um darauf möglichst winkelrecht in den Porenkanal zu treten. Seine Anheftung nimmt «r
im Zentrum der Schließmembran resp. am Grunde des Kegels oder des Haares, nachdem er
sich kurz vorher drahtnagelartig zugespitzt hat.
In dem -sonst glasklaren «chlaucheSsieht man immer deutlich einen , feinen axialen
dunklen Faden (Neurofibrille),, welcher an seinem peripheren Ende, in der Schlauchspitae
also dicht an ,,der Ch.tinmembran, ein Knöpfchen bildet, Dieses Endknöpfchen dringt hei
den Grubenkegeln in den zarten Kegel ein und füllt ihn ganz aus. Dasselbe Verhalten
Ujhemt i**1 d,™ Haaren v°rzuliegen, die,, obgleish sonst massiv, am Grunde doch noch einen
kleinen kegelförmigen Hohlraum besitzen.
D ie Wan-d des. S c h la u c h e s is t e in s e h r w id e r s t a n d s f ä h i g e s G e b i ld e ,
a u ch a n ..g e s ch rum p fte n P r ä p a r a te n e r s c h e in t s ie fa s t in ta k t , und ich b in a u f
.Grund m e in e r e n tw ic j r lu n g s g e s c h ic h f l ic h e n S tu d ie n zu d e r Ü b e r z e u g u n g g e k
om m en , d a ß .- s ie e b e n § , w ie d e r S t i f t d e s G e h ö r o r g a n e s e in c h i t in ig e J I
P r o d u k t ih r e r S in n e s z e lle ist. Ja ich b e h a u p te , d a ß S c h la u c h wand und S t i f l
¡ganz h om o lo g e B ild u n g e n s in d , d ie s o g a r e in e g ew is s e i y p is c h e . (: h e r e in
S tim m u n g in ih r e r S t r u k tu r a u fw e is e n , den n ic h h a b e .b e i d en r e la t iv d ic k e n
S c h la u c h e n p n Acrid. aeg. m it a l le r S i c h e r h e i t # u f Q u e r s c h n it te n da,s V o r h
a n d en s e in ä u ß e r s t z a r t e r R ip p e n k o n s ta t ie r t j^ F ig . i* (Taf. Ill)i;zeigt uns einen
m der Entwicklung begriffenen Geruchsapparat. In der hohen und: dunkel pigmentierten
Hypodermis fällt ein farbloses Zellnest auf, bestehend aus drei Zellen. Die eine macht sich
durch ihren großen, kugligen, helleren Kern sofort als künftige Sinneszeile kenntlich, die
and,efen beiden werden zu Hüllzellen, sie unterscheiden ffph von den übrigen Hypodermis- ■
zellen nur dadurch, daß, sie kein Pigment besitzen. In der Sinneszelle sehen wir den terminalen
Schlauch angelegt und in diesem den nervösen Faden. Der cuticulare Apparat ist
erst schwach entwickelt, aber doch schon deutlich erkennbar. Gegen diesen, strikten Beweis
meiner Annahme, daß die Terminalschlauchwandung eine intrazellulare Ausscheidung der
Sinpfszelle ist, wird wohl kaum etwas einzuwenden sein. Auch habe ich hier definitiv fest-
gestellt, daß die Hüllzellen hypodermalen Ursprungs sind. Wenn ich nun auch die Weiterentwicklung
nicht beobachtet habe, so ist e?, doch klar, daß nach Vollendung des Porus
die: Sinneszelle mit ihren Hüllzellen unter die Hypodermis treten und nur den Terminal-
schlauch zurücklassen wird.
Eme der Sinneszelle, angehörende Protoplasmahülle scheint der Schlauch des ausgc-
bildeten Organes nicht mehr zu besitzen, jedenfalls nicht zwischen den Hypodermiszellen;
außerhalb derselben glaube ich -zuweilen eine blasse Hülle beobachtet zu haben, die aber
ebensowohl, wenn ,fjg tatsächlich vorhanden ist, von den Hüllzellen ausgehen kann. Der
große Raum im Porenkanal, um den Terminalsqhlauch herum, wird von den benachbarten
Hypodermiszellen ausgefüllt.
Hervorheben will ich noch einmal, daß im me r nur e in e S in n e s z e lle den T e r m
in a ls c h la u c h b i ld e t , obgleich die Zellen häufig in Paketen beieinander liegen, und
daß daher von einem Terminalstrang im Sinne vom R a th s (1888, p. 417) keine Rede sein
kann. Dieses gilt sowohl von den Gruben wie von den Sinneshaaren der Rinne.,
Außer dem nervösen Apparat treten in der Rinne zahlreiche große Zellen von unregelmäßiger
Gestalt , auf (Fig. 16 wFZ). Ihr umfangreicher Protoplasmaleib sendet nach
allen Richtungen Fortsätze und Fäden aus, die oft ineinanderfließen. Dieselben Zellen
finden sich in großer Menge am vorderen Tympanalfelde zwischen der Hypodermis und
der Basilarmembran (Fig. 13 wFZ, Taf. III), vorzüglich in der Nähe des Nerven und der
Nervenfasern. W i l l (1885, p. 24) hat solche Zellen in den Geschmacksorganen der
Hymenopteren gefunden und hält sie für Drüsenzellen. V om R a th (1888, p. 418) beobachtete
sie in den Antennen und Palpen verschiedener Insekten und nennt sie Begleitzellen,
„weif; sie den Nerven bei seinem Eintritt in die Sinneszellengruppen begleiten“ . Nach meiner
Auffassung sind es wandernde Fettzellen.
Es würde nun den Rahmen meiner Arbeit überschreiten, wollte ich ausführlich auf
die außerordentlich umfangreiche Literatur eingehen, welche sich mit den Hautsirtnesorganen
der Arthropoden oder auch nur der Insekten beschäftigt, auch wäre es wohl unangebracht,
wollte ich von meinen wenigen monotonen Befunden auf diese in so großer Mannigfaltigkeit
auftretenden Sinnesorgane Rückschlüsse machen. Andererseits ist es mir in der Hauptsache
ja gamicht darum zu tun, über vorliegende Organe neue -histologische Facta zu bringen,
meine eingehende Beschreibung soll vielmehr den Beweis für den interessanten Befund
liefern, d a ß s ic h am T r om m e lfe ll e in O r g a n b e f in d e t , w e lc h e s w ir b e r e c h t ig t
s in d , nach den Kenntnissen, die wir von derartigen Gebilden haben, fü r e in G e r u c h s o
r g a n zu h a lten .
Seit der Zeit, da E r ic h s o n (1847) die Gruben an den Antennen der Insekten entdeckte
und ihnen die Fähigkeiten, Gerüche wahrzunehmen, züschrieb, hat sich das Interesse
der Forscher diesen Gebilden zugewandt. Die Arbeiten von B u rm e is te r (1848), P e r r is
(185.0) und L e y d ig (1860) bestätigten und erweiterten die E r ich son s ch en Befunde in teils
physiologischer, teils anatomischer Richtung. Es blieb aber auch nicht aus, daß Autoren
wie L e p s e s (1858), W o l f f (1875) und G r ä b e r (1879) sich als energische Gegner der
Erichsonschen Hypothese erwiesen, indem besonders G r ä b e r die in Frage stehenden Gebilde
für Gehörorgane erklärte. Sie wurden jedoch bald durch P a u l M a y e r (1879),
H a u s e r (1880) und speziell durch die vorzügliche Arbeit K r a e p e lin s (1883) ad absurdum
geführt, so daß seitdem diese Streitfragen definitiv erledigt sind. Bei den neueren Autoren,
von denen besonders R u h la n d (1888), vom R a th (1888) und N a g e l (1895) namhaft zu
machen sind, kommt für die Gruben, deren Kegel die Oberfläche nicht erreichen oder auf
sonst eine Weise gegen Berührungsreize geschützt sind, nur Geruchs- oder Geschmacksperzeption
in Frage.
Durchmustert man ihre Abbildungen, so wird man mehrfach auf Bilder stoßen, die
den meinigen sehr ähnlich sind, ich verweise speziell auf N a g e l (Taf. VII, Fig. 110a), sowie
auf K r a e p e lin (Taf. II, Fig. 8a) und vom R a th (Taf. XXXI, Fig. 22g). Gruben
ohne Kegel von der Bauart, wie ich sie gefunden habe, scheinen bisher unbekannt geblieben
zu sein. Die Chitinporen, welche N a g e l (p. 85) unter obiger Bezeichnung beschreibt
und Taf. II, Fig. 22, 23, 24 abbildet, sind viel primitiver konstruiert und besitzen
auch nach seiner Angabe keinen Nervenapparat. Am ehesten möchte ich noch das von
N a g e l als kuppenförmiges Organ bezeichnete Gebilde (Taf. VII, Fig. 106a) zum Vergleich
heranziehen. Bezüglich des nervösen Apparates finden wir bei K r a e p e lin eine mit ausgezeichneten
Abbildungen (Taf. II, Fig. 8) illustrierte Beschreibung von Gruben eines Melo-
iowiÄa-Fühlers, die sich fast mit meinen Befunden deckt. Er sagt (p. 37): „Der hinzutretende