und niedrig und liegen ebenso, breit der Hypodermis an (Taf. II, Fig,. 9 und 10). Je: mehr
die Ansatzgrenze nach dem stielförmigen Körperchen hin ansteigt, 1:111 so mehr ziehen sie
sich in die Länge (Fig. 9). .D ie e in fa c h e S t r e c k u n g g e h t a b S nur b ife z u e in e r
n ic h t n äh e r zu b e s tim m e n d e n G r en z e , s in d n o ch g r ö ß e r e E n t fe rn u n g e n zu
u b e r b r ü c k e n , so KiSt s ic h das d m j g e E n d e d e r Z e l le in fe in e F a s e r n S u f
welche um so dünner werden, je weiter ihre Ansatzstelle entfernt ist. Die lange Kappenzelle,
m Fig. 17 (Taf. III) verrät uns sofort, daß wir einen Endschlauch .au lld e r hinteren
Partie des Süolabschmttes vor uns haben. Welch enorme Länge die Kappenzellen erreichen,
und wie zart die Fasern werden können,prellen wir am besten an den Endschlauchen
des spindelförmig^ Fortsatz<||(Taf. II, g3g. n S D i e Endfasern dieser 8 radiär
geordneten Kappenzellen haben sich zu .einem gemeinsamen,. ;6 p dicken Strang zusammengelegt,
während der Querdurchmglef der Spindel im Bereiche der Kappenzellkerne 25 p
f§ffnd die Gesamtlänge der Zellen 85 |i beträgt.
Die innige V e r b in d u n g d er K a p p en z e ll.en mit d er M a t r ix erinnert an die
Befestigungsart der Muskeln am Integument, Wir beobachten i ie am schönsten dort, wo
die Zellen mit breiter Fläche ane§ändsar liegen (Taf. II, Fig. ,9; und 10 ZA), und wir
halten hier den Eindruck, al^ob von der Berührungsfläche der Kappenzelle aus viele feine
unverzwefgte Fäden in die Hypodermis dringen, um in gradem oder welligem Verlaufe an
die Cuticula zu treten und sich an deren innere Lamellen zu heften. Manchmal scheint esl
auch, als ob die G u t iS a den Fasern kleine spitze Zacken zu'ihrer Befestigung entgeäen-
schickt« In den Fällen, wo die Kappenzelle zu einem Endsträn^|aus.gezö,gen ist, bilden die
intrazellularen Fäden der Matrix die direkte Fortsetzung: der Endstrangfibrille®,i(Fig.| i ' 1 y fli
Es ist hiernach die Möglichkeit, daß e.s sich um ein wirklich# Hine^gwachsen der Kappenzelle
in die Matrix handelt, nicht ganz Von der Hand zu weisen, wahjgheiiffigher ist H
aber doch, daß die Verwachsung der beiden Zellarten an der Basis der Hypodermis statt-
gefunden hat.
G r ä b e r meint (1875, p. 105), daß sich „das Organ aus ebensoviel Endschläuchen zu-
sammensetzt, als der Trommelfellzapfen Matrixzellen hat“ . Wir haben längst erkannt, daß
die Zahl der Endschläuche nicht annähernd hinreicht, um die Trommelfellkörperchen ganz
zu bedecken^ und andÄ|tseits-i-Stimmt es auch nicht, wenn wir aus der Angabe G r ä b e r s
den Ruckschluß machen wollen, daß jeder Endschlauch nur mit einer Matrixzelle verbunden
ist. Obwohl dieses Verhältnis in der Regel besteht, so finden wir doch häufig Kappenzellen,
die sich an mehrere Matrixzellen heften, und wir können im vorderen Organbezirk, am
Obergange dp,.Stielabschnittes in den Zapfenabschnitt sogar beobachten, daß manche
Kappenzellen, in beiden Trommelfellkörperchen gleichzeitig wurzeln.
Von besonderem IntereSsg ist der Befund von V e r b in d u n g e n , d ie d ie K a p p e n z
e lle n u n te r e in a n d e r e in g e h e n . Eine f lä c h e n h a f t e B e rü h ru n g d ie s e r Z e lle n
b e s t e h t n iem a ls ; auch wenn sie. dicht zusammengedrängt sind, wie im spindelförmigen
Fortsatz (Taf. II, Fig. u und 11 a),, befindet sich zwffghen ihnen noch eine Schicht hyaliner
Zwischensubstanz. A b e r ü b e r a ll , ob säe weit oder eng liegen, s in d sie.' d u r ch Z e l l b
r ü c k e n m ite in a n d e r v e r b u n d e n . Vom Zellkörper strahlen nach allen benachbarten
Kappenzellen hm feine, stachlige, runde, unverzw.eigt&,und solide Fäden, digäjsich in deren
Plasma einspken resp, mit ihr.cn ebenso geformten Fortsätzen vereinigen, ohne daß die
Verbindungsstelle durch eine Grenzschicht kenntlich wird (Taf. II, Fig. 9, 10, 11 und
Taf. III, Fig. 16 ZBr), Die Brücken nehmen bei Heidenhainfärbung einen sehr dunklen
Farbenton an und sind daher in der hellen Zwischensubstanz . vorzüglich zu erkennen.
Wenn man in Organlängsschnitten eine Stelle findet, wo der Interzellularraum zwischen
zwei Kappenzellen in der Längsrichtung durchschnitten ist, so kann man sich überzeugen,
daß die Kommunikationen fädiger und nicht etwa membranöser Natur sind, denn man sieht
dann, daß die Oberfläche der Kappenzellen mit kleinen, dichtstehenden, in der Aufsicht
punktförmig erscheinenden Stacheln bedeckt ist.
4. Der Fibrillenapparat der Sinneszelle.
Ehe wir das in Frage stehende Gebiet betreten, erscheint es wünschenswert, daß wir
uns vorher die wichtigsten Tatsachen, welche von der inneren Struktur der Nerven und
Sinneszellen der Wirbellosen, speziell durch die umfassenden Studien A p a th y s , bekannt
sind, ins Gedächtnis rufen, besonders, um zu zeigen, wie außerordentlich divergent sich das
Verhalten der Fibrillen in den stiftführenden Sinneszellen zeigt, im Vergleich zu demjenigen,
welches bisher als typisch für die Evertebraten gegolten hat.
Nach A p a th y (1898, p. 133) bestehen die Nervenfasern der Evertebraten aus drei
histologischen Elementen: der Gliascheide, den Neurofibrillen und der Interfibrillärsubstanz.
Myelineinlagerung soll selten Vorkommen; in den motorischen wie sensorischen Nerven der
Orthopteren fehlt sie wahrscheinlich vollständig. Auf Längsschnitten sieht man in der
Nervenfaser in mehr oder minder großer Anzahl feine, scharf gezeichnete Fibrillen, die in
einer gleichmäßigen homogenen Masse, der Peri- oder Interfibrillärsubstanz eingebettet sind,
genau so wie in den Achsencylindern der peripherischen Wirbeltiernerven. Außen wird die
Faser von der Gliascheide umhüllt. Besser als auf Längsschnitten erkennt man die Anordnung
dieser Bestandteile auf Querschnitten. Hier treten uns die gefärbten Neurofibrillen
innerhalb der strukturlosen hellen Interfibrillärsubstanz als dunkle Punkte entgegen (£5).
Die Neurofibrillen sind immer scharf konturiert und vollkommen glatt, ohne irgend
welche Varicositäten. Innerhalb der Nervenfaser zeigen sie keine Verbindung untereinander,
sie bewahren vollkommen ihre Individualität. Es gibt verschieden dicke Neurofibrillen, je
nachdem mehr oder weniger Elementarfibrillen in ihnen vereinigt sind. War der Nerv nicht
gespannt, so verlaufen die Fibrillen wellig, obwohl die äußere Faserkontur gradlinig ist, in
gestreckten Nerven sind sie schnurgrade (A p a th y 1898, p. 131, Bethe, 1903, p. 18,330.48).
Die Interfibrillärsubstanz ist ein mehr oder weniger eingedickter ölartig gewordener Zellsaft,
welcher von dem Somatoplasma (Protoplasma) aller Zellarten, welche mit dem Nervensystem
im Zusammenhang sind, gänzlich verschieden ist (A p a th y 1898 p. 127 und 131).
Die Anordnung der Gliascheide hat eine große Ähnlichkeit mit der der Wirbeltiere,
sie ist ebenfalls aus besonderen, äußerst feinen Fibrillen zusammengewoben (A p a th y 1898,
p. 132). In meinen Präparaten zeigte sich die Gliascheide als eine außerordentlich zarte
Membran, an der ich keine Fibrillen erkennen konnte, eine Verwechslung mit Neurofibrillen
ist daher ganz ausgeschlossen.