den Erinaceidae verwandt sind. Ferner fanden wir, daß Potamogale, obgleich er keine
„trituberkularen“ Molaren besitzt, trotzdem ein Centetide ist. Schließlich wurde nachgewiesen,
daß die übrigen Insectivora keineswegs eine genetisch zusammenhängende Gruppe
bilden, sondern in zwei solche zerfallen.1
Nach dem jetzigen Stande unserer Kenntnis von der Genealogie der Insectivora
(lipotyphla) würde also die Gliederung der größeren Kategorien, wenn wir von einigen
zweifelhaften fossilen Formen absehen, folgendes Aussehen erhalten:
I. Unterordnung: Centetoidea.
II. Unterordnung: Erinaceoidea.
III. Unterordnung: Soricoidea.
| Familie i : C h r y s o c h 1 o r i d a e.
> Familie 2: C e n t e t i d a e.
J Familie 3: S o le n o d o n t id a e .
| Familie 4: L e p t i c t id a e .
[ Familie 5 : E r i n ä c e i d a e,,
Familie 6: S o r i c id a e .
Familie 7 : T a lp id a e .
1 Vergleiche oben pag. 48 und Leche 02.
Einige Beiträge zur allgemeinen Biologie,
den vorhergehenden Untersuchungen entnommen.
Während die Resultate der vorliegenden Arbeit in Bezug auf die einzelnen uns beschäftigenden
Tierformen in vorigen Kapiteln zusammengefaßt sind, stelle ich hier einige
diesen Untersuchungen entnommene Tatsachen zusammen, welche geeignet sein dürften,
Beiträge zur Lösung allgemeiner biologischer Probleme zu liefern.
Zunächst wenden wir uns zwei typischen K o n v e r g e n z e r s e h e in u n g e n zu.
Unter Konvergenzif»{|,Angleichung‘ f| versteht man nach der gewöhnlichen Auffassung
bekanntlich die historisch-biologische Erscheinung, daß Pflanzen- oder Tierformen von ganz
verschiedener Abstammung mehr oder weniger ähnliche Einrichtungen erworben haben.
Ein Speziälfall dieser Entwicklungsart, welche Darwin als analoge oder Anpassungsähnlichkeit
bezeichnet, nämlich die Mimikry, hat sich, wie bekannt, einer sehr eingehenden
Bearbeitung zu erfreuen gehabt.
In anderen Fällen würde nach der eben definierten Fassung die Ähnlichkeit oder
Gleichartigikeit nicht als Konvergenz zu beurteilen sein. Zwei oder mehr Formen können nämlich,
nachdem sie durch divergente Entwicklung aus derselben Stammform hervorgegangen,
im Laufe der historischen Entwicklung in einer oder in mehreren Eigenschaften sich wieder
nähern, indem sie sich ähnlicher oder identischer Lebensweise anpassen. Diese Art der
Konvergenz ist aber im Prinzip nicht verschieden von jener, wo der Ausgangspunkt ein verschiedener
ist, d. h. die betreffenden Stammformen nicht unmittelbar verwandt sind. Der
wirkliche Schwerpunkt der ganzen Frage scheint mir vielmehr, da ja Schließlich alle tierischen
Organismen verwandt sind, darin zu bestehen : wie weit zurück in der Tierreihe die
gemeinsame Stammform liegen kann, ohne daß die Möglichkeit verloren geht, daß zwei
oder mehr Arten durch Anpassung eine, solche Übereinstimmung in einem oder mehreren
Organen erlangen, daß eine unmittelbare Herkunft voneinander oder von einem' gemeinsamen
Vorfahren vorgetäuscht wird, oder mit anderen Worten, daß homologe Teile in übereinstimmender
Weise umgebildet werden können. Jed e Konvergenz bewirkt a n a lo g e Übereinstimmung;
ob diese Übereinstimmung auch durch h om o lo g e Teile zu Stande kommt,
hängt in ersterer Instanz. von der Beschaffenheit des von der Umbildung angegriffenen
Materials ab. Ist das Ausgangsmaterial genügend indifferent, so wird im allgemeinen das
letztere der Fäll sein, ohne daß die nähere oder entferntere Verwandtschaft die e n t