ich der Vermutung Raum geben, daß d as K ö r p e r c h e n , d u r c h d ie vom h in t e r e n
T r o m m e l f e l l h e r g e l e i t e t e n V ib r a t io n e n d e r v o r d e r e n T r a c h e e in Mit-
S c h w in g u n g v e r s e t z t , im Stan de is t , e in e E r s c h ü t t e r u n g d er B lu t s ä u le zu
e r r e g e n , d ie d as t r ä e h e a le N e r v e n e n d ö r g a n mit seinen am unteren Ende zwischen
Trachee und äußerer Beinwand' ausgespannten Endschläuchen s e i t l i c h t r e f f e n muß.
ollen wir aber zugestehen, daß das Körperchen diesem Zwecke dient; so finden wir,'sine
ebenso einfache wie ansprechende Erklärung für die anscheinend zwecklose Bildung des
vorderen Trommelfelles: Bei der bekannten Befestigungsart des Körperchens am Integument
wurde seine Schwingungsfähigkeit, auch wenn wir die Elastizität der Matrixfasern in Betracht
ziehen, sehr minimal sein, wenn die fragliche Integumentpartie unnachgiebig wäre.
D a h e r m u ß te d ie S t e l le d e r B e in w a n d , d ie m it d em K ö r p e r c h e n in V e r b
in d u n g s te h t , zu e in e r e la s t is c h e n , t r om m e lf e l lä h n lic h e n M em b ran ly e rd en ,
die schon aus dem Grunde nicht befähigt sein kann, in höherem Maße als das übrige . Integument
von außen kommende Schallwellen nach innen weiter zu leiten, weil eine Trommelfellhohle
fehlt. Die Berechtigung meiner Schlußfolgerungen läßt ; sich vielleicht durch die
Untersuchung von Grillenformen klarstelien, deren vorderes Tympanum annähernd ebenso
groß ist wie das hintere; G r ä b e r (1875, P- n ) macht als solche einige Gattungen der
Oecanthiden namhaft.
Aus dem oberen Ende der vorderen Tympanaltrachee geht der a u f s t e ig e n d e A s t
(Taf. V, Fig. 26 aA, Textfig. 14) breit und ohne Absatz hervor. Der Übergang kennzeichnet
sich dadurch, daß die äußere freie Wand der Tympanaltrachee, welche bekanntlich
in proximaler Richtung nach außen hervortritt, plötzlich in einem fast rechten Winkel nach
innen zurückweicht und so e in e s ta r k n a c h a u ß e n v o r s p r in g e n d e , fü r d ie L a g e ru
n g des n e r v ö s e n O r g a n e s w ic h t ig e K a n t e b i ld e t (Taf. VI, Fig. 26 oK). Der
schnell und gleichmäßig enger werdende Ast liegt zuerst zwischen der Stammtrachee und
dem Chitinwulst, und da er noch einen Teil des nervösen Organes zu tragen hat, ist er
mit beiden seitlich verwachsen, und seine Außenwand ist abgeplattet. Er steigt dann, immer
unscheinbarer werdend, an der vorderen Beinwand zwischen dieser und dem Tracheenstämm
nach innen zu aufwärts und mündet im Kniegelenk seitlich in denselben. Sein Anfangsteil
ist sehr stark chitinisiert, je weiter nach oben, um so schwächer wird die Wandung. Im
oberen Abschnitt ist der Ast meist völlig kollabiert.
b) Die Nervenendapparate.
1. Allgemeine Übersicht.
Wir suchen bei den Grillen vergeblich naclt der Übersichtlichkeit des Sinnesorganes
die uns bei den Locustiden in stand setzte, eine genaue Trennung und Formbescjireibung
der einzelnen Abschnitte zu geben. Wüßten wir nicht, daß das Subgenualorgan schon vor
der Tympanalbildung und dem tympanalen Endschlauchkomplex bestanden hat, und würden
uns die teilweise homologen und scharf abgesetzten Organformen der Locustiden unbekannt
sein, wir würden sicher, wie es G r ä b e r gemacht hat, den ganzen Apparat als ein zusammen-
gehörendes, in zwei Zipfel ausgezogenes Organ auffassen, so dicht folgen die Endsphläuche
aufeinander. Nur durch ein genaues Studium der Verzweigung der Sinriesnerven können
wir uns einen Einblick in die Zusammensetzung des Organes verschaffen und damit auch
ein Verständnis für die genetische Beurteilung der beiden Abschnitte anbahnen, die wir nicht
mit Rücksicht hierauf, sondern auf ihre Lagerung r«sp- auf die an zwei auseinanderliegenden,
cirCumseripten Stellen,, der Beinwand bestehende Insertion dieser Endschlauchgruppen
zu unterscheiden genötigt sind. Wir bezeichnen .sie als, Subgenualorgan und als Tracheal-
organ, Und ich will gleich zur Erläuterung des, obigen Satzes hinzufügen, daß nach den Er-
Halbschematische Figur der Verzweigung der Nerven und
der Trachee im oberen Abschnitt der Tibia sowie der
La gerung der Endorgane von vorne gesehen.
v T r vordere Tympanaltrachee.
0 K ihre obere Kante.
a A aus der Tympanaltrachee entspringender aufsteigender
Ast.
M seine Mündung in die Stammtrachee.
v N u. h N vorderer und hinterer As t des Subgenual-
nerven.
t S N Subgenualast des Tympanalnerven.
S O Subgenualorgan.
T r O Trachealorgan.
p r A dessen proximaler Abschnitt.
J Insertionsstelle des Trachealorgans.
T ex tfig. 14.
gebnissen meiner Untersuchung der proximale Abschnitt des Trachealorganes entweder aus
dem Subgenualorgan hervorgegangen ist, oder daß wir in ihm ein Homologon des Zwischenorganes
der Locustiden zu sehen haben, mit anderen Worten, daß das äußerlich einheitliche
Trachealorgan aus zwei genetisch zu sondernden Abschnitten besteht.
Das S u b g e n u a lo r g a n (Textfig. 14 u. 15 SO) (vorderer Endorganabschnitt G rä b e r s ,
proximale Endschläuche H e rb ig s ) liegt innerhalb der Tympanalregion über den TympanaJ-
tracheen. Es ist als eine zarte, aus einer einschichtigen Lage von Endschläuchen bestehende
Lamelle in fast horizontaler Richtung zwischen der äußeren Wand der Stammtrachee und
der Beinwand ausgespannt und bildet so eine den Blutkanal fast vollständig trennende