L i t e r a t
ü b e r di
G e b iß der
I e n o d o n t i
Zahn
forme
Sod
ae .
s em isp in o su s in dem Glauben ab, daß es das Ersatzgebiß ist. Dobson1 bildet zwar einen
im Zahn Wechsel befindlichen Schädel von H em ic e n te te s n ig r ic e p s ab, hat aber, wie aus
seiner Beschreibung hervorgeht, Ersatz- und Milchgebiß nicht unterschieden. Die von demselben
Verfasser2 beschriebene und abgebildete M ic r o g a le cow an i ist, wie ich mich durch
Untersuchung des Dobsonschen Exemplares im British Museum überzeugen konnte, mit
Milchgebiß versehen, obgleich Dobson angibt, dasselbe nicht zu kennen; der von ihm auf
dieses Exemplar gegründete Unterschied zwischen M. c ow a n i und lo n g ic a u d a t a in der
Zahnstellung wird mit Rücksicht hierauf hinfällig.
Ausführliche Darstellungen über das Gebiß von P o t am o g a l e haben Allman (63),
Mivart (68), Barbozä du Bocage (65) und Dobson (82) gegeben. Das Milchgebiß ist bisher
allerdings nicht als solches dargestellt worden. Doch hat dieselbe Ursache: die große Übereinstimmung
zwischen Milch- und Ersatzgebiß, veranlaßt, daß auch hier das erstere als das
letztgenannte beschrieben worden ist. So sind, wie schon Forsyth Major (97) vermutet} jedenfalls
die beiden von Allman (63), Mivart (68) und Dobson (82) beschriebenen Exemplare
nicht mit dem Ersätzgebiß, sondern noch mit Milchzähnen versehen. Die von Jentink (94)
auf Allmans Exemplar gegründete neue Art P. allmani verliert, insofern sie sich auf die
Verschiedenheiten im Gebiß stützen soll, somit ihre Berechtigung.
Auf eigene Untersuchungen gegründete Darstellungen des Ersatzgebisses von S o le -
n od on p a r a d o x u s haben Brandt (33), von S. cu b a n u s Peters (63), Mivart (68) und Dobson
(83) gegeben. Über das Milchgebiß von S. cubanus liegt außer einer Notiz von. Thomas
(92) eine ausführlichere Beschreibung von mir (97) vor; zur letzteren hat F. Major (97) einige
Bemerkungen auf Grund eigener Beobachtungen gemacht.
Die Formel der zur Verkalkung kommenden Zähne ist bei M ic ro g a le , L im n o g a le ,
O r y z o r ic t e s , C e n te te s und H em ic e n t e t e s 3*'
3. 4. 1. 2. 3. (4)4
■ (3)*
(3) ‘ C i . P 2. 3. 4. M
1. 2. 3. 1. 2. 3. 4. 1. 2. 3.
Bei E r ic u lu s :
1. 2. 1. 2. 3. 4. 1. 2. 3. 1. 2.
I i . 2. C i . P 2. 3. 4- ¡1 ode r
1. 2. 1. 2. 3. 4. 1. 2. 3. 1. 2.
Bei P o tam o g a le :
1. 2. 3. 1. 2. 3. 4. 1. 2. 3.
I . 2. 3. I . 2. 3. 4 -
I I . 2. 3. C I. P 2. 3. 4- M
1. 2. 3. 1. 2. 3. 4. 1. 2. 3.
1 82, pag. 75- 76.
8 82, pag. 86 b, T a f. 8, F ig. 4.
3 I bedeutet Schneide-, C Eckzahn, P Prämolar und M Molar; die entsprechenden. Milchzähne sind als Id, Cd
und Pd bezeichnet. In der Formel sind die Milchzähne durch kleineren, die Ersatzzähne durch größeren Druck angegeben.
* Bezüglich des dritten Schneidezahns und des Vorkommens eines M4 bei Centetes siehe im Folgenden.
Bei S o le n o don:
1. 2. 3.
1. 2. 3. 2. 3.
Indem wir den Bau der Milchzähne, verglichen mit dem der Ersatzzähne, im folgenden
behandeln werden, mögen hier einige allgemeine Bemerkungen über den Zahnwechsel
Platz finden.1
Bei M ic r o g a le c ow a n i2, H em ic e n te te s und E r ic u lu s wird der Zahnwechsel
erst abgeschlossen, wenn das Tier bereits erwachsen ist und M3 schon lange im Gebrauch
gewesen ist. So finde ich an Individuen, an denen noch alle Eckzähne und Prämolaren
des Milchgebisses vorhanden sind, entweder (Microgale) keine oder (Hemicentetes)
ganz schwache Spuren von Nähten an den langen Extremitätenknochen. Eine Vergleichung
der Schädelmasse ergibt ferner, selbst wenn man vom Geschlecht abhängige Größendifferenzen
annehmen will, daß der Schädel seine definitive Größe erreicht, ehe der größte Teil
des Milchgebisses geschwunden ist. So beträgt die B a s a l lä n g e von
vier Schädeln der Microgale cowani mit Ersatzgebiß: 20. 19,6. 19,5- 19 *nm;
drei Schädeln der Microgale cowani mit Milchgebiß: 19,6. 19,4. 19,3 mm;
drei Schädeln des Hemicentetes semispinosus mit Ersatzgebiß: 42,5. 38. 37,5 mm;
drei Schädeln des Hemicentetes semispinosus mit Milchgebiß: 41. 39. 36 mm;
vier Schädeln des Ericulus setosus mit Ersatzgebiß: 47. 45. 45. 43 mm;
zwei Schädeln des Ericulus setosus mit Milchgebiß: 45. 45 mm.
Bei C e n te te s fungieren allerdings die Milchzähne noch zusammen mit allen Molaren
—- den ganz besonders spät auftretenden M4 ausgenommen - S doch fällt hier der
Zahnwechsel v o r dem Abschluß des Körperwachstums.
Im kausalen Zusammenhänge hiermit steht der höhere oder geringere Grad der
Übereinstimmung zwischen Milch- und Ersatzzähne: während bei Microgale, Hemicentetes
und Ericulus die Übereinstimmung zwischen ihnen sehr groß ist, treten bei Centetes die
Differenzen zwischen den beiden Dentitionen schärfer hervor.
Wie ich schon erwähnt, hat diese große Übereinstimmung zwischen Milch- und Ersatzgebiß
veranlaßt, daß das erstere bei manchen Formen bisher als definitives Gebiß beschrieben
worden ist.
Über die Reihenfolge im Zahnwechsel verdanken wir F. Major (97) genauere Angaben,
auf welche hier verwiesen sei.
A l l g e m e i n e s
ü b e r d e n
Z a h n w e c h s e l .
Zähne des Zwischen- und Oberkiefers.
Für sämtliche Centetidae ist die mehr oder weniger stark ausgeprägte Aushöhlung an der
Hinterfläche oder dem medialen Teile der Hinterfläche der Krone von Ii und Idi kennzeichnend.
Diese Aushöhlung ist bei M ic r o g a le und L im n o g a le an ihrer medialen Peripherie von
einer stark hervorspringenden Leiste, welche ebensowenig wie die Aushöhlung die Kronen-
O b e r e r
u n d Id
1 Vergl. meine vorläufige Mitteilung 97.
1 Daß das oben Gesagte auch für die übrigen Microgale-Arten gilt, ist wahrscheinlich; mir fehlt völlig befriedigendes
Beweismaterial. Auch wie Potamogale sich in diesem Punkt verhält, ist unbekannt.