welches sie zum Durchtritt des Achsenstranges, freilassen, in dieser Partie?.des nach oben
breiter werdenden Stiftes den gleichen Durchmesser behält wie an der Basis. Q u e r s c h n it te
d u r ch d ie u n te re , R in g b a n d z o n e z e ig e n uns n u r fü n f R ip p e n ; e s haben; s i c h
h ie r je zivei zu e in e r D o p p e lr ip p e zus.ammengel.egt. Nach der heileren Zwischen
zone zu fallen die leistenartigen Erhöhungen, dann schnell ab, und die Rippen werden hier
s'o s.ohmai und niedrig, wie Fig. Sb zeigt. Gleichzeitig? findet eine Trennung der Doppel-
nppen statt, wir sehen daher in diesem Querschnitte^ wie in allen folgenden, io Einzef
Individuen, welche gleichen Abstand voneinander bewahren. In jjfer mittleren Ringzone JjJtzi
steh die Erhöhung der Rippen nicht jsio scharf nach oben und .unten ab. Ganz besonders
muß ich nun hervorheben, daß d ie R ip p e n a u ch in d e r W a n d u n g des S t i f tk o p f e s
w e i t e r la u f e n , wie ich an Flemming<-:Rräparaten, bàfdenen es gelingt, den Kopfinhalt von
der Wand färberisch ■ differenzieren, mit allefcBestimmtheit konstatiert h ^ J p s B n d hier,
sogar etwas dickere als in der darunter liegenden hellen Zone. Weniger sicher bin ich bezüglich
der hellen Kopf spitze; diese Partie ist H minimal, daß hier das Vorhanféÿsem der
Rippen nicht mit Sicherheit festgestellt w e r d S kann. Erwähnen will ich jedoch, daß ich
einigemale an der äußersten Spitze eine schmale, dunkle Ringbildung wahrgenommen habe,
welche, entsprechend unseren bisherigen Erfahrungen, darauf 'schließen ließe, daß sich die
Rippen l g ins Ende hinein erstrecken. Doch diesisjfet mehr nebensächlich, die Hauptfrage
St, ob die Rippen nach der Spitze zu in der Wand auslaufen, oder ob-sie wenigstens 'teilweise;
in den Inhalt des• Stiftkopfes übergehen. Auf grund meinerj, Jfefun.de g la n lifjjjj düs
letzte mit voller Sicherheit verneinen zu können.
Im G e g e n s a t z zu a lle n ü b r ig e n A u t o r e n , w e l c h e d en S t i f t k o p f fü r
e in en e in h e i t lic h e n S t i f t a b s c h n i t t h a i t e n j l iß k c h e i c h a u c h h i^ S in e ä g a ; i ( ; |
s t r e n g e T r e n n u n g zwifpfcen d e rW t i f tw a n d und dem In h a lt. Die Wand 'untäji?
scheidet sich am Kopf in keiner Beziehung von ihren iïhrigên Partien, der Inhal.t
g e g e n w ird von e in em K n ö p f c h e n | f e b i ld e t , w e lch es ; a n S e in e r B a s is mit dem
A c h s e n s t r a n g in V e r b in d u n g s te h t, resp . aus ihm h e r v o r g e h t . Die StrukluiJdeS'
Endknöpfchens habÿjdch ziemlich genau an Längs-, noch b e S r - a n Schragsfchmtten be-;
stimmen können. Es besteht aus fünf radiär; gelagerten Abschnitten, weRjfe wie die Fächer
einer Apfelsine eng aneinander gepreßt sindj^zentral aber' ein Lumen J#en Kopfkanal
Gräbers): .freilassen. An der Basis, des Knöpfchens wird das Lumen, durch den Achsenstrang
geschlossen; Es ist für mich garnicht zweifelhaft, daß w ir in d ie s em K n ô ÿ f c h e n
d a s e ig e n t l i c h e N e r v e n e n d e zu seh en h a b e n , und daß d er S t i f t w e r te r n ic h ts
a ls e in en k a p S e la r t ig e n H ü lla p p a r a t v ö r s t e l l t . Ist es denn? unbedingt notwendig,
daß wir dem Stift ner^se Funktionen zuschreiben müssen, weil er innerhalb der Sinneszelle
liegt ? Wenn wir von der, bis jetzt leider unbewiesenem; V orauR tàn^ tu sg eh en , daß die
scolopophore Sinneszelle hypodermalen Ursprunges isft-'irtGÖr'l^ auch statthaft, di^jinte-
gumentalen Sinnesorgane zum Vergleich' heranzuziehen, Z. B. habe, ich in Fig. iS (Taf. III)
einen Schnitt durch das rinnenförmige, Trommélffellkorperchen von Mec. ffr.jSfafztes Larvenstadium,
im Momente der Häutung konserviert, vor mir und sehe darin die Anlage eines;
Hautsinnesappärates.'fpm bekanntenjBau der Bruchs- oder 'Geschmacksporen. Das Lumen
des,.Porus ;(®o) ist noch vollkommen âüsgéïüllt vom Fortsatz einer großen Hypodermiszelle,
der späteren Sinneszelle, Vorerst 'liegt sie noch mit den anderen I-Iypodcrmiszellen in einer
Reihe und funktioniert ebenso wie diese, indem sie ihre, allerdings modifizierte, Chitindecke
selber abscheidet. Erst später wird sie in die Tiefe rücken und nervöse Funktionen ausüben.
Auf der anderen Seite wissen wir von den scolopoferen Sinnesschläuchen der Acridier,
daß sie sich bei Tieren, die eben die Eihülle verlassen haben, vollständig ausgebildet vorfinden.
Wie ich mich überzeugt habe, sind aber ihre Stifte noch ganz blaß, ihr Kontur ist
kaum erkennbar, während Achsenstrang und Endknöpfchen deutlich sind. E in tym p a -
n a le r N e r v fe h lt a b e r b em e r k e n sw e r te rw e is e d ie s e n ju n g e n L a r v e n , von einer
Reizperzeption der Sinneszelle kann daher noch keine Rede sein. M e in e A n s ic h t g e h t
nun d ah in , d aß e b en so wie die in te g um e n ta le Z e lle s ich ih r e n K e g e l s e lb s t
b a u t , e h e s ie zu r S in n e s z e l l e w i r d , a u c h d ie in d ie T i e f e g e r ü c k t e su b-
in te g um e n ta le S in n e s z e lle im S tan d e i s t , w ä h r e n d ih r e r U m b i ld u n g e in e
C h i t in h ü l le fü r ih r N e r v e n e n d e zu b ild e n .
Zur Begründung der Anschauung, daß die Stifte Chitingebilde sind, will ich noch das
Faktum anführen, daß sie durch Kalilauge nicht zerstört werden. Schon H en s en (1866,
p. 200) schreibt hierüber: „Ich finde, daß durch Kalilauge das Ganze erblaßt; aber selbst
nach d'em Aufkochen damit kann ich die Stifte noch wiederfinden.“ Auch ihr färberisches
Verhalten ist bemerkenswert, wenn es auch wohl nicht korrekt ist, hieraus Rückschlüsse auf
die Struktur zu machen. Mit Eisen-Hämatoxylin erhält man nur bei Formolpräparaten eine
ebenso intensive oder noch stärkere Färbung des Stiftes wie des nervösen Apparates; bei
Osmiumpräparaten gelingt es, die Stifte ganz zu entfärben, während Achsenstrang und End-
knöpfchen noch tiefschwarz sind.
Zum Schluß will ich noch auf eine Bildung hinweisen, die ich bis jetzt ganz außer Betracht
gelassen habe, und zu deren Deutung wir ausschließlich auf Kalkulationen angewiesen
sind. Man findet nämlich nicht selten in gut konservierten Präparaten Stifte, deren
Spitze in einem langen Faden ausläuft (Taf. III, Fig. 17b X). In unregelmäßigen Windungen
nimmt dieser seine Richtung durch die Kappenzelle hindurch der Hypodermis zu. Man gewinnt,
wie gesagt, den Eindruck, als ob der Faden eine Fortsetzung der Stiftwand wäre.
Ob das tatsächlich der Fall ist, ist garnicht zu entscheiden, denn an der äußersten Stift-
spitze .sind Umhüllungszelle, Sinneszelle und Stiftwand zu einer Kontur reduziert, und daher
kann der Faden ebensowohl der Sinneszelle wie der Hüllzelle angehören, ohne daß der Stift
beteiligt zu sein braucht. Ganz bestimmt weiß ich nur, daß der Faden nicht vom Nerven-
endknopfchen ausgeht. Ich wäre geneigt, die Fadenbildung für ein Artefact zu halten, wenn
ich sie nicht bei beliebig konservierten und sonst ganz einwandfreien Präparaten gefunden
hätte; andererseits ist zu erwähnen, daß sie bei der überwiegenden Mehrzahl der Endschläuche
auch nicht andeutungsweise zu sehen ist.
6. Das bindegewebige Stützgerüst.
Um über dieses bis jetzt vollständig übersehene Gewebe Aufschluß zu gewinnen,
müssen wir uns sowohl an Längsschnitten wie an Querschnitten orientieren. Wir haben bereits
im Laufe unserer Ausführungen erfahren, daß sich die Bindesubstanz im unteren
Organabschnitt von der Basis bis zum „Hals“ des Organes vorfindet, und daß ferner an
der Organbasis ein kugliger Zellhaufen liegt, welcher zu diesem Gewebe in Beziehung steht.