Weise nach vorne zu. Der Gesichtsteil erscheint vor den Orbitae flach und breit, während er bei
C. variegatus hoch und schmal ist. Da aber die Maxillae vor den Orbitae eine flache Einbuchtung
zeigen, ist der Rücken scharfkantig gegen die Seiten abgesetzt. Das Hinterhauptsdreieck ist ziemlich
breit und nach oben etwas abgerundet. Das Basioccipitale mit den Bullae ist zerstört. Das Gebiß
zeigt keine Besonderheiten. Der obere Reißzahn ist ziemlich schmal, sein Innenhöcker liegt etwas
vor dem vorderen Ende der äußeren Seite. Ich lege hier nur deshalb Wert darauf, weil die ändern
beiden Schädel nicht diese Stellung des Innenhöckers zeigen. Die ni2 sind auffallend groß. Aus der
starken Abnutzung der Zähne ist im Verein mit den festgeschlossenen Nähten und der Dicke der
Knochen auf ein Alter von mindestens 3 Jahren, also auf ein völlig erwachsenes Tier zu schließen.
Der aufsteigende Ast des Unterkiefers ist nach oben stark verschmälert. Sein Hinterrand
ist ausgeschweift und bildet, ebenso wie der Vorderrand, mit dem Oberrand eine Ecke.
2. Der Schädel des o* 1093a des Berner Museums zeigt mit dem oben beschriebenen völlige
Übereinstimmung. Stirnhöhlen und Gebiß sind etwas kräftiger. Der Hinterrand des aufsteigenden
Unterkieferastes ist gerade. Dies sind wohl Geschlechtsunterschiede. Ob sich hier auch solche in
der Länge der Gesichtsteile finden, läßt sich nach den mir zur Verfügung stehenden Zahlen nicht
sagen. Ebenso finde ich zwischen dem Schädel und der Photographie des Typus von C. a. sudanicus
Thos. keinen anderen Unterschied, als daß das lyraförmige Cristafeld breiter ist. Die Maßzahlen,
die Thomas angegeben hat, genügen leider nicht zu einem genauen Vergleich. Auffallend ist allerdings
die geringe Größe des P^, doch kann dies an anderer Art der Messung liegen. Wenigstens
ist dies die Ursache bei der Länge der Nasalia, die bei' Thomas so außerordentlich hoch erscheint,
weil er diagonal gemessen hat, während ich längs der inneren Kante gemessen habe. Der T h o m as’sche
Schädel hat auch die Bullae; nach der Photographie scheinen sie sehr groß und ungekielt zu sein.
Übrigens zeigen auch der Balg von C. a. sudanicus Thos. und C. riparius H. et E. eine völlige Übereinstimmung,
wie wir sehen werden. Ich glaube also aus diesen beiden Gründen eine Zusammenziehung
von C. a. sudanicus und C. riparius yornehmen zu sollen. Als Namen habe ich den älteren bevorzugt,
da ja aus dem noch vorhandenen Typus, dessen Identität genau festzustellen ist. Wenn man auch
zugeben muß, daß die E h r e n b . e r g i s c h e n Diagnosen nicht den modernen Ansprüchen genügen,
so kann man dasselbe auch mit Recht von vielen Linné sehen Arten sagen, denen deshalb doch kein
Mensch einen neuen Namen geben wird. Übrigens ist es noch sehr fraglich, ob in diesem speziellen
Falle die T h o m a s ’sche Diagnose besser ist.
3. Der Schädel 1035 des Stuttgarter Museums ist noch sehr jugendlich, hat aber schon das vollständige,
definitive Gebiß. In der Form schließt er sich schon vollständig an die übrigen an. Interessant
ist dabei, daß namentlich die Breitenmaße bedeutend geringere Dimensionen zeigen, während
die Unterschiede der Längenmaße weniger in die Augen fallen. Es scheint daraus hervorzugehen,
was wir auch bei den anderen jungen Schädeln beobachten können, daß der Hundeschädel erst
verhältnismäßig spät seine volle Breite erreicht. Eine Tatsache, die auch durch Beobachtung an
lebenden Haushunden bestätigt wird. Diese haben oft mit 1 oder 2 Jahren gute, später zu breite
Schädel. Wichtig ist auch für uns der Fundort Tigreh, weil er uns einen weiteren Anhaltspunkt für
die geographische Verbreitung des C. riparius gibt. Wie bei allen Schädeln dieser Art, ist der untere
Reißzahn außerordentlich kräftig, besonders der Außenhpcker des Talons sehr mächtig entwickelt.
Der m2 ist bei allen Schädeln 3 spitzig; bei den beiden ganz jungen folgenden ist eine hintere Innenspitze
ebenhin angedeutet.
4. Sehr interessant sind die beiden Schädel der Straßburger Sammlung. Es sind beides zwar
erwachsene aber noch nicht ausgewachsene Tiere, die wohl eben erst das definitive Gebiß bekommen
haben. Die Nähte sind noch weit offen, die Zähne zeigen noch keine Spur von Abnutzung, zwischen
den Prämolaren und zwischen Pi und ist noch keine Lücke. Man kann den Tieren vielleicht ein
Alter von 8 Monaten geben. Der Schädel FF dürfte vielleicht noch ein wenig jünger sein als EE.
In diesen Stadien nun zeigen die beiden unter sich völlig gleichen und mit den anderen Schädeln von
C. riparius gut übereinstimmenden Schädel doch einige interessante Verschiedenheiten. Zunächst
machen die Schädel, denen alle scharfen Ecken und Kanten und Muskelansätze fehlen, einen sehr
gefälligen Eindruck. Die Schnauze vor den F. infr. ist sehr niedrig, dagegen erscheint die Stirn stark
erhöht, sodaß ein kräftiger Stirnabsatz sustande kommt. Ferner haben die Hirnschädel im Gegensatz
zum Gesichtsschädel ihre volle Größe erreicht, sodaß sie sehr groß und geräumig erscheinen. Aus
demselben Grunde macht auch das ganze Gebiß einen außergewöhnlich kräftigen Eindruck. Kurz
die ganzen Schädel erinnern außerordentlich an den C. f. palustris. Es scheint auch S t u d e r bei
seinen Ausführungen gegen K e l l e r im „Deutschen Schäferhund etc. hypotetisch ein solcher
Schädel vorgeschwebt zu haben. Doch will ich es hier bei dieser kurzen Andeutung genügen lassen.
2. Beschreibung de r Bälge.
1. Beschreibung des Balges des Typus: Die Grundfarbe des Balges ist fahl-sandfarben, der
Rücken dunkel. In der Nackenmitte beginnen nämlich lange Haare, die auf dem Rücken bis zum
Schwanz ziehen, eine Art Mähne bildend. Sie beginnen unmittelbar hinter den Ohren ganz vereinzelt
und bilden längs des Nackens und Rückens einen Streifen, der sich etwas hinter den Schulterblättern
verbreitert und nach dem Schwanzansatz zu wieder schmäler wird. Der Schwanz ist dünn behaart
und hat eine schwarze Spitze. Bauch, Brust, Hals, Kinn, Kehle, Lippen bis auf die hintere Hälfte
des Unterlippenrandes, welcher braun ist, Innenseite der Extremitäten sind grauweiß, Außenseiten
der letzteren gelbweiß. Der Oberkopf zwischen Augen und Ohren ist gelb-braun, doch finden sich
über den Augen 2 schwache grauliche Streifen, die nach hinten divergieren. Die Farbe des Oberkopfes
geht nach den Seiten allmählich in den grauweißen Ton der Backen über. Der Nasenrücken
vor den Augen ist braun. Es findet sich hier kein schwarzes Haar. Die Ohraußenseite ist wie der
Kopf gefärbt. Ein Fleck hinter den Ohren ist hell-ledergelb, welche Farbe nach den Seiten allmählich
in das Weißgrau des Halses übergeht. Die Augen sind hell eingefaßt. Ein Strich schwarzer Haare
geht von der Schwanzbasis über den Oberschenkel schräg nach vorn; Haare mit langer ,schwarzer
Spitze finden sich vereinzelt an den Körperseiten. Die langen Haare des Nackens haben weiße Basis,
auf die ein dunkelrotbrauner, dann ein weißer Ring folgt, und schließlich eine dunkelrotbraune Spitze;
dazwischen kommen einzelne vor, bei denen sich an Stelle der dunkelrotbraunen schwarze finden.
Etwas hinter den Schulterblättern finden sich dann nur noch die letzteren vor.
Da ich diese Beschreibung, die ich mir bei einem Aufenthalt in Berlin machte, jetzt wegen
der Ähnlichkeit des C. riparius mit C. variegatus für ungenügend halte, lasse ich hier eine eingehendere
der Bälge der Straßburger Sammlung folgen.
2. Beschreibung der Bälge der Straßburger Sammlung: a. EE. Die Grundfarbe des Körpers
ist auf den Seiten hell-sand-gelb mit einer ganz zarten, rötlichen Beimischung. Doch fehlt dieser
letzte Farbton einem etwa 4 cm breiten Bande, das vom Bauch bis ungefähr in die Höhe der Schulterblätter
hinter den Schultern heraufzieht und ziemlich scharf gegen den leicht rötlichen Ton der
übrigen Teile der Körperseiten abstieht. Wie die Körperseiten sind auch der Bauch und die Brust