T. Ai., dient vorzüglich zur militairischen Inondation und weniger
zum Abschlufs; jedoch zu diesem letztem Behuf alsdann, wenn
der Rhein, bey Ueberschwemmungen, hoch steht. Auch dieDode-
sluis T. 42. trennt Amstellands-Busen, so wie die Schleuse im
Fort Nieuversluis, von Utrechts-Busen. Damit aber eine solche
Inondation aus dem Rhein durch die Mye nicht in Amstellands-
Busen treten kann, dazu dient das Verlaat, welches auf der Mye,
nicht weit vom Rhein, T. 40. liegt.
UI0, Der Innere - Wasserstaat von Utrecht
steht mit dem von Amstelland und den Flüssen, Rhein und Leck,
in enger Beziehung. Die Auswässerung geschieht nach verschiedenen
Richtungen. 1°'In die Südersee, wenn die Vecht niedriger
als der Vreswycker Ganal und der alte Alte-Rhein steht,
T. 39 u. 42. In diesem Fall öffnen sich die Schleusen zu Utrecht,
zu Nieuversluis und zu Muyden , und derselbe • findet den
gröfsten Theil des Jahres statt; der Vreswyker-Canal und der
Alte-Rhein stehn dann 3 bis >4 Fufs höher als die Veoht. Soll
diese nun nicht mit zu viel Wasser beschwert werden-, so schliefst
man die Schleuse in Utrecht. 1°' Der Theil von Utrechts, welcher
Eemland heifst, entwässert, theils auf die Eem, also in dieSüder-
see, durch die Spackenburger-Schleuse T .42.; und andern Theils
durch die Grehhe-Schleuse auf den Nieder- Rhein, T .'3t.
Nicht minder merkwürdig als diese Auswässerung ist die
Circulafion des Wassers in den Canälen. Der Alte-Rhein, der
von W y k nach Utrecht und Leyden geht, ist.ein künstlicher Canal
un d Ueberbleibsel des Rheins. Er wird vom Nieder-Rhein
durch die bey W y k im Deiche liegende Schleuse gespeifst. W e gen
dessen natürlichen Abhanges würden die- Gegenden bey Leyden,
also Rheinland, zu viel Wasser erhalten, wenn dasselbe
nicht zurück gehalten würde, und diefs geschieht mittelst den
zwo Kammerschleusen, die zwischen Utrecht und Woerden,
auf diesen Canal, liegen, T. 39. Gleiche Vorsich tsmaafsregeln
waren, wegen des Vreswyker-Canals, der das Leckwasser von
Vreswyknach Utrecht führt T. 39U.36, nöthig; auch derSchiffahrt
wegen durfte man diesen Canälen keinen Abhang gestatten. Bey
Vreswyk wurde zu dem Endzweck i. J. 1373 eine doppelte Schleusenkammer
angelegt, durch diese tritt das Wasser des Leckflusses
nach Utrecht, und die Schiffe steigen dadurch aus dem Canal in
den Leckflufs. Vermittelst dieser und der Wyker-Schleuse kann
also in den Alten-Rhein und die Vecht, ja in die Amstel, soviel
Wasser gelassen werden , als zur Schiffahrt, ' oder zu militairi-
schen Inondationen nöthig ist. Auch die Goudaische-Yssel kann
vom Leck gespeifst werden-, und zwar a.) mittelst der bey Klap-
heck liegenden Schleuse, (Verlaat T. 39 und 36.) b.) von dem
Vreswyker-Canal durch die oberhalb Plettenburg ober Ysselstein
liegenden zwo Schleusen, T. 39. W i r sehn also, dafs dieser Innere
Wasserstaat, äufserst lehrreich und sinnreich ist.
VII Die Circulation des IVassers in der Wasserschaft Woerden
ist zwar nicht so interessant, wie von. Utrecht, aber doch merkwürdig
genug. Die Canäle sind: die Coudaische- Yssel, die Lin-
Schote , der Alte-Rhein und die AVfericke. Die Auswässerung
des südlichen Theils dieses Hydrotechnischen- Bezirks geschieht in
die Yssel.," vermittelst den Schleusen, bey Oudewater, derOgger-
Schleuse oberhalb Oudewater T. 39. und der Janverveller-Schleuse
oberhalb Uouda T. 40. Der Nördliche- und Westliche-Theil
Wässert in den Rhein, also aufRheinlands-Busen aus, undindie-
ser Hinsicht mufs Woerden eine Schleuse bey Spaarndam , wodurch
die Auswässerung in das Y geschieh t,.s. S. 156. unterhalten.
VI I I ' Die Auswässerung des Loopicker -Waards
geschieht in die Vlist T. 39 u. 40. und von dieser in die Yssel, oder
in den Leckflufs bey Schoonhoven , je nachdem dieser oder jener
niediig steht. Aus der Vlist aber wird das Binnenwasser auf ei