Um von der Mündung des Chenals den Kiesel atrauhallen,
hat man ein niedriges Faschinenhöft Ik vor dem östlichen Hafendamm
angelegt, welches aber wenigstens bis zur mittlern Fluth-
höhe erhöhet werden müfste, wenn es die gehoffte Wirkung hervorbringen
soll, denn jetzt rollen die Kiesel über dasselbe hin.
Der östliche Hafendamm besteht von l nach d und von c nach b
aus einer mit Planken bekleideten Mauer und er ist vor i 5 Jahren
gut ausgebessert worden. Man hat dazu Steine aus den Marmorbrüchen
von Boulogne genommen, und den Mörtel aus Puzzolane
bereitet. Zwischen cd u.bey a liegen durchsichtige Holzbauwerke,
welche, nach den schriftlichen Nachrichten, zur Zeit als die Hafen-
strafse, vor zehn Jahren, in einem bessern Zustande war, die Whllen
gemäfsigt, also den Absichten entsprochen haben (S. 196) und hinter
denselben hat sich Kiesel angehäuft. V o r 34 Jahren sind sie angelegt,
und noch ziemlich im Stande den Wellen zu widerstehn.
So ist also ein Hafen beschaffen, welcher viele Projecte und
Discussionen veranlafst hat, der im Fall man die projectirte Ha-
fenstrafse nicht ausführen w illw e s e n t lich e Veränderungen mit
seinen Hafendämmen und der Lage der Spüblschleuse nothwendig
macht. Den westlichen Hafendamm würde ich ganz abandonni-
ren, und ihn nach der Linie-g/e, die die Kieselbank begrenzt,
anlegen. Den östlichen würde ich, von Z, 60 T. verlängern, und ihn
an der Spitze convex umbiegen; bey b eine Spühlschleuse anlegen,
und die Spühlschleuse 16, welche zugleich den Spühlbusen i 5 in
ein Bassin verwandeln könnte, zur Reinigung des Hafens, wieder
herstellen. Auf diese Weise würde die Hafenmündung von der
Falaise Pollet, welche im Anfang des xvii. Jahrh. bis zur Linie lo
reichte, um 110 Toisen entfernt. Der Chenal behielt die nöthige
Breite, und könnte rein gehalten werden. Wollte man ihn tiefer
haben, so mögen die Felsen, die in seinem Bette liegen, abgesprengt
werden. Dafs er noch bey 120 Fufs eine hinreichende
an ihm her vor einigen Jahren hinaufgelegt hat bezeichnet. Der
Strand hat nach dieser Bezeichnung an Höhe gewonnen, und hat eine
Böschung von etwa 4 Fufs auf jeden Fufs Höhe.
Weite behält beweifst die Erfahrung: denn in dem auf der S. 4 27.'
cit. Memoire, heifst es wörtlich: on n’a pas connaissance qu’aucun
batiment ait été porté par les lames ni sur les clair-voies, ni sur le
talud du Poulier etc, Folglich haben diese Bänke (Pouliers) die
Schiffahrt nicht behindert.
Beschreibung des englischen Hafens Ramsgate. T. 63.
Für England w a r— so lange es Handel und Schiffahrt treibt— i
ein guter Hafen in der Insel Thanet, ötslich Dower, von grofser
Wichtigkeit: weil der Hafen von Dower von Kiesel verstopft ist,
und nur kleine Schiffe beherbergt; und die übrigen fünf Häfen,
die an dieser Sandküste”Iiegen, ebenfalls von Kiesel angefüllt sind,
selbst schon vom Meer, das sich zurückgezogen hat, entfernt liegen
(*■ ); endlich ist auf dieser Spitze von Kent ein Hafen nützlich j
weil aus Norden nach Westen und umgekehrt die Wasserstrafse
längs der englischen Küste hinzieht. Bey Stürmen können daher
die Schiffe zu Ramsgate einlaufen,. insbesondere da es, bey solchen
gefährlichen Seestürmen, die von S. S. O. durch S. bis S. S. W .
blasen, seewärts liegt. Die Schiffe fanden an dieser Küste um so
weniger eine sichere Rhede, weil der Boden aus Sand besteht in
dem die Anker nicht halten , wenn sie dagegen jezt treiben
selbst bey dem Flutbstrom der anfänglich bis | Fluth südlich dann
nördlich und endlich Nordost aufläuft,. so- werden sie von der
Rhede directe in den Hafen von Ramsgate geführt. Aber nicht
allein in Rücksicht des Handels ist dieser Hafen nöthig , sondern
auch bey Unternehmungen gegen Holland und Frankreich, welches
die Expedition des J. 1799. bewiesen hat. Kein WAnder also
, wenn das englische Parlament die Anlage dieses Hafens begünstigte
und endlich dem geschicktesten Sachverständigen in En-
(*) Diese vier Häfen sind • 1.) Sandwich an der Mündung des Flusses Stour,
in welcher zu der Königin Maria Zeit ein Schiff strandete, das eine
Sandbarre aufwälzte. 2.) New-Romney. 3.) Hastings, 4.) Seafordund
5.) Hythe. Wiewohl dièse Häfen mit dem von Dower sechs Häfen for-
miren , so heifsen sie doch nur die Fünf-Häfen.
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