
bis auf eine kleine Apophyse. Auch in der Form des Jochbogens gleicht Chrysochloris mehr
Echidna als irgend einem anderen Säuger. Zum Unterschied von Echidna, wo die beiden
Proc. zygomatici sich ziemlich gleichmäßig an der Bildung des Jochbogens beteiligen, w ird
b e i C h r y s o c h l o r i s , wie aus der Untersuchung von zwei fast unbehaarten Individuen
von 53 mm Körperlänge einer Chrysochloris-Art hervorgeht, d e r J o c h b o g e n fa s t g an z
vom P ro c . z y g om a t ic u s m a x i l la r is (Textfig. LIV Pzm) g e b i ld e t ; das Squamosum
T ex tfig . LIV. Schädel einer ganz jungen
C h r y s o c h l o r i s s p . (Körperlänge 53 mm).
Pt „Pteroticum“ . Pzm Processus zygomaticus
maxillaris. 3 ’/* nat. Gr.
Pt
schickt demselben nur einen ganz kurzen Fortsatz entgegen, welcher vom Proc. zygom.
maxillaris lateralwärts bedeckt wird und die Gelenkgrube für den Unterkiefer trägt. Der
Proc.’ zygomaticus maxillaris legt sich stark verhöht dem Squamosum an und kommt beim
älteren Tiere an die Crista occipitalis zu stoßen; bei manchen Arten (C. villosa und
trevelyani) übertrifft dieser hintere Teil des Proc. zygomaticus maxillaris die Schädelhöhe.
Was van Bemmelen von dem Proc. zygom. squamosi bei Echidna sagt, läßt sich wörtlich auf
den diesen Fortsatz bei Chrysochloris vertretenden Teil des Proc.zygom.maxillaris anwenden:
„Im Vergleiche mit anderen Säugetieren fällt besonders auf, daß der Processus zygomaticus
gar nicht über das Niveau des. Schuppenteils herausragt.“ Ganz wie der Processus zygomaticus
squamosi bei Echidna hebt sich bei Chrysochloris der Proc. zygomat. maxillaris im
scharfen Winkel von der Gehörkapselwand ab.
Der Bau der Tympanalregion wird im folgenden behandelt werden.
Eine Vorstellung von einigen Verschiedenheiten in der Schädelform der Centetidae
gewähren nachstehende Verhältniszahlen. Wird die Länge des Schädels von der Mitte des
ventralen Randes des Occipitale superius zum Vorderende der Intermaxillare = 100 gesetzt,
so ergeben
die größte von d er Lamina cribrosa die Länge
Länge der zum Vorderende des d er oberen
Hirnkapsel: Intermaxillare : Zahnreihe:
bei Microgale cowani. . . : 52 52 47
„ „ dobsoni 45 55 48
' „ Oryzorictes tetradactylus . 46 61 4 6
„ Ericulus setosus . . . . 39 62 $°
„ Hemicentetes semispinosus 39 7 i 47
„ Centetes ecaudatus1 . . . 36- 68 52
Wie aus dieser Tabelle ersichtlich, werden die Extreme in der Schädelkonfiguration
einerseits von C en t et es mit dem größten Gesichtsteil (Nasenhöhle und Kiefer) und der
kleinsten Hirnkapsel, anderseits von den M ie ro g a ie -A r ten mit dem (relativ und absolut)
Alle hier gemessenen Schädel gehören vollwüchsigen Individuen an.
kleinsten Gesichtsteil und der (relativ) größten Hirnkapsel repräsentiert; die Größe der
letzteren steht natürlich mit der verschiedenen Körpergröße im Zusammenhänge.
Wie verschieden auch der Schädel im erwachsenen Zustande bei den verschiedenen
Centetidae sein mag, bietet bei allen der jugendliche, resp. embryonale Schädel große Übereinstimmung
dar und zwar gleicht er mehr oder weniger •— auch im Verhältnis zwischen
Hirn- und Gesichtsschädel — dem von M i c r o g a le , wie aus einer Vergleichung der untenstehenden
Textfiguren LV— LVII mit Fig. 3, 11 und 43 hervorgeht. Diese Ausgangs-
L V l v i - LVH
Sch äd el: Tex tfig. L V O r y z o r i c t e s t e t r a d a c t y l u s (Embryo); L V I H e m i c e n t e t e s s e m i s p i n o s u s (Embryo);
L V I I C e n t e t e s e c a u d a t u s (sehr junges Tier). .L V und L V I fast *ll , L V I I */, nat. Gr.
Stellung der Microgale zeigt sich auch im einzelnen: so stimmt der Microgale-Schädel
durch die Kürze des Processus nasalis frontis mit dem Embryonalstadium von Centetes
überein, während diese Processus beim erwachsenen Centetes sehr lang sind; dasselbe gilt
betreffs der Bildung der Trommelhöhle (siehe unten).
In Bezug auf den Gesamthabitus einzelner Formen sei folgendes bemerkt.
Die eigentümliche Form des Gesichtsteils von Hemicentetes (Fig. 43) wird dadurch D e r S c h ä d e l
bedingt, daß der Schnauzenteil, verglichen mit Centetes, stark verschmälert, aber wie auch .von
• 1 H em ic e n t e t e s .
aus den Maßen erhellt, im Verhältnis zu dem übrigen Schädel nur wenig verlängert ist,
wenn er mit Centetes verglichen wird.
Es leidet nicht den geringsten Zweifel, daß nicht nur der L im n o g a le - sondern D e r S c h ä d e l
auch der P o tamo g ale -Schäd el die größte Übereinstimmung mit M ic r o g a le (vornehm- von
lieh mit M.dobsoni) darbietet. Dies zeigt sich besonders im Schädelprofil und in der Schädel- ^ d 8*
kontur von unten, in den nach hinten einander stark genäherten Pterygoidea, in der Form der L im n o g a l e .
Fossa glenoidalis und der Regio auditoria sowie in den zahlreichen kleinen Foramina am
harten Gaumen. Die Besonderheiten im Schädel , der beiden fraglichen Gattungen sind
solche, welche mit dem Wasserleben in Beziehung stehen. Bei beiden ist der Hirnschädel
verbreitert, und verhalten beide sich in dieser Beziehung zu Microgale etwa wie unter den
Musteliden L u t r a zu Martes^ Bei Potamogale ist das Foramen lacrymale kleiner als bei
Microgale und wird nach außen von der Lamelle des Foramen infraorbitale bedeckt; es
ist also in das letztere Foramen gerückt. Bei Potamogale und Limnogale ist das Foramen
condyloideum stark vergrößert, ebenso beim letzteren das For.jugulare und lacerum medium;
außerdem findet sich beim erwachsenen Potamogale ein unpaares Foramen im Occipitale
superius, und bei Limnogale ist das Foramen infraorbitale so vergrößert, daß die dasselbe
überlagernde Knochenlamelle auf einen schmalen Stab reduziert ist. Alle oder wenigstens
mehrere dieser Eigentümlichkeiten treten auch bei anderen, dem Wasserleben angepaßten
Säugetieren auf. Charakteristisch ist, daß bei den untersuchten ju g e n d l i c h e n Schädeln von