das Pekel-Verlaat und das Verlaatbey Boven-Pekel. Doch ich
w ill diese'Materie nicht ausdehnen und nur noch den Leser auf
die Beckeringhsche vortrefliche Karte von GrOningen , aus vier
Blatt bestehend, aufmerksam machen, die ihm das Local sehr gut
darstellen wird.
Ueber die im vorigen Jahr. errichtete Organisation des Wasserbauwesens
in der batavischen Republik.
Der Wasserbau stand dort ehedem nicht unter einem Collegium,
noch unter einem Ausschufs von Wasserbaumeistern, sondern
er wurde, in jeder Provinz; ja, in jedem Hydrotechnischen-
Bezirk, ohne aufs Ganze Rücksicht zu nehmen j betrieben, wie
diefs denn hinlänglich aus diesem Werke hervorgeht, und nur
einige Flufsbezirke waren dem General-Inspector Brünings übertragen.
Es geschah daher nicht selten, dafs die verschiedenen
Provinzen und Städte, nach verschiedenen und von der Woh lfahrt
des Wasserstaats abweichenden Zwecken arbeiten liefsen :
daher der verderbliche Zustand des Innern - und Aeussern-Wras-
serstaats dieses Landes; daher die unzureichenden Mittel, die man
dort antrift; daher die Gleichgültigkeit der Regierung gegen grofse
und wohlthätige Corrections-Entwürfe, und diese Gleichgültigkeit
ist in Holland um so auffallender, als die Existenz des Landes von
der zweckmäfsigen Leitung des Wasserbaues abbängt (*). Sol-
(*) Leider treffen wir auch'in manchen andern Ländern, ein Geringschätzung
öffentlicher zum Wohl des Ganzen abzweckenden Wasserbauanstalten,
und'Männer, die dafür.einige Wärme, ihres Amtes wegen,
haben sollten, sind dagegen kalt; mancher achtet es nicht der Mühe
werth, solche Vorschläge , wodurch die Flüsse wohlthätig geleitet, Moräste
ausgetrocknet,' die Mühlen und die Schiffahrt verbessert werden
können, aüsführen zu lassen, noch die angelegten Werke in Augenschein
zu nehmen. Es sey mir daher erlaubt hier folgendes anzuführen •
als das fr. Directorium in Rastadt die sämmllichen Rhein-Inseln, und dennoch
den Rhein zur Grenze, Verlangte, schrieb ich ein Memoir, worin
ich zeigte, dafs sich diese Forderung, mit der Naturgränze — die der
Rhein machen solle — schlechterdings nicht vereinbahren liefse ; dals
dieses nur dann möglich -sey, wenn die Stromrinne, nach'der Schi’ffereben
Mängeln sollte nun durch das errichtete Bureau van Waterstaat,
egen en Dyken, abgeholfen werden; dasselbe ist aber wieder
eingegangen und an dessen Stelle ist der Wasserbau mehreren
Commissionen, die unter dem Minister des Innern stehn ■ untergeordnet.
Brünings ist der erste Inspector des batavischen Wasserstaats,
vvelcher in acht Departements folgendermafsen unter
fünf Commissionen; deren jede aus drey bis vier Inspectoren besteht
, vertheilt ist.
Die erste Commission verwaltet die Departements der Eems
und der alten Yssel. Ausgenommen aber sind: die Yssel mit ihren
beyderseitigen Ufern und Deichen und Dasjenige was westlich
dieses Flusses zu dem Departement der Yssel gehört und welches
alles für die zweyte Commission geeignet ist. Diese hat auch
das Departement vom Rhein. Und ob gleich das-südliche Ufer
spräche der Tahlweg. zur Grenze angenommen würde. Dieser Vor-*
schlag ist so wohl in Rastadt wie auch beym Luneviller Frieden beachtet
worden, aber nicht mein zweyter, und der nur allein jenem eine geographische
, nautische und hydrotechnische Zweckmäfsigkeit gibt. Ich
sagte nähmlieh in dem angeführten Memoir. „ Eine bleibende Grenze
. ist also nur festzusetzen, wenn man die eigentliche-Stroinrinne, dazu
annimmt. Aber jedoch nur, wenn dem Rhein, durch die Kunst, ein sicheres
und bleibendes Bett gegeben ist; wo alsdann die Stromrinne wenig
von des Stromes Mitte ( bey seinem mittlern Wasserstande') abvveichen wird.
Ueberliefse man es ihm, seinen Lauf bald hier, bald dort zu nehmen •
so würde er oft genug sein Bett verändern, und die Grenze .verrücken.
Wie viele solcher Veränderungen sind nicht vorzüglich am Ober-Rhei-
ne vorgegangen P Selbst der Nieder-Rhein ist nicht davon frey. In un-
sern Zeiten, wo die Wissenschaften auf einer solchen Höhe stehen, dafs
allé weisen Gouvernements von ihnen Vortheile ziehen können, wäre
es wohl unverantwortlich; wenn man die Hydrotechnik bey der Bestimmung
dieser Grenze nieht zu Rathe ziehen wollte, es sey daher zw.eck-
mäfsig, wenn dem Rhein auf Kosten beyder Nationen ein stetes Bett
gegeben und die Memoires und Rechnungen gedruckt würden.
Diesen Vorschlägen wird der Congrefs um so weniger entgegen seyn
können, weil, wie gesagt, deren Ausführung .eine dauerhafte Grenze
abgeben, weil diese nicht den Frieden aufhalten wird, denn der geht
> ja gewöhnlich den Grenzregulirungen voraus. Binnen Jahresfrist, vielleicht
noch früher, können dié. Ban arbeiten vorgenommen werden, und