hen, um die Wirkung desselben recht zu sehn. Leider wurde
ihm dieser Wunsch erfüllt: in der Nacht vom 26. auf den 27.
Nov. 1703, wo er sich auf den Thurn#begeben hatte, trieb der
sausende Orcan die fluthende See hoch. auf gegen denselben ,
und so zerstörte sie das ganze Gebäude, dafs man bis-auf einige
in den Felsen befestigte Eisen weiter keine Spur davon entdeckte.
Beschreibung, des zweyten Leuchtthurms welcher 1755 abbrannte,
Winstanly’s verunglücktes Unternehmen hatte zwar den Nutzen
und die Möglichkeit der Erbauung eines Leuchtthurms auf
den Edystone - Felsen erwiesen; aber auch vorsichtiger in der
W ah l der Ausführung gemacht. Der Pächter der Einnahme für
das Leuchtfeuer. Capitain Lovel, der den Thurm auf seine Kosten
erbauen und ihn go Jahr unterhalten mufste , weil er so lange
•die Leihe hatte, wählte zum Architecten John Rudyerd und dieser
talentvolle Mann zu seine Gehülfen, die Herrn Smith und Norcatt.
Beyde waren Schiffszimmerleute auf-den K. Werften zu Woolwich.
Rudyerd, indem er die Fehler des Winstanleyschen Leucht-
thurmes kannte, führte ein einfaches rundes Gebäude , ohne alle
Verzierungen auf, um dem Wasser so wenige Anstofspuncte als
möglich darzubieten. Die Oberfläche des Felsen Tab. 5 2. Fig. 5»
bildet einen Kreifs von 28 Fufs im Durchmesser. Die Grundfläche
von Rudyerds Leuchtthurm hatte nur 24 Fufs. Innerhalb derselben
wurden 36 Löcher, z. B. die in Fig. 5. T. 52. mit Zahlen bezeichnten
in den Felsen gehauen , welche die eisernen Stangen
oder Bänder c, x, Fig. 6.die das Gebäude fest halten sollten, aufzunehmen
bestimmt waren. Man bohrte je zwey Löcher von 2 jZ o ll
im Durchmesser so neben einander in den Felsen, dafs ihr äusserer
Stand oben auf dem Felsen 75 Z oll, in einer Tiefe von i 5 - 16 Z.
aber 85 Zoll von einander abstand. In die Mitte zwischen zweyer
Löcher wurde ein drittes gebohrt, und darauf die übrige Felsen-
mässe mittelst eines viereckigten Meisseis ausgehauen , so entstanden
Höhlungen von der Gestalt eines Schwalbenschwanzes, welche
25Z0II breit, oben 75 Z o ll, auf dem Boden 8| Zoll lang und
15 - 16 Zoll tief waren. Zu jedem Loch wurde eine genau passende
Stange ab Tab. 52. Fig. 7. geschmiedet. Diese eiserne Befestigungskeile,
bestanden aus zwey Stücken ab und cd. ab ist nämlich
das Haupteisen mit dem Schwalbenschwänze, c d der Keil
oder Schlüfsel, der in den Felsen eingetrieben wurde. Der Haupt-
theil ab war an der Oberfläche des Felsens 4g Zoll, auf den Grund
des Lochs 6\ Zoll breit. Er ward zuerst in das Loch versenkt, wodurch
in demselben ein Raum für einen eisernen Keil oder Schlüssel
d e ƒ oben 3 , unten 2 Zoll w e it, blieb.
Die Löcher wurden mit geschmolzenem Talg angefüllt,
die Eisen ab bis zum Blau anlauffen erwärmt; in die Löcher
gesetzt, und durch die eisernen Keile ed festgetrieben. Der übrige
noch mit Talg gefüllte Raum wurde mit einer Mischung aus geschmolzenen
Bleys und Zinns ausgegossen. Diese Art der Befestigung
war so zweckmäfsig und gut, dafs, als im Jahr 1756 einige
Eisen ausgehauen wurden, man nicht nur alles fest, das eingegossene
Metall und den Talg unversehrt, sondern auch das ent-
blöfste Eisen noch so frisch und rostfrey fand , als ob es eben aus
der Schmiede gekommen sey. Fig. 6 Tab. 52. stellt die Stangen,
wie man sie nach dem Brande vorfand, dar. Auf der untersten
Stufe des Felsens wurden, der Längenach, viereckigte eichene
Balken gelegt, von einer solchen Dicke, dafs sie den Raum bis
zur zweyten Stufe ausfüllten. Die Löcher welche wir in den eisernen
Stangen (F ig .7 .) sehn, waren dazu bestimmt: um dadurch
und durch die Balken Spliesbolzen zu ziehn. Ueber die unterste
Holzlage sowohl, als über die zweyte Stufe des Felsens
wurden kürzere Balken der Queere nach, gelegt, die den Raum
bis zur drittenStufe ausfüllten, und so wurde mit den sieh kreuzenden
Holzlagen fortgefahren, bis der ganze Grundbau von 'einer
Soliden Holzmasse, zwey Schichten' höher als die höchste-Stelle
des Felsens, aufgeführet war. Die einzelnen Balken und Lagen
der Höher wurden, wie gesagt, durch die eisernen Klammern und
mittelst starker, durch die eisernen Bänder, deren jedes Paar im
Obertheil 7 Löcher enthielte, in das Holz getriebener mit Widerhacken
versehener Kopfnägel so unter sich und an dem Felsen