turig gebogene Innenwand nach außen zu durch den Muskelkarial muldenförmig eingedrückt
ist. Die vordere und hintere Wand liegt, an den Trommelfellen.
Bemerkenswert ist nun die S p a ltu n g d e r T ym p a n a lt r a c h e e . Ihre Zweiteilung
ist zuerst von H en s en (1866, p. 194) beschrieben, welcher der Ansiöht war, daß schon am
Knie zwei Tracheenstämme bestehen, die nebeneinander nach unten verlaufen. Dieser Irrtum
ist aber verzeihlich und wird jedem Beobachter, unterlaufen, der die Trachee in toto
untersucht, denn fast immer ist ihre äußere Wand (gewöhnlich noch stärker, als es in
Fig. 19 Tr ängedeutet ist) in Form einer Längsfuirche eingebuchtet, wodurch sie im Querschnitt
nierenförmig erscheint. Dieses Verhalten habe ich bisher nicht erwähnt, weil ich
glaube, daß es in vivo nicht besteht. G r ä b e r ist bei der Untersuchung dès iritratympa-
nalen Tracheenabschnittes im ganzen zu einem richtigen Resultat gekommen, in einigen
wichtigen Punkten muß ich ihn jedoch ergänzen. Obgleich er erkannt hat, daß die Spaltung
der Trachee erst zwischen den Trommelfellen erfolgt, so ist doch aus seiner Beschreibung
nicht genau zu ersehen, wo dieselbe zu suchen ist. Wir finden daher auch bei A d e lu n g
(1892, p. 320), welcher sich anscheinend nicht selbst mit diesen Verhältnissen befaßt hat und
G r ä b e r zitiert, folgenden Passus: „In der Region der Trommelfelle angelangt,‘ spaltet sich
der Stamm in zwei Äste, wèlche sich am distalen Ende der Trommelfelle wieder zu einem
Stamme vereinigen.“ Da nun diese Tracheenpartie den größten Teil des nèrvôsen Apparates
trägt, so ist es von Wichtigkeit, zu konstatieren, daß d ie S p a ltu n g e r s t v i e l
w e i t e r d i s t a l , u n g e f ä h r z w i s c h e n d em e r s t e n u n d z w e i t e n ‘ D r i t t e l d e r
T r om m e l f e l lä n g e e r fo lg t ; s ie m a r k ie r t s ic h a b e r fa s t b is zum A n f a n g d e r
T ym p a n a l r e g io n hin a ls e in e u n b e d e u te n d e F a l t e d e r ä u ß e r e n W a n d , w e lc h e
a ü f Q u e r s c h n it te n a ls k le in e s Z ä p fc h e n ijm d a s L um en in d e r /Trachee. h in e
in r a g t . Bei Dect. verr. beginnt diese Falte 150 p distal der Kapselspitze in der Nähe der
hinteren Kante der Trachee, 'mit welcher sie parallel hach unten verläuft. Erst 300 p distal,
nachdem sie bis dahin nur wenig höher geworden ist, senkt sie sich schnell der inneren
1 racheenwand zu und stellt so die Trennung in einè vordere und hintere Trachee her
(Fig. 19 und 20 vTr und hTr). Die beiden Tracheen liegen so eng aneinander gepreßt,
daß z. B. O. S c hm id t (1875, P- 204/05) eine Verdoppelung der Stanimtrachee in Abrede
stellt, er spricht vielmehr von einem „Steg, welcher die Gehörblase in zwei unsymmetrische
Längsräume teilt“ . Im Effekt kommt es ja hierauf hinaus, und das Bild einer Mittelplatte
wird dadurch noch vollständiger, daß d ie T r a c h e e n s i c h n o c h im B e r e i c h e d e r
T r om m e l f e l le , oh n e a u s e in a n d e r g ew ic h e n zu s e in , in d e r s e lb e n W e is e w ie d e r
v e r e in ig e n , w ie s ie o b en aus dem g e m e in s c h a f t l i c h e n S tam m h e r v o r g e g
a n g e n sind. Da wir die Form der Tympanaltrachee schon im ganzen, ohne Rücksicht
auf ihre Zweiteilung betrachtet haben, muß uns die Gestalt der beiden Zweigtracheen sofort
verständlich werden, wenn wir uns die Form und Stellung dieser „Mittelwand“ (Fig. 20 St)
.klar machen. Sie hebt sich von der Kuppe der über den Muskelkanäl bogenartig gewölbten
Innenwand in einer Linie ab, die genau in der Medianebene der Tibia liegt und daher die
Tracheenwand in der Längsrichtung halbiert. Nach der Außenwand zu macht sie iiun in
der. Weise eine S-förmige Biegung, daß sie zunächst in der Medianebene liegt, darauf nach
hinten umbiegt und darin in der Nähe dès hinteren Trommelfelles eine zweite Biegung hach
außen macht. Bei ihrem Übergang in die Außeriwand gehen ihre beiden Blätter ein wenig
auseinander, so daß die Teilung an der Außenfläche durch eine Längsriefe (Fig. 19 und
20 LR) angedeutet ist, welche parallel zum hinteren Trommelfell verläuft und in proximaler
Richtung eine Fortsetzung durch die oben erwähnte Faltenbildung erfährt. Ehe die Mittelwand
ihr unteres Ende erreicht, macht sie in der Längsrichtung eine zweite gleichfalls
S-förmige Biegung, indem sie sich erst der vorderen Tracheenkante zuheigt und dann dicht
vor derselben wieder die distale Richtung einschlägt. Mit. dieser Verschiebung zieht auch
die Längsriefe auf die andere Seite hinüber, und von außen betrachtet (Fig. 19) le g t s ich
d ie h in te r e T r a c h e e w u ls t a r t ig v o r d a s u n te r e E n d e d er v o rd e r en und g ib t
so dem tym p a n a le n T r a c h e e n a b s c h n i t t , w e lc h e r d as n e r v ö s e E n d o r g a n t r ä g t ,
s e in e n u n te r en A b s c h lu ß .
Nach der Wiedervereinigung der beiden Tracheen,' welche ca. 100 |x über dem unteren
Ende des hinteren Trommelfells erfolgt, wird der ganze Stamm durch den Muskelkanal nach
der vorderen Beinseite gedrängt. Für den noch übrigen Teil des hinteren Trommelfelles
schiebt sich ein Tracheenblindsack an diesem entlang bis zu seinem äußersten Ende.
Es erübrigt sich, auf die unsymmetrische Form der beiden Tympanaltracheen noch
weiter einzugehen, denn wenn ich meiner obigen Beschreibung noch hinzufüge, daß die
beiden Blätter der Mittelwand, ebenso wie die den Muskelkanal deckenden Wände, aus
denen sie hervorgehen, stark chitinisiert sind (Fig. 20), so will es mir als fraglos erscheinen,
daß der E n d zw e c k d e r T e i lu n g - d e r T y m p a n a l t r a c h e e e b e n d ie B i ld u n g
d ie s e r „M it te lw a n d “ is t , die in fo lg e ih r e r S t a r r h e i t im Stande is t , d ie ä u ß e r e
W an d d er v o rd e r e n T r a c h e e g e sp a n n t zu h a lte n und a u ß e rd em d u r ch ih re
S - fö rm ig e B ie g u n g e in e a u s g e z e ic h n e t e E lä s t i z i t ä t b e s it z e n muß. Auch die
auffallend starke Chitinisierung der inneren Tracheenwände hat augenscheinlich nur den
Zweck, die Trachee gegen Läsionen zu schützen, die ihr durch die Muskeln drohen.
Diese Verhältnisse weisen uns nun auf die wichtige Funktion hin, welche die äußere
Tracheen wand übernommen hat, und wir wollen daher ihren intratympanalen Abschnitt noch
einmal in toto einer Betrachtung unterziehen.
Die Biegung, welche die Trachee von der Mitte der Trommelfelle ab nach unten und
außen macht, veranlaßte S ie b o ld (1844, p. 75), ihre Außenwand für „kahnförmig ausgehöhlt“
zu halten. G r ä b e r (p. 30) glaubt eine bessere Beschreibung zu geben, indem er sie
für „muldenförmig ausgehohlt“ erklärt. In meiner obigen Definition der Tympanaltrachee
habe ich sie flach genannt, womit ich zunächst nur ausdrücken wollte, daß wir sie uns als
nicht ausgehöhlt zu denken haben. Vollständig eben ist sie aber nur im obersten Tympanal-
bezirk.'- Schon ca. 40 |x u n te rh a lb d er h in te r e n K a p s e ls p i t z e z ie h t e in k u r z e s ,
k r ä f t i g e s (30 |x d ic k e s ) S u s p e n s o r iu m d ie h in t e r e K a n t e d e r ä u ß e r e n
T r a c h e e n w a n d in d ia g o n a le r R ic h tu n g n a ch h in ten und a u ß en dem I n t e g
um e n t zu (Fig. 19 hMW), so daß sie hier schräg nach vorn abfällt. Die Erhöhung der
hinteren Kante macht sich noch nach der Spaltung der Trachee bis zur Mitte der Trommelfelle
hin bemerkbar. Mit dem Auftreten der mittleren Längsfurche geht der große vordere
Abschnitt der Außenwand aus der diagonalen wieder in die sagittale Stellung zurück, indem
er in der Furche so weit nach innen sinkt, bis seine grade Fläche in einer sagittalen Ebene
'.liegt ; der. schmale, hintere Abschnitt erhält dadurch die Form einer bortartig nach außen