
Ebenso sind die abweichende Form des Manubrium sterni (Textfig. LXXIII) und die
gewaltig entwickelten Hämapöphysen aii den Schwanzwirbeln bei P o tam o g a le Anpassungen
an das Wasserleben; analoge Eigentümlichkeiten werden bei anderen Wassertieren (z. B.
L u tra ) angetroffen.
Die Wirbelsäule von E r i c u lu s t e l f a i r i unterscheidet sich nur durch relativ
stärkere Processus spinosi und transversi an den Lendenwirbeln von derjenigen bei
E. setosus.
Der P r o c e s s u s c o s ta r iu s des 6 .Halswirbels ist bei Microgale und Oryzorictes nach
hinten bis ventralwärts zum i. Brustwirbel verlängert, während er bei Centetes, Hemi-
centetes und Ericulus nicht über den 7. Halswirbel hinausreicht; die letztgenannten stimmen
also mehr mit dem Verhalten bei den übrigen Insectívora überein.
1
Tex tfig. LX X I I I Manubrium sterni eines
jugendlichen P o t a m o g a l e v e l o x .
' i ’/a nat. Gr. saien rwacne. ü tw a °/, nat. ü r .
Epistemum. Das Episternum wird bei den C e n t e t id a e durch paarige* starke Knorpelscheiben
repräsentiert, welche sich mit dem vorderen lateralen Ende des Manubrium verbinden und
mit ihren clavicularen Enden medianwärts gerichtet sind, so daß sie, durch starkes Bindegewebe
miteinander verbunden, in der Körpermitte und zwar dorsalwärts vom Manubrium
einander überlagern.1 So bei Microgale (Textfig. LXXIV), Oryzorictes, Hemicentetes und
Ericulus; bei Centetes- sind sié rückgebildet, viel schwächer und überlagern einander nicht.
Durch sowohl Form als vor allem durch die gegenseitige Überlagerung dorsalwärts vom
Manubrium erinnert das Episternum hier ungesücht an das Epicoracoid (=' Procoracoid)
der Monotremata.
Bei C h r y s o c h l o r id a e wird dieser Skeletteil durch lange Bindegewebsstränge,
welche eine sehr bewegliche Verbindung zwischen Clavicula und Mambrium hersteilen,
vertreten.
Bei P o tam o g a le fehlt jede Spur eines Epistérnum.
III. Die Gliedmaßen.
S c h lü s s e lb e in . Das Schlüsselbein ist bei den Centetinae im acromialen Ende stark, -bei den
Oryzorictinae und Chrysochloridae nicht oder nur unbedeutend verbreitert. Es fehlt bei
Potamogale.
1 Durch diese La gerung und durch ihre intime Verbindung täuschen diese Skeletteile im getrockneten Zustande
ein einheitliches T-förmiges Stück vor, wie ich es irrigerweise in Bronns Klassen und Ordnungen, Säugetiere, T a f. X C V I f,
F ig. 2 von Ericulus abgebildet und beschrieben habe.
DaSnSphulferblätfbei.-0 rie fc s s unterscheidet sich von dem der übrigen mit Schulter-
Ausnahme'||n; Sen tÄ p fid ü rch ise iis fc s ta rk e Verschmälerung, indem es an der’ Basis kaum blatt-
breiter' als am Gclcnkende ,:st;'*so daß der Knochen etwa ein Rechteck bildet, während er
bei den übriggn, am Basälende ‘vM-breiter als am Gelenkendjpetwa dreieckig-ist;-.2) durch
die Verdickung de§{ freien Randes der Fosj^; infraspihata und j) durch die größere Stärke
fe;Metacr«nion. Daß hier eine Anpassung an die grabende::.Lebensweise vorliegt, läßt
steh . um . so weniger , bezweifeln, als bei anderen grabenden Inseetivoren iChryso’eMöris,
Talpa) diesttfeen Eigentümlichkeiten und zwar in noch höherem Grade ’ ausgeprägt sind,
Centetes,' ebenfalls ein wenn auch Bhwücherer Gräber, schließt sich dem Oryzorictes durch
verschmälertes, rechteckiges Schulterblatt und vergrößertes Metacromion zunächst an.
Die GrößenverhältnilS des Humerus und d e r lfln a bei den C e n te t id e n gehen aus H u m e r u s ,
folgender Übersicht hervor.
Humerus Ulna
Microgale dobsoni . . IOO 113
„ cowani . . . . IOO 120
,, . longicaudata . . . . IOO 122
„ pusilla . . . . . . 1 . IOO 128
Oryzorictes tetradactylus . IOO ‘ 138
Centetes e c a u d a tu s ...................... IOO 107
Ericulus s e t o s u s ................................. IOO 107
„ telfairi IOO i É j l p •
Hemicentetes s em isp in o su s ............................ IOO 1 1 8 .
-.Iniieriialb-beider Unterfamilien* ä r somit bei je liner.Fqrm, Oryzorict^i und lleroi-
E0 tt t ?';:a i f s Ä umer“ ? verkürzt und zugleich verbrerfirt mit stärkerer Ausfpdung der. Crista
diuoidea und medialer .Ausdehnung des Condylus i:Ucmu!||E5 ter den Oryzorictinae treten
¿ [« » en s ch a fte i^ V e rk ü r zu n g und Verbrefgrung des HumerH in allmählicher Steigerung
bet Micr.do^.||i J^o-wani ■ longicaudata — pusilla — Oryzorictes .auf.. Da difesgEigenschaft
unzweifelhaft auf stärkere Grabefunktiöneii’: zurückzuführen sind...ist es, beachtenswert, -daß
nipht bei HemicK i^p , :|as. Schulterblatt ^ eh e obÄö|jeine auf diese Funktion
hindeutende Abänderung erfahren hat.. Am höchsten differenziert und angepaßt für die
Grabefunktion ist der Knochen bei Chrysdchloridae. Mit alleiniger Ausnahme von Potamo-
gäle,|gt bei allen (auch bei Soiefodon und Chrykichlorisjiein Forameo entepiiöndyloideum
vorhanden.
Die Verlängerung des Unterarms wird von dem Schmälerwerden des Interspatium Unterarm,
zwischen ü-lna(und Radius begleitet n b » allen C e n t e t in a ils ih d diese Knochen getrennt
in ihrer ganzen Länge, während.stfesich beialääjs Öm y S r ic tin a ie , in dem Mäße, der Unterarm
:sich.verlängert, distal-proximalwärts äheihanderlegen. . So berühren ..sich bei Microgale
dobsoni und ■ Potätnogale nur das distale Ende, kbeL Microgale. cowani etwa die distale
|<ingicäudatä, efig:: die zwei distalen Drittel, während bei: Oryzorictes die
Knochen ihrer ganzen Lange nach aneinanderiiegen.