren konnte. Diese 3 Exemplare
sind folgende: 1. Landwirtschaftliche Hochschule, Berlin, No. 889, (ein etwas anormaler Schädel
aus Sindh.). 2. Berliner Museum No. A 5211. (Kalkutta in Gefangenschaft). 3. Museum München
No. 981 (aus Bengalen). Alle 3 Schädel stimmen gut miteinander überein, .höchstens, daß der aus
dem Berliner Museum, welcher in Gefangenschaft war, ein wenig abweicht. Danach muß ich den
G. pallipes für einen gut begründeten, wenig variablen Typus halten. Er hat z. B. einen Hirnschädel