Mo
b i l d u n
E r i n a c
g b e i
e i d a e.
Mol'
a rg
b i 1 d u n
T a l p i
b e i
d a e
u n d
48 —
Außenwand von den Spitzen i, 4 und 3 gebildet wird, bestellt sie bei Leptictidae. aus 1, 2
und 3; und während der innere Teil des „Trigons“ bei den ersteren von der lingualwärts
verschobenen Spitze 2 gebildet wird, besteht dieser Teil bei den letzteren aus .Spitze 5,
welche bei den Molaren der Centetidae sieh nur schwach aus dem Cingulum heraus-
differenziert hat und dem Cingulum an der Vorder- und Hinterseite bei Leptictidae entspricht.
In beweiskräftiger Übereinstimmung mit der hier vorgetragenen Auffassung f e h l t
d as la b ia le C in g u lum a ls s o lc h e s an d en M o la r en d er C e n t e t id a e , w äh ren d
es b e i den L e p t i c t id a e v o rh a n d e n is t ; bei den ersteren ist es, wie wir gesehen, zum
Aufbau der Außenwand verwendet worden, während diese hei den letzteren aus anderen
Teilen besteht, und das Cingulum nicht differenziert, sondern in ursprünglicher Form erhalten
ist.
Aus Obigem folgt ferner, daß, da die Leptictidae, die einzigen fossilen Insectivora,
welche als mit den Centetidae nahe verwandt aufgefaßt worden, aus dem Ahnenkreise der
letzteren zu entfernen sind, b e t r e f f s d e r V o r fa h r e n d er C e n t e t id a e z. Z. k e in h i s t o -
r is c h e s M a t e r ia l v o r lie g t .
Wir wenden uns jetzt zur Untersuchung der Beziehungen zwischen den „trituberku-
laren“ der Centetidae und Leptictidae und den „quadri - quinquetuberkularen“ Molaren der
übrigen Insectivora.
Wenn auch bei den E r in a c e i d a e der starke Formunterschied zwischen P3, P4
und M1 die Vergleichung erschwert, kann doch nicht der geringste Zweifel darüber bestehen,
daß bei Erinaceidae, wie dies besonders ihre ursprünglicheren Formen (Necrogymnurus,
Hylomys, Fig. 64, 65) beweisen, d ie A u ß e n w a n d d e r o b e r e n M o la r e n v o n d en
S p itz e n 1, 2, und d e r e b en so w ie b e i I c to p s a c u t id e n s z w e i g e t e i l t e n 3 g e b
i ld e t w ird , während Spitze 5 d u r ch Z w e i t e i lu n g d ie zw e i in n e r e n H ö c k e r d a r s
t e llt .1 Es lassen sich also die Molaren der Erinaceidae in ihrer Bildung als nahe verwandt
mit denen der Leptictidae erkennen E - eine Auffassung, welche neuerdings durch die von
Matthew (03') beschriebene oligocäne Gattung P r o te r ix eine starke Stütze erhalten hat.
Eine ganz andere Entstehungsweise der Molaren tritt uns bei den T a lp id a e (Fig. 66,
67) und S o r ic id a e entgegen. Gehen wir von P4 aus, so haben wir hier außer der Hauptspitze
(2) eine vordere (1) und hintere (3) Basalspitze; zwischen 2 und 3 ist die Außenwand meist
leicht, bei einigen, wie C o n d y lu r a und Sorex vulgaris aber sehr stark konkaviert, so daß
bei den letztgenannten ein konkaviertes Dreieck an der Labialfläche zu Stande kommt, nach
außen begrenzt von dem mehr oder weniger ausgebildeten Cingulum. Der Zahn weist soweit
eine unverkennbare Übereinstimmung mit dem P3 oder P4 der Centetidae auf. Aus
diesem P4 geht die Molarkrone dadurch hervor, daß die Hauptspitze sich teilt (2, 21),
lingualwärts rückt und zugleich etwas lingualwärts sich neigt, wodurch die beiden Trigone
des Molars zu Stande kommen, während die vordere (1) und die hintere (3) Basalspitze, sowie
das zwischen ihnen liegende Cingulum, welches Spitzen erzeugt, die mehr oder minder vollständige
Außenwand bilden. Die Annahme einer Teilung der ursprünglich einheitlichen
Hauptspitze des P4 wird dadurch nahegelegt, daß ebenso wie bei den Prämolaren von
P o tam o g a le und O r y z o r ic t e s 4 auch manchmal bei Talpidae (S c a p a n u s b r ew e r i)
1 Die sonstigen Differenzierungen der Erinaceiden-Molaren spielen keine Rolle in der vorliegenden Frage.
1 Vergl. oben pag. 45.
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die Andeutung einer Nebenspitze am I-Iinterrande der Hauptspitze am P4 auf tritt, aus
welcher Nebenspitze sich das hintere „Trigon“ ^usbilden kann. Nach dieser Deutung bestände
also die Außenwand des Molars bei Talpidae— Soricidae aus denselben Elementen wie bei
Centetidae. Daß die Bildungsweise des vordersten „Trigons“ der ersteren dieselbe wie bei den
Centetidae ist, wird auch durch das Verhalten der vorderen Basalspitze (1) bestätigt: diese wird
bei der Umbildung des Prämolars in den Molar nicht alteriert, sondern kommt, ganz wie
der hier geschilderte Vorgang es erfordert, vor und nach außen vom vorderen „Trigon“
zu liegen,— also ganz wie bei Centetidae — , während dieser Teil bei Leptictidae und Erinaceidae,
meist nur schwach entwickelt, am Molar nicht besonders hervortritt.
Vergleichen wir die hier vorgetragene Homologisierung der Elemente der oberen
Molaren mit den Homologisierungen, welche von den Anhängern der Cope-Osbornschen
Trituberkulartheorie aufgestellt sind, und legen dieser Vergleichung die von Osborn angewandte
Nomenklatur zu Grunde, so erhalten wir folgendes Resultat für die untersuchten
Familien:
j r ,'C e n t e t id a e (Fig. 59,
M e in e D e ü t u n g .
2 Hauptspitze = Protoconus.
3 Hintere Basalspitze = Metaconus.
5 Innere „ = Hypoconus.
1 Vordere „ = Paraconus.
4 Labiale CingulumspitZe. - :
Die O s b o r n ’ s c h e D e u t u n g
Protoconus.
Metaconus.
Hypoconus.
Paraconus.
L e p t i c t i d a e (Fig. 62, 63).
2 Hauptspitze = Protoconus. Paraconus.
3 Hintere Basalspitze = Metaconus. Metaconus.
5v Innere „ = Hypoconus. Protoconus.
1 Vordere „ = Paraconus. Parastylus
6 Innerer Cingulumrest. Hypoconus.
T a 1 p i d a e - S o r i c i d a e (Fig. 66, 67.)
Hauptspitzen = Protoconus.
3 Hintere Basalspitze = Metaconus.
■*, ) Innere Basalspitzen Hypoconüs. 5 '
1 Vordere < „ = Paraconus.
4 . I> Labiale Cingulumspitzen.
4 I
E r in a e c id a e (Fig 64, 65).
2 Hauptspitze-Protoconus.
Hintere Basalspitzeri = Metaconus.
' H
5' /
1 Vordere Basalspitze ®|== Paraconus.
Innere = Hypoconus.
Paraconus.
Metaconus.
Metastylus.
Protoconus.
Hypoconus.
Parastylus;
Mesostylus.
Paraconus.
Metaconus.
Metastylus.
Protoconus.
Hypoconus.
Parastylus.
Zooldgica. Heft 49.