den See auszuhalten hätte, so wurde überdiefs jeder Stein durch
hölzerne Nägel (trenoils) an die vorhergehende Schichte befestiget.
Zu dem Ende waren, durch jeden Stein von der obern zur untern
Fläche zwey i | Zoll weite Löcher gebohret worden. Wenn
nun der Stein durch Keile auf die beschriebene Weise in seinem
Lager befestiget war, so wurden die beyden Löcher mit einem
um \ "Zoll engem eisernen Bohrer 8 — 9 Zoll tief in den darunter
liegenden Stein fortgesetzt, hierauf ein unten etwas zugespitzter
hölzerner Nagel mit Gewalt in die Löcher hinein getrieben,
nöthigen Falls oben verkeilet, und der obern Fläche-des
Steines gleich abgeschnitten. Da die Nägel sämtlich trocken eingeschlagen
wurden, so quollen sie durch die Benetzung mit Wasser
so in die Vertiefungen und Unebenheiten der Löcher in den
Steinen ein, dafs keine Gewalt einen so aufgenagelten Stein aus
seinem Lager heben konnte, als welche die beiden Nägel der Länge
nach zerrissen haben würde. Zuletzt wurden noch die Fugen
der Steine von oben herab mit hinlänglich verdünntem Mörtel
ausgegossen, und wenn das überflüssige Wasser in die trocknen
Steine gedrungen war , so lange Mörtel nachgegossen bis alles
eine feste zusammenhängende Masse ausmachte. Nöthigen Falls
wurden alsdann noch die Fugen durch einen Ueberzug von Gips
gegen das Auswaschen des noch nicht erhärteten Cementes verwahret.
So wurde der Bau bis zur 6ten Stufe , welche den ganzen
Felsen ebenete, fortgeführt, indem stets die Steine einer jeden
Stufe, welche in den Felsen eingelassen waren, zuerst gelegt und
befestiget wurden. Die folgenden Steinlager konnten nicht mehr
unmittelbar mit dem Felsen verbunden, sondern mufsten durch
die Kunst mit dem bereits aufgeführten Fundament vereiniget
werden. Zu dem Ende wurde durch den mittlern Stein deS 6ten
Lagers F. vi.T. 53.ein viereckigtes Loch von einem Quadratfufs Oberfläche
gehauen , und in gleicher Entfernung von dem Mittelpunct
in demselben Lager noch 8 Löcher von gleicher Gröfse, 6 Zoll tief
von der Oberfläche eingelassen, welche zur Aufnahme von 8 W ü r feln
von Marmor (in der Kunstsprache Dollen genannt) bestimmt
waren. In das mittlere Loch wurde ein 22 Zoll hohes Parallele-
pipedum von Marmor in Mörtel gesetzt; und mit dünnen Keilen
befestiget, hierauf der Mittelpunctsstein des 7ten Lagers mit einer,
über den 9 Zoll über die Oberfläche des 6ten Lagers hervorstehenden
marmornen Block, passenden Vertiefung aufgesetzt, in Mörtel
gebettet, auf jeder Seite des Marmorblocks eingetheilet, und
überdiefs mit 4 hölzernen Nägeln, auf die oben beschriebene
Weise an die untere Schichte befestiget. (Siehe No. V I I . Tab. 53)
Und um den Mittelpunctsstein wurden vier Steine mit Schwalbenschwänzen
eingelassen gehörig in Mörtel gebettet, verkeilet,
und jeder Stein mit 2 hölzernen Nägeln auf die untere
Steinlage genagelt, so dafs das Ganze eine kreifsförmige
Steinmasse, von xo Fufsim Durchmesser , und ungefähr 7 Tonnen
(14000 Pf.) Gewicht, bildete. Die man ausser den Marmorblock
in der Mitte durch zwölf hölzerne Nägel auf der darunter befindlichen
Steinlage befestiget, und hatte einen hinlänglichen Umfang
, um 8 schwalbenschwanzförmige Vertiefungen für eben so
viele Steine der dritten Reihe jeden von zwölf Centner Gewicht,
aufzunehmen. Die dritte und vierte Reihe von Steinen wurde
übrigens nach denselben Grundsätzen , durch Mörtel, Keile und
Nägel, wie die in die Stufen des Felsens eingeschlossene Hauptsteine
befestiget. Die fünfte Reihe wurde ausserdem durch die 8
marmorne Dollen festgehalten , deren Köpfe , bevor man Steine
legte, mit Mörtel überzogen wurden. Um alle Zwischenräume
zwischen den Dollen und den Vertiefungen der Steine mit Mörtel
auszufüllen , wurde von der obere Fläche der Steine nach dem Boden
der Dollengruben Löcher gebohret, durch welche der Mörtel
nachgefüllt und vermittelst einer kleinen Ramme eingetrieben werden
konnte. Die Dollen widerstanden, so lange der Mörtel nicht
erhärtet war, nur einer seitwärts gehenden Verschiebung der Steine.
Die Erhebung mufste blos die Cohärrenz der eingeschlagenen
Nägel verhindern. Sobald aber der Mörtel erhärtet war, trugen
die Marmorblöcke ungemein viel zur Befestigung der einzelnen
Steinlagen nach allen Richtungen b e y , und Smeaton zog die be