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   nach  abwärts und  aufwärts,  und vermöge  der letzteren Bewegung wird  er  die untere Wand  
 der  ectodermalen  Auskleidung  des  Oöciums  durchbrechen  und  in  die  Oöciumhöhle  Vordringen. 
 Schema  der  Befestigung  des  Embryo  im  Oöcium  bei  Fredericella  
 ‘(Fig.  I)  und  Plumatella  (Fig.  II).  Ectoderm  der  Kolonialwand  
 und  des  Oöciums  punktirt,  Mesoderm  schroff in-,  Embryo schwarz;  
 oöh  Hohlraum  der  zweischichtigen  Anlage  des  Oöciums;  p l   B e festigungszone  
 des  Embryo  im  Oöcium  (Pläcenta). 
 Dies  findet  kurz  vor  dem  Ausschlüpfen  der  Larve  auch  bei  Fredericella  statt:  nach  dem  
 Zerfall  der  Placenta  entartet  das  vorgelagerte Ectoderm des  Oöciums  (Taf.  V,  Fig.  39,  ec1),  und  der  
 Embryo  gelangt  durch  eine  an  der  Ursprungsstelle  des  Oöciums  durchbrechende Öffnung  ins  Freie.  
 Hierüber  folgen  unten  noch  nähere  Angaben. 
 Die Furchung,  welche  allein im Oöcium  von  statten  geht,  bietet von vorn herein bedeutsame  
 Unterschiede  gegenüber  Plumatella  dar.  Ich  hebe  hier  nur  hervor,  daß  mit  dem  Mangel  einer  
 gesonderten  äußeren  Zone  des  Eies  auch  alle  Complicationen,  die  sich  aus  dem Vorhandensein  einer  
 solchen  bei  Plumatella  ergeben,  bei  Fredericella  fortfallen,  und  daß  die Furchungszellen  schon  auf  
 den  ersten  Stadien  völlig  getrennt  sind  (Fehlen  des  „Mittelstückes“ ). 
 2  Zel len.   Im Stadium  der  ersten Theilung ist das Ei in Fig.  10 und  11,  Taf.  I,  dargestellt.  
 Fig.  10 zeigt die Kernspindel als Dyaster.  Die Spindelaxe liegt senkrecht zur Längsaxe des Oöciums.  
 Im  unteren  Theil  des Eies  ist  das  Plasma  feinkörniger  als im  oberen,  wo die  gröberen Bestandtheile  
 sich  gesammelt  haben,  und  in  dieser  Beziehung  herrscht  ein  ähnliches  Verhältnis,  wie  es  von  mir  
 für  Plumatella  wiedergegeben  wurde  (’97,  Taf.  III,  Fig.  87,  I  und  II). 
 Ein  späterer  Zustand  der  Theilung  liegt  in  Fig.  11  in  zwei  auf einander  folgenden  Schnitten  
 vor.  Die  Spindelaxe  steht  der  Längsaxe  des  Oöciums  parallel,  und  die  beiden  Theilungsproducte,  
 die  sich  bereits  durch  eine  leichte  Einschnürung  abgegrenzt  haben,  lagern  sich  demnach  ü b e r   
 einander,  statt,  wie  nach  dem  vorigen  Stadium  zu  erwarten  war,  n e b e n   einander.  Die  obere  
 Furchungszelle  scheint  etwas  kleiner  zu  sein,  in  ihr  haben  sieh  auch  die  Chromosomen  schon  mehr  
 concentrirt,  der  Bezirk  des  Kerns  ist  deutlich  umschrieben.  Eine  Differenzirung  des  Plasmas  in  
 eine  körnchenarme  und  eine  körnchenreichere  Hälfte  ist  nicht  wahrnehmbar.  Ein  anderes,  nicht  
 abgebildetes  Präparat  zeigt  nahezu  gleiche  Verhältnisse. 
 Den  Zustand  der  vollendeten Zweitheilung  zeigt Fig.  13:  zwei  völlig  getrennte,  über  einander  
 gelagerte Furchungskugeln,  von  denen  die  obere um  vieles  kleiner ist  als  die  untere;  in  der letzterer)  
 befinden  sich  zwei  Nucleoli.  Ähnliche  Stadien  habe  ich  mehrfach  beobachtet. 
 Auch  abweichende  Bildungen  kommen  vor.  Einmal  fand  ich  die  beiden  Zellen  ganz  gleich  
 an  Größe:  Fig.  12.  Eine  Grenze  zwischen ihnen ist  hier  nicht  erkennbar.  Bemerkenswerth  ist,  daß  
 die untere  Zelle mit  einem langen  Zipfel das Ende des Oöciumsackes erfüllt,  der weiter  als sonst über  
 den  Embryo  hinausragt. 
 3  Z e l l e n   sind  in  Fig.  14,  Taf.  II,  sichtbar:  eine  große,  mit  zwei  Nucleoli,  liegt unten,  zwei  
 kleine, mit je  einem Nucleolus,  befinden sich über ihr.  Uber  die Art und Weise,  wie  dieser  Zustand  
 aus  dem  2-zelligen  folgt,  kann  ich  nichts  Positives  berichten.  Ich  habe  ihn  noch  in  anderen  Fällen  
 beobachtet,  aber  immer  nur  mit  ruhenden  Kernen. 
 4 - z e l l i g e   S t a d i e n   ganz  ähnlicher  Art  habe  ich  durch  drei  sichere  Beispiele  belegen  
 können.  Sie  entsprechen  genau  dem Bilde  der  letzten Figur,  nur hat man sich  zwischen  und  neben  
 den  beiden  kleineren  Zellen  eine  dritte  ebensolche  hinzuzudenken. 
 Ein abweichender Fall ist in Fig.  15 wiedergegeben.  Der Nachbarschnitt ist diesem fast gleich,  
 aber  ich  kann  nicht  bestimmt  sagen,  ob  im  Ganzen  4  oder  vielleicht  nur  3  Zellen  vorhanden  sind.  
 Jedenfalls  sind  sie  an  Größe  unter  sich  nicht  verschieden,  so  daß  dieses  Stadium  dem  von  Fig.  12  
 nahe  steht.  Sogar  der hintere  Zipfel  findet  sich wieder;  er  enthält  hier  ein  kernähnliches Bläschen.,  
 dem vom Hauptkern  der Zelle  ein kurzer Fortsatz  entgegenstrebt,  gerade  als  ob  jenes Bläschen  sich  
 von ihm  abgeschnürt habe.  Es könnte  aber  auch  an  den  Fall  Fig.  7  gedacht werden,  wo unter  dem  
 Ei  einige, wahrscheinlich  ectodermale  Oöciumzellen  gelegen sind.  Wenn man Ähnliches  hier  voraussetzt, 
   so  könnte  es  sich um  die  Aufsaugung  einer  Ectodermzelle  durch  den  Embryo  handeln. 
 5 Ze l l en.   Ein  Stadium  dieser Art,  von dem in Fig.  16  ein Combinationsbild vorliegt,  zeigt  
 zwei  große,  dicht  aneinander  gepreßte  Zellen  (4,  5)  am  Boden  des  Oöciums  und  drei  kleinere  Zellen  
 (1,  2,  3)  darüber;  ein Zustand,  der  sich unmittelbar  aus dem 4-zelligen  Stadium mit drei  kleinen und  
 einer  großen  Zelle  ergiebt,  wenn  man  sich  dort  die  große  Zelle  getheilt  denkt  (vgl.  Fig.  14). 
 Ebenfalls  5-zellig,  aber im Habitus sehr verschieden  ist der Embryo in Fig.  17  (Combinationsbild). 
   Er besteht aus vier großkernigen, dicht zusammengefügten Zellen,  die paarweise über einander  
 liegen  (1/4,  2f3),  und  einer  unpaaren Kopfzelle  (5) mit  etwas  kleinerem Kern,  die an  das Ectoderm  
 des  Oöciums  grenzt.  Das  untere  Zellenpaar  entsendet  einen  breiten  Fortsatz  nach  hinten,  an  dem  
 beide  Zellen  betheiligt  sind. 
 R ü c k b l i c k .   In  der  bisherigen Entwickelung  treten uns scheinbar  zwei ganz  verschiedene  
 Furchungstypen  entgegen.  Der  weitaus  häufigste  Typus  verläuft  so,  daß  neben  einer  großen  Embryonalzelle  
 zuerst  eine,  dann  zwei,  endlich  drei  kleinere  Zellen  erscheinen,  und  zwar  ist  die  große  
 Zelle  immer  am  Boden  des  Oöciums,  die  kleineren  über  ihr,  nach  der  Mündung  des  Oöciums  zu  
 gelegen  (Fig.  13,  14).  Dann  folgt  durch  äquale  Theilung  der  großen  unteren  Zelle  ein  5-zelliges  
 Stadium  mit  zwei  großen  und  drei  kleinen  Zellen  (Fig.  16).  Der andere  Typus, ist  von  vorn  herein  
 durch  nahezu  äquale  Theilungen gekennzeichnet.  Er liegt in den Figuren  12,  15 und  17  vor. 
 Es ist schwer,  diese beiden Typen in Einklang zu bringen, und ich vermag darüber auch nichts  
 Endgültiges  zu  sagen;  namentlich  deshalb  nicht,  weil  ich  über  die  Vermehrungsweise  der  kleinen  
 Zellen nichts habe ermitteln können:  der Zufall hat mir keine Theilungsstadien in die Hände gespielt.  
 Daß  sich  die  Zellen  von  Fig.  16  allmählich  so  ordnen  sollten,  daß  ein  Gebilde nach Art  von  Fig.  17  
 daraus  hervorgeht,  kann  nicht  gerade  als  ausgeschlossen  gelten,  ist  mir  aber  auch  nicht  sehr  wahrscheinlich. 
   Sicher ist nur,  daß  früher  oder später  ein  der Fig.  17  ähnliches  Stadium  erreicht  werden  
 muß,  denn  dieses  wird  durch  den  weiteren  Verlauf  der  Entwickelung  unzweifelhaft  verificirt.