_ C.- sacer^Typus); C. lupaster (Typus) C. sacer, bez. als
No: 835 No. 834 C. lupaster No. 833
Breite des Jochbogens an'seinem vordersten Ende: 28 26 . 28
Größte Gaumenbreite: 47: 47 -52
Breite über den Orbitalfortsätzen: 36 36 ' 47 •
Länge des Palatinum: ••. . 27 27 30
Diese Zahlen zeigen uns, daß der Schädel des Typus von C. sacer mit dem des Typus von
C. lupaster in 3 Maßen übereinstimmt. (Die Basikraniailänge konnte leider nicht angegeben werden,
da ein Teil der Basis des Hinterhauptes zerstört ist). In einem Maß übertrifft der junge Schädel
sogar den alten. Ein schlagenderer Beweis für die Unmöglichkeit, daß beide Schädel zu derselben
Art gehören, kann kaum gebracht werden. Vergleichen wir dagegen den jungen Schädel mit dem
bei unseren Zahlenreihen am weitesten rechts stehenden, so finden wir, daß dieser den Schädel des
Typus von C. sacer in 3 Maßen übertrifft und nur in einem mit ihm übereinstimmt. Wenn wir nun
erwägen, daß dies, nämlich die Breite des Jochbogens an seinem vordersten Ende, gerade das Maß
ist, welches mit zuerst seine volle Ausbildung erfährt; wenn wir ferner bedenken, daß der junge Wildhund
ein Männchen, aber der alte No. 833 ein Weibchen ist; also geringe Größenunterschiede zu
erwarten sind und beide Wildhunde aus derselben Gegend stammen, so werden wir nicht anstehen,
diese beiden artlich zu vereinigen. Dazu kommt noch die fast gleiche Färbung des Kopfes, die um
so mehr ins Gewicht fällt, als der junge ja noch nicht ausgefärbt ist. Allerdings stammt auch No. 834
wie die beiden vorigen aus Fajum. Und es wäre nun zu untersuchen, pb diese beiden Wildhunde
etwa derselben Spezies ängehören. Da dies oft behauptet ist, halte ich die Untersuchung dieser Frage
für besonders wichtig. Weshalb ich in diesem Falle von dem bisher geübten Verfahren, erst die
Schädel und dann die Bälge zu besprechen, abweiche und die beiden Exemplare des Berliner Museums
hier gelegentlich der Untersuchungen über C. sacer gesondert behandele. :
Beschreibung des Balges des Typus: Der Balg zeigt noch keine scharf ausgeprägte Zeichnung,
wie das bei jungen Hunden der Fall zu sein pflegt. Die Farbe des Rückens zeigt ein ziemlich gleichmäßig
dunkles Gemisch' von dunkelbraun, gelb und weiß. Die Rückenmitte, namentlich in ihren
vordereü Teilen ist etwas dunkler, sodaß man mit E ' h r e n b e r g von einer Linea dorsi nigricante
sprechen kann. Jedes Haar hat eine gelbe Basis, auf welche ein weißer Ring, darauf ein hellbrauner
und dann eine dunkelbraune Spitze, folgt. Nach der Seite zu werden die hellbraunen Ringe immer
kleiner und die Spitzen dunkler schwarz. Die Extremitäten-Außenseite ist hellgelbbraun, die der
hinteren Extremitäten ist etwas dunkler. Die Farbe der Innenseite der Extremitäten, Bauch und
Vorderfüße ist weißlich, die von Hals, Kinn, Lippen, bis auf einen schmalen, braunen Saum am hintern
Teil der Unterlippe, Kehle und Backen bis hinter das Ohr weiß. Diese Farbe ist scharf abgesetzt
gegen einen dunkelgrauen Teil zwischen Ohr und Auge. Die Stirn ist ebenso , wie die Ohraußenseite
rotbraun, die Schnauze etwas heller und mehr gelb. Der Schwanz ist sehr dunkel; ein scharf ausgeprägter
Basalfleck fehlt, die Schwanzspitze ist schwarz.
2. Exemplar No. 833 des Berliner Museums.
Schädel aus No. 833. Die Seitenwände des Hirnschädels, soweit man sie bei der Zerstörung
des Hinterhauptes sehen kann, sind an der Ansatzstelle ziemlich gerade in senkrechter
Richtung und wölben sich erst hoch oben zur Decke. Vor der Schläfenenge verbreitern sich
die Wände wieder stark bis zu den Postorbitalfortsätzen, sodaß die Schläfenbogen auf der. Decke
der Stirnhöhle liegen und nicht den hinteren Rand der Postorbitalfortsätze bilden. Diese selbst
sind stark abwärts gebogen. Das Stirnfeld ist median etwas eingesenkt, zeigt aber keine Stirnfurche.
Die mediane Nasalnaht liegt ungefähr in gleicher Höhe mit den vorderen Frontalfortsätzen. Die
Wurzel derNasalia liegt etwas hinter dem Anfang der Maxillaria. Der Nasenrücken zeigt eine starke
quere Einsattelung. Die Schnauzenränder vor dem Reißzahn erscheinen, beim Anblick von oben
parallel, nicht nach vorn genähert. Die Jochbogen sind besonders in ihren hinteren Partieen stark
geschweift; . Die Backzahnreihe ist sehr stark gebogen, besonders sind die letzten Molaren einander
sehr genähert. Die Zähne sind ebenfalls sehr kräftig. Doch ist im Vergleich mit dem Typus von
C. lupaster der letzte Molar viel stärker entwickelt, wohingegen namentlich der innere Teil von nu
schwächer ausgebildet ist. Der Reißzahn erscheint breiter, namentlich nach vorn zu, wo der äußere
Teil sehr stark ist. ' Er liegt nicht in einer Linie mit den Präinolaren. Der P2 ist sehr lang (vgl. auch
Tabelle 1), woher es wohl kommt, daß Ps an seinem vorderen Ende eingerückt ist. Zwischen ihm und
PL ist übrigens eine beträchtliche Lücke. Der Hinterrand des äufsteigenden Astes des Unterkiefers
ist nach vorn geneigt, sodaß der Ast oben verschmälert erscheint. Die innere Kante des Angular-
förtsatzes ist höher, und die Muskelgrube darüber größer, aber flacher als bei dem Schädel von 834.
Beschreibung des Balges von No. 833: Der Grundton ist ähnlich wie bei 834 fahlsandgelb.
Auf dem Nacken, dessen Grundfarbe eine lebhaftere braune Nüancierung zeigt, beginnen, schwarze
Haare, ein nach hinten breiter werdendes Band bildend, das etwas hinter den Schultern eingeengt
wird durch ein fahles, sandgelbes Band, das von dem Bauche hinter den Schultern bis fast zur Rückenmitte
heraufzieht und dort nur einen schmalen, mit. schwarzen Haaren besetzten Streifen freiläßt.
Hinter diesem Bande ist die Gesamtfarbe viel dunkler, da die schwarzen Haare auch auf den Seiten
zahlreich sind. Jedes dieser Haare besteht aus einer schwarzbraunen Basis, auf die ein weißer Ring
und dann eine schwarze Endspitze folgt. Letztere ist auf dem Rücken kurz und der weiße Ring lang,
sodaß er oft hervorleuchtet. An den Seiten ist das Verhältnis umgekehrt, sodaß dort der weiße Ring
nicht sichtbar ist. Hier tritt die Unterwolle stark hervor; sie hat eine graue Basis mit langem, gelbem
Ende. Die Extremitäten sind außen Sandfarbig, innen weiß, ebenso gefärbt sind Bauch, Kinn, Hals,
Kehle und Lippenränder. Der untere Lippenrand hat am Mundwinkel einen schmalen, braunen
Saum. Die Oberseite des Schwanzes ist sehr dunkel, sodaß der wohlausgebildete schwarze Basalfleck
keine scharfe Begrenzung zeigt; die Schwanzspitze fehlt leider. Die Stirn, der Oberkopf und die
Ohraußenseite sind gräurotbraun, der Nasenrücken etwas mehr einfarbig braungelb. Auf der Vorderseite
der Vorderbeine befindet sich kein dunkler Streifen. Der Balg ist als Weibchen kenntlich, da
Vulva und jederseits 4 Zitzen vorhanden sind. Die hauptsächlichsten Unterschiede zum Typus
von C. lupaster liegen also in der ganz anderen Kopf- und' Ohrfärbung, in der anderen Verteilung
der dunkelen Haare, welche bei 834 einen scharf markierten Längsstrich über den ganzen Rücken
erkennen lassen und braun, nicht schwarz wie bei 833 sind.
Dazu kommt, daß 833 viel stärkere Krallen hat, die nicht nur länger sind, sondern auch dicker.
Das'Vorhergehende zeigt deutlich, daß sowohl Balg wie Schädel von No. 833 von denen von
No. 834 verschieden ist. Nicht nur Farbe des Balges und Form des Schädels sind andere, sondern
.833 ist auch bedeutend größer wie 834 (vgl. die Maßzahlen Tabelle 1). Da nun beide Tiere Weibchen
sind, kann es sich nicht um Geschlechtsunterschiede handeln. Auch Altersunterschiede sind ausgeschlossen;
denn, wie die Verwachsung der Nähte und Abnutzung der Zähne zeigen, sind beides
völlig ausgewachsene Tiere, die ein Alter von mindestens 3 Jahren haben. Aus diesen Betrachtungen
.ergibt, sich aber auch die. spezifiische Verschiedenheit der beiden in Rede stehenden Wildhunde. Da