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Sprüchen, w e il er e in B e i s p ie l von d e r N e u e rw e rb u n g e in e s O r g a n s , h ie r s o mit
e in e s S k e le t t e lem e n t e s , d a rb ie te t .
Ich betonte oben, daß unter allen Tetrapoden die Chrysochloridae allein einen
dritten Skelettknochen im Unterarm erworben hätten. Um so bedeutungsvoller muß deshalb
die Tatsache sein, daß sich bei Notoryctes, wenn auch kein ausgebildeter Skelettknochen,
so doch ein Gebilde, welches diesem Skelettteil unverkennbar homolog ist, nachweisen läßt.
Es kommt nämlich auch hier in der Sehne des Flexor digitorum profundus ein Knochen
vor, von dessen distalem Ende die Insertionssehnen des besagten Muskels wie bei Chryso-
chloris ausgehen. Auch die Gelenkung dieses Knochens mit Pisiforme und dem großen
radialen Carpalknochen, in dem nach Carlsson (04) auch das Lunatum enthalten ist, entspricht
den Befunden bei Chrysochloris. Doch erstreckt sich der Knochen nicht proximalwärts
über die Hand hinaus und hat somit nicht wie bei Chrysochloris die Bedeutung eines
ändern Muskeln zum Ansatz dienenden Knochens erreicht. Da nun, wie wir gesehen, bei
Chrysochloris der proximale Teil des fraglichen Knochens ontogenetisch zuletzt entsteht, und
da ferner vom physiologischen Gesichtspunkte aus die Entstehung eines Sesamknochens an
der Palmarfläche die günstigste Vorbedingung hat, so ist der Zustand bei Notoryctes jedenfalls
als das Anfangsstadium zu betrachten. Wir haben hier somit einen Konvergenzfall, wo entsprechende
physiologische Anforderungen h om o lo g e Bildungen, wenn auch von verschiedener
Qualität, ins Leben gerufen haben.
F o r a m e n Unter allen Säugetieren haben die Chrysochloridae das kleinste F o ram e n obtuo
b tu r a tu m . ra tum am Becken — es sind ein oder zwei kurze Schlitze vorhanden. Dies verdient des- •
halb betont zu werden, weil in der geringen Größe dieses Foramens Notoryctes jenen unbedingt
am nächsten kommt.
Di e Muskulatur .
■' Von meinen' Untersuchungen über die Muskulatur unserer Tiere werden im folgenden
nur % verhältnismäßig wenigen Befunde mitgeteilt, welche entweder über d ie 'B e ziehungen
der Centetidae, hPotamogäle und Chrysochloris zueinander oder zu anderen In-
sectivoren, resp. Säugern Aufschluß gewähren können.
Unsere bisherige Kenntnis der Muskulatur dieser Tiere verdanken wir fast ausschließlich
D o b s o nH K neuerdings hat ParsonsHlg einige Angaben ü f l r Muskeln bei
Chrysochloris veröffentlicht. Ich habe die Muskulatur von M ic r ö g a le d o b so n i, Oryzb-'
ric t-e s t e t r a d ® t y l u s , : .C e n t e t e s S h a u d a t u ^ E r i c u l u s i j j p a i r i , P o t am o g a l e
v e lo x und C h r y s o c h l o r i s a u r e f l und außerdem für- einzelne Muskeln H em i-
c e n te tp f' n ig r ic e p s und E r ic u lu s seto|MunterSucht. Die in diesem Abschnitt vorkommenden
Angaben über Solenodon sind Dobsö^ Arbeit entnommen; für die S o r ic id a e ,
über -deren Muskulatur bisher nur Bruchstücke veröffentlicht sind, habe ich die im zoo-
tomischen Institut zu Stockholm ausgeführteSuntefsüchungen von Cand. A. Ärnbäck benutzen
können. Die Angaben über Bauch- und Beckemiruskulatur anderer Insectivora sind'
meinen früheren Untersuchungen (83) entnommen.
Durch mehrere Arbeiten sind wir mit den Umbildungen in der Hautmuskulatur Hautmusku-
bei E r i.n a c« * s bekannt geworden. Wir wissen, daß ein großer Teil dieser Muskulatur
zu einem M u s c u lu s o r b i c u la r i s p a n n ic u li differenziert ist, d.h. zu einer dicken Muskel-
Jgh ich t, welche napfförmig den Rücken des fie re s bedeckt; die^ Fasern dieses Muskels ver- mitd'.r.elb.«
laufen ringförmig und gehen an Kopf und Schwanz ineinander über. Dieser Muskel, zu- bei ■
sammen mit einigen anderen Hautmuskeln, welche größtenteils auch, bei den anderen In- Erinaceus'
sec.tivoren Vorkommen, besorgt das Zusammenkugeln beim Igel.
Wir machen uns sicherlich, keines Fehlgriffe|||j|iuldig mit der Annahme, daß der
Schutz, welchen. Erinaceus durch das Zusammenrollen unter dem Stachelkleide genießt, die
wesentlichste Ursache ist, daß seine innere Organisation®:., manche niedrig differenzierte,
refip...-UrsprünglicheZüge hat bewahren können, und daß er tro tz dieser niedrigen Organisation
nicht nur nicht im Kampfe ums Dasein unterlegen ist, sondern im Gegenteil eine
reiche Artenentfaltung und weite Verbreitung» erlangt hat.
In einem folgenden Abschnitt über das Integument werden wir kennen lernen, wie
das Vorkommen eines ähnlichen Stachelkleftfi^hei Erinaceus einer- und Ericulus anderseits
eine bedeutsame Konveigenz dj|f|- verschiedenen^ Familien, angehörenden, Formen dar-
b.ietet,; Diese-Konvergenz wird dadurch .wesentlich gesteigert, daß E r ic u lu s d ie s e B e -
l a t u r b e i
E r i c u l u s ,
v e r g l i c h e n
’ .Vergleiche hierüber meine früheren Untersuchungen 02 pag. 81— 91.