Erinaceus (Hylomys, Tetracus) eine allmählich vor sich gehende höhere Ausbildung des P4
erkennen, während bei dem Ericulus nächst verwandten Centetes P3 stärker als P4 ist.
Tex tfig. L II Schädel von der La teralfiäche : a E r i n a c e u s a u r i t u s , b E r i c u l u s t e l f a i r i . a b */. nat. Gr.
Ferner sind bei Erinaceus 1 1 und P 3 ganz verschwunden, wogegen bei Ericulus
sowohl oben als unten 13 fehltl, während 1 1 vorhanden ist und kein Prämolar verschwunden
ist, von dem allen Centetiden fehlenden P 1 natürlich abgesehen.
Auch die Reduktion des M3 geht bei Ericulus weiter als bei Erinaceus, indem bei
Eric, telfairi der Zahn gänzlich unterdrückt wird.
Abgesehen von dem letztgenannten Umstande - ist Erinaceus auf dem fraglichen
Differenzierungswege weiter fortgeschritten als die am weitesten avancierte Ericulus-Art
(telfairi).
Von besonderem Interesse ist das Entstehen eines eckzahnartigen C innerhalb der
Art Ericulus setosus und zwar nicht nur im Oberkiefer wie bei Erinaceus europaeus, sondern
auch im Unterkiefer. Indem ich für die nähere Darlegung dieses Vorganges auf das Folgende
verweise, möchte ich nur betonen, daß die Ausbildung des Eckzahns hier eine
höhere Stufe erreicht als bei Erinaceus. Auch möchte ich daran erinnern, daß sich ebenfalls
bei Microgale dobsoni die Ausbildung eines eckzahnartigen C angebahnt hat (siehe oben
pag. 11— 12), ohne daß er sich hier soweit vom Prämolarstadium entfernt wie bei Ericulus.
Daß die Eckzahn-Ausbildung beim letzteren ein relativ moderner Vorgang ist, dürfte daraus
hervorgehen, daß noch 670/0 der untersuchten Individuen auf dem prämolarartigen Stadium
stehen, während nur 80/0 die typische Eckzahnform erreicht haben; 250/0 stellen Zwischenstufen
dar.
1 Über die Homologien des I bei Erinaceus siehe meine früheren Erörterungen (02 pag. 33). Mein daselbst
gemachter Ausspruch, daß bei den Insectivoren bei Rückbildung im m e rT j schwindet, trifft wie aus obigem hervorgeht,
nicht für die Centetidae zu.
Onaraklenstischi^i'st ay-ch aas Verhalten der oberen Prämolaren bei Ericulus. Während
der Molartypus bei Oryzorictes und Hemicentetes nicht eher als mit P4 anfängt, ist
bei Microgale schon' P3 umgebildet, während dies bei Ericulus schon mit P2 der Fall ist.
Diese Verschiedenheit steht offenbar mit der verschiedenen L a g e der fraglichen Zähne im
ursächlichen Zusammenhänge: im stark verlängerten Hemicentetes- 'und Oryzorictes-Kiefcr
hat P 4 im Verhältnis zur Kaumuskulatur etwa dieselbe Lage wie P 3 im kürzeren Microgale-
Kiefer- und wie Pj. bei Ericulus, dem Centetiden mit am stärksten verkürztem Kiefer. Daß
hei Eric, telfairi P 2 sich dem Molartypus mehr genähert hat als bei Eric, setosus, bestärkt
dip^t|l^utjing, da, wie erwähnt die- Kieferverkürzung beim erstefen am weitesten gediehen
ist. Wir haben also hier ein sprechendes Zeugnis für die Tatsache, daß d ie L a g e im
K i e f e i o d e r 111. a. W. d ie m e c h a n is c h e n V c r h ä l tn i s s c in e r s te r L in ie fü r die
K robre t; io rt:i ^ ^ P t im m e n d s i c d.
Der oben geschilderte DifferenzierungsVorgang ist also bei Eric telfairi weiter gediehen
als bei Eric, setosus, wie sich dies in der größeren Kieferverkürzung und Verkürzung und
Verbreiterung der’ Backenzähne-, in der stäikercr. Ausbildung der 1 1, im Verluste des M3,
in der Reduktion des M t u. s. w. kundgibt. Dip Textfiguren LJII a und b geben die
b c id S j r n den Eijeulus-Arten r%räsehtiesten]^BÄungsstufen übersichtlich wieder.
Tex tfig. L 1II Obere Zahnreihe von der Kau fläche : a E r i c u l u s s e t o s u s , b E r i c u l u s t e l f a i r i . 3/, nat. Gr.
Aus diesen Tatsachen folgt aber auch mit Notwendigkeit, daß durchaus kein Grund
vorliegt, für E r ic , t e l f a i r i eine besondere Gattung (E ch in o p s ) aufzustellen, wie bisher
fast alle diejenigen Autoren getan haben, welche- diese in unseren Sammlungen noch sehr
¡ J t e n e j g J n nicht u a f e rw f f e dis einen jugendlicfth Ejic. setegifc,. aufgefaßt haben. Da
Qffl Verschiedenheiten in der Körper- und KlÄngroße,_durch welchfe''äie beiden fraglichen
Arten sich voneinander unterscheiden, offenbar keine generische Trennung motivieren können,
wäte H dlm-1’ D Fehlen des M3 bei Eric, telfairi zu ^¡¿runden. Nun haben wir
a b e r t j p s ^ daß. dieser Unte|||bied‘:nür eine Stufe in dem schon bei Eric, setosus angebahnten
Reduktionsprozeß .bildet, und somit fehlt jeder Grund, diese beiden in unmittelbarer
genetischer Beziehung zueinander stehenden Formen als Mitglieder verschiedener
Gattungen aufzufassen.