R e d u k t
d e s S t a c
k I e i d e s
C e n t e t
leisten von der inneren Fläche der Rindenschicht in die Marksubstanz des Stachels ein;
diese erreichen nicht das Zentrum der Marksubstanz, sondern enden frei. Bei E r ic u lu s
(Textfig. XCV) dagegen — ebenso wie an den Stacheln des Nackenschopfes bei H em i-
c e n t e t e s (siehe unten) --- fehlen diese Längsleisten gänzlich, so daß die Marksubstanz
völlig einheitlich ist.
Die Vergleichung der hier hervorgehobenen Unterschiede im Bau des Stachels bei
Erinaceus und Ericulus führen also zu demselben Ergebnis wie diejenigen in der zum
Stachelkleide gehörenden Muskulatur1, nämlich daß dieser gesamte Schutzapparat bei. Erinaceus
höher differènziert ist als bei Ericulus.
ion Eine sehr bemerkenswerte Veränderung am Exterieur während der postfoetalen Entb
®.’ wicklung ist bei Centetes zu beobachten. Bei erwachsenen Tieren und Individuen bis
es. hinab zu etwa 25 cm Körperlänge sind die Stacheln auf die Dorsal- und Lateralflächen des
Kopfes und Halses sowie auf die Schulterblattregion beschränkt. Die Stacheln auf der
dorsalen Kopffläche sind die kürzesten; am Hinterkopfe, wo sie über 3 cm lang werden^
bilden sie einen Schopf. Alle Stacheln sind bei den vorliegenden Exemplaren weißlich an
der basalen Hälfte, während die distale mit 1— 2 dunklen Ringen versehen ist.
Bei jüngeren Tieren (von 18 cm Körperlänge und kleiner) findet sich äußer der
• beim erwachsenen Individuum vorkommenden Stachelbekleidung in der Mittellinie der
Lumbo-Sacralregion ein Haufen dicht aneinander stehender Stacheln, gänzlich verdeckt von
den Borsten. Diese Stacheln unterscheiden s ich . erheblich von denjenigen des Vorderkörpers
: sie sind in der Mitte stark verdickt und abgeplattet, mit Längsreihen von kleinen
Höckern versehen und fast ganz weiß, während die übrigen ohne Verdickung und Höckerreihen,
cylindrisch sowie anders gefärbt sind.
In noch höherem Grade weicht das ganz junge Tier (das von mir untersuchte ist
9,5 cm lang) in seiner äußeren Erscheinung von den älteren, oben beschriebenen Individuen
ab. Der Unterschied ist so erheblich, daß ein solches jugendliches Individuum als eine besondere
Art (Centetes setosus *) beschrieben werden konnte. Beim vorliegenden Exemplare
(Textfig. XCVI) ist der ganze Körper mit Ausnahme der Ventralfläche mit Stacheln ausgerüstet.
Am Rumpfe kommen zwei Formen von Stacheln vor: teils dickere rein weiße,
teils dünnere, welche im basalen Drittel weiß, im distalen Zweidrittel schwärzlich sind; in
der Mittellinie der Lumbo-Sacralregion stehen wie beim älteren Tiere eine Anzahl Stacheln,
den übrigen weißen Stacheln ähnlich, dicht gedrängt zusammen. Im übrigen sind die
dunkleren Stacheln zahlreicher, zwischen den weißen verteilt. Überall ragen die Stacheln
zwischen den Borsten und Haaren hervor. Eine Anordnung der weißen Stacheln in Längsreihen
ist an dem vorliegenden Exemplare nur angedeutet. Verschiedene Altersstufen —
von der individuellen Variabilität ganz abgesehen weisen im einzelnen Verschiedenheiten
in Farbe und Verteilung der Stacheln auf. So gibt Dobson8 an, daß beim jungen Tiere
die weißen Stacheln drei Längsreihen, eine mediane und je eine laterale, bilden, während
Is. Geoffroy St. Hilaire von fünf „bandes longitudinales blanchâtres“ spricht.
' Siehe oben pag. 90.
* Js. Geoffroy St. Hilaire 39, T a f. I.
* 82 pag. 68.
Von besonderem Interesse ist die große Übereinstimmung im Exterieur zwischen D a s S t ä c h e l -
dem ju g e n d l i c h e n C e n te te s und dem e rw a c h s e n e n H em i c e n t e t e s n ig r ic e p s .
Ebenso wie beim ersteren sind die Stacheln bei H. nigriceps (Textfig. XCVII) teils dickere
weiße^ teils schwarze, meistens schwächere. Die weißen Stacheln bilden am Rumpfe zusammen
mit den weißen Haaren drei weiße Längsreihen; ebenso wie beim jugendlichen
Centetes stehen die weißen, stärksten Stacheln in der Mittellinie der Lumbo-Sacralregion
k 1 e i d b e i
H e m i c
e n t e t e s
u n d s e i n e
Ü b e r e i n-
Stimmung
mit dem
Jugend-
s u s t a n d e b e i
C e n t e t e s .
X C VI X C VII
Textfig. X C VI C e n t e t e s e c a u d a t u s , junges T ie r von 9,5 ctm. Körperlänge.
XCVII H e m i c e n t e t e s n i g r i c e p s , jugendliches T ie r von 10,5 ctm.; die Integumentgebilde dieses Individuums
verhalten sich wie beim erwachsenen. */, nat. Gr.
in einem dicht geschlossenen Bündel. Wie beim Centetes-Jungen werden weder die weißen
noch die schwarzen Stacheln von den Haaren völlig überragt: Der NackieüSchopf wird
««schließlich von weißen, aber längeren Stacheln gebildet. Ebenso wie beim Centetes.
Jungen sind die.Jschwarzen Stacheln zahlreicher als die weißen. A ls 'eine Eigentümlichkeit
der langen . Näckenstacheln sowie auch eines Teilpder Rumpfstacheln bejf Hemicentetes, ist
ZU erwähnen, daß sie an der Spitze mit mikroskopisch kleinen Widerhaken bewehrt, sind;