sive Brustlehnen nk l. Um sie gegen das Unterwaschen desSpühl-
stromes, den man durch die Hafenstrafse stürzen lassen wollte und
gegen das Anschlägen der Wellen, zu sichern , wurde vor ihnen
her, nach beyden Seiten, eine Buschberme,' a u f i5Fufs breit, geleg
t, und über dieselbe.ein Balkenrost, welcher mit Steinen gefüllt
ist. Ohne Zweifel wäre es besser gewesen : diese Buschber-
men noch breiter aus Sinkstücken zu machen ; und auf diesen
Mauerschutt zu schütten. Indessen sind diese Dämme nicht vom
Angriff des Meeres, sondern wie gesagt, von den Engländern zerstört
worden.
Seit 16 Jahren hat man angefangen, neue Dämme anzulegen,
und das von denselben auf Tab. 58. mit doppelten Linien ange-
deuteteStück ist von Granitblöcken mit grofser Sorgfalt aufgebauet.
Belidor hat uns zwar den Bau der alten Dämme beschrieben,
aber die Construction desjenigen Theils, welcher in das Meer gieng
nicht vollständig genug. Indessen gibt uns Patte in seinen lehrreichen
Menhiren sur les objets les plus importans de Farehitectu-
re p. 224. näheren Aufschlufs. Er sagt: «Ohne Zweifel kommt
wohl das Verfahren der Alten nicht derjenigen Methode bey, nach
welcher die Hafendämme von Cherbourg construirt sind. Man
bediente sich dazu plattbodigter Pontons , deren Borde leicht auseinander
genommen werden konnten. Nachdem man sie mittelst
Schiffen und Kabeltaue, auf den geebneten Bezirk, worauf sie
versenkt werden sollten , gebracht hatte; so wurde darin gemauert.
Auf diese Weise senkte man jeden wasserdichten Kasten auf
des Meeresgrund hinab , einen neben den andern , So daß die
Wände zwoer Kästen über die Scheidungslinie der nächst unten
liegenden zu stehn kamen. So wie ein Kasten gesenkt w a r , wurden
dessen Seitenwände abgeschlagen, aufgezogen und zu einem
zweiten gebraucht. In diesen Kasten wurden also ganze Mauerstücke
, deren B#sis aus einem Holzboden bestand , aufgeführt;
und die kleinen Zwischenräume mit Mörtel und Steinschutt gefüllt.
Die Oberfläche der Hafendämme wurde dann noch mit Quader-
Stücken belegt.*
Die Dämme an der Mündung des Adour- Flusses unter Bayonne
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sind mit grofsen Kostenaufwand angelegt, und gleichfalls massiv.
Man konnte sie, wegen der hohen Fluth, nicht zwischen Abdämmungen
aufluhren ,- denn man hätte diese dreifsig Schuh über die
Ebbe legen müssen. Es wurden daher zuförderst zwey Pfahlreihen
, vqn Kiefernholz, eine "in der äussern und die zweyte in der
innern Directionslinie des Dammes , .auf 5 Fufs Abstand , eingerammt.
Jezt errichtete man auf die Seitenpfähle , welche mittelst
auf Pontons aufgestellter Rammen eingeschlagen waren , ein
Rammgerüste, um alle die übrigen Pfähle, wie z. B. die Grundpfähle
e Fig. 1. einzurammen. Von diesem Gerüste ab wurden
die Vierecke zwischen den Pfählen mit Material, einige Schuh über
die Ebbe hoch, angefüllt; nähmlich zwischen den grofsen Steinblöcken
wurden Kiesel geworfen, \ von diesen und | von jenen.
Mit diesem Material wurde auch die Böschung, die zwey Fufs
Ausladung, erhielt, formirt. Es ist eine wesentliche Vorsicht, die
man bey dergleichen 'Werken nie versäumen sollte, dafs man sie
nähmlich nach und nach gänzlich vollenden mufs , d. i. i°‘ dafs
man nicht mit den Pfählen zu weit gegen das Meer rückt, ohne
die Ausfüllung beendigt zu haben, und 20' dafs der eine Damm
vor dem andern nicht zu.w.eit vorausgerückt werde, er sey dann
gänzlich vollendet, und zwar mit der gehörigen Festigkeit und
Böschung. Ob mau gleich die erstere Maafsregel befolgt hatte,
so vyar man doch von der zweyten abgewichen; es war der südliche
Damm weiter ins Meer als der nördliche geführt worden.
Die Folgen waren aber auch sehr ungünstig, denn der hervorragende
Damm wurde von einer Sturmfluth schon stark beschädigt,
wiewohl er noch nicht ausgefüllt und ausgemauert war.
Die weitere Aufführung der Dämme geschah nun folgender-
maafsen: nachdem das Meer die Steinschüttung gerüttelt und geebnet
hatte, wurde der Raum zwischen den Grundpfählen, einige'
Schuh hoch mit Bruchsteinen und Mörtel ausgemauert. Auf
diese Schicht legte man die Schwellen ab, nach der Queere , und
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