Sandgegenden, unfruchtbare ausgetrocknete Sumpfbezirke ,
odereinen trocknen unfruchtbaren Boden, mit reines Bach- und
Regenwasser, oder mit dem Wasser der Flüsse, Bäche und Wa ld ströme
, wenn sie mit fetter Erde geschwängert sind ; oder endlich
mit künstlich gedüngtes Wasser, zuweilen überflöfsen, heifst
bewässern.
Grundsätze und practische Maafsregeln.
Von der Entwässerung. •
Insbesondere wenn der Boden des zu entwässernden Bezirkes höher als das höchste Sommerwasser
des Flusses oder des Recipiënten liegt.
Die Entwässerungen können auf fünferley Weise bewerkstelligt
werden. i°' beymnatürlichèn Abhang des Haupt-Abzugscanals.
2°' Wenn demselben , durch Correction desjenigen Flusses
in welchen er sich einmündet und den ich den Recipiënten
nennen w i ll , ein Abhang gegeben , oder wenn er durch Berge
und unter Berge hingeführt wird, , um den nöthigen Fall zu
erhalten. 3°' Vermittelst Sammelplätze. 4°‘ Durch Anschwemmungen.
5°' Mit Schöpf-Maschinen, die das Wasser aus denSam-
melgräben auf den Abzugscanal, oder von diesem in die nahen
Flüsse und Canäle heben.
W ir wollen diese Methoden näher kennen lernen und die
bey der Ausübung nöthigen Grundsätze, und practischen Maafsregeln
aufstellen. Manche Aufgaben werde ich indessen übergehn
müssen; denn es ist noch eine vollgültige Theorie, vonder Bewegung
des Wassers in offnen Canälen, äufserst wünschenswerth ,
und vielleicht kann man dem Mangel einer solchen , den Umstand
beymessen: dafs bisher über die Entwässerungen und Austrocknungen
so wenig geschrieben ist.
Man entwässert i°‘ wenn der Abzugs-Canal oder derFlufs,
welcher den Abzugs-Canal selbst macht, hinreichenden Abhang
und Grölse hat , um das in denselben einzuleitende Wasser mit
der erforderlichen Geschwindigkeit abzuführen. Es mufs daher
die Lage der Gegend genau nivellirt und die Quantität der abzuführenden
Wassermenge bestimmt seyn. Die Bestimmung dieser
letztem ist aber in der That ein schwieriges Geschäft, und dasselbe
wird nie zur äufsersten Genauigkeit gebracht werden können:
weil man das Volumen des Quellwassers, des Wassers welches
sich in den Sumpf aufhält, und des Regenwassers, nicht genau
berechnen kann. Man wird daher nurbeyläufig eine Berechnung
anstellen können, und diese ist auch hinreichend, denneskommt
bey solchen Anstalten nicht auf Tage und Wochen an.
2°' W ird entwässert, wenn dem Abzugsgraben, durch Co-
réction des nahen Flusses , ein hinreichender Abhang gegeben
worden ist.
3°' Steht in einem Sumpf, oder in nassen Wiesen, oder in W ä ldern
, so viel Wasser dals es in Gräben gesammelt werden mufs,
und man demselben keinen Abflufs, ohne zu grofse Kosten, verschaffen
kann; so mache man so breite und tiefe Gräben, in der
tiefsten Strecke des Bezirks; damit sie das Wasser aufnehmen.
Man wird auch auf manches Local Fischteiche anlegen können
die das Wasser sammlen , und auf diese Weise eine Entwässerung
durch Sammelplätze bewirken. Diese letzte Methode bedarf indessen
keiner weitern Anleitung, weildieSammelplätze, nachMaafs-
gabe des öconomischen Vörtheils, und wie sie die Gegend austrocknen
, nach und nach vergröfserst werden können.
Grundsätze und Verfahrungsweise bey den zwo ersten Methoden.
Soll die Entwässerung nach den zwo ersten Methoden ausgeführt
werden, so mufs eine hydrometrische Messung desjenigen
Flusses, in welchen sich der Abzugs-Canal einmündet, oder
des Recipiënten, vorangehn, um zu entscheiden, wie viel die
Durchgrabungen der Flufs-Serpertinen, die Neigung vergröfsern
können; oder ob nicht Mühlen und Maschinen diese Neigung zuviel
unterbrechen, und sich mit denselben, so wie mit ihren W ehren
, Verbesserungen machen lassen.
Zu beyden Methoden mufs man demnach die Zeit, in welcher
die Entwässerung oder Austrocknung gemacht werden soll,
ohngefähr bestimmen, den Abhang, welchen man dem Abzugs