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endlich, von der Tüchtigkeit aller der Schleusen und der Seedeiche
abhängt. Kurz dieser Binnen-Wasserstaat steht in genauer Verbindung
mit den Seedeichen, mit dem Seeuferhau und mitdenPro-
filgrOfsen und Tiefen der Meerbusen , Texel und Vliestrom. Deswegen
müssen sich auch alle Höhen der Deiche; und des Busenwassers,
auf die gewöhnliche Fluthvor Amsterdam, d. i. auf den
amserdammer Pegel beziehn.
Nach dieser Allgemeinen Analyse wird es nöthig seyn , die
Circulation von Schermeers-Busenwasser näher zu erklären. Der
Abflufs des Busenwassers von Schermeer nach der Grofsen-Schleuse,
welche in dem Seedeiche der Zype liegt, erfolgt folgendermafsen :
weil in den äussern Gragten der Stadt Alkmaar, zu Osten und
Westen, zwey steinerne Wehre (franz. Bartardeaux , holl. Beer)
liegen , so mufs das besagte Busenwasser durch die Stadtgragten
selbst, und kommt alsdann erst, an der Süderseite, durch drey Brücken,
die im Profil 587 Quadrat-Fufs enthalten (*); von dafliefst
es nordwärts durch einige Gragten von ungleicher Gröfse, und
durch eine Schleuse , deren Profil 265 Quadr.-F. grofs ist. Von
Alkmaar sezt es seinen schleichenden Lauf in der Vaart längs
Schorldam fort, bis es indem Deiche der Zype bey Crabbendam,
eine Schleuse trift, auf die der Leser besonders achten wird, weil
sie ein sehr anmerkenswerthes Hindernifs des Abflusses, und also
für den Zustand des W rasserstaats von Schermeers-Busenwasser sehr
nacbtheilig ist. Sie heifst die Kleine-Zyperschleuse oder das Zyper-
schlusje. Ihr Profil ist nur 65 Quadr.-F., sie besteht aus einem
Aufziehschütz und drey paar Stemthore, wovon ein paar nach der
Zype und zwey paar nach der koedykschen Vaart offen gehn. Von
dieser Schleuse läuft das Busenwasser in dem grofsen 48 Fufs breiten
Canal der Zype, welcher grün illuminirt ist. Das Polderwasser
der Zype wird vermittelst 29 Wurfradmühlen aufgeschöpft
und von allenAllignements-Gräben nach dem Canal geleitet. Am
O Alle Profilgrölseri, die hier und in der Folge angegeben werden , beziehn
sich auf denjenigen Wasserspiegel, welcher in dem Horizont des
Nullpunctes vom amsterdammer Pegel liegt.
Ende dieses Canals liegen drey Schleusen, die zusammen ein Profil
von 218 Quadr.-F. haben. Vermittelst denselben kann man
das Wasser deS Canals auf eine beliebige Höhe erhalten, je nachdem
man die Schütze und Thore von einer , von zweyen oder
von allen drey Schleusen öfnet oder verschliefst. Von diesen drey
Schleusen kommt das Wasser zu der genannten Grofsen-Schleuse,
wodurch es sich in die Südersee entlastet. Aehnliche Profilengen,
als in Alkmar, und der Kleinen - Zyperschleuse treffen wir auch
in demjenigen Busenaste oder Canal, welcher nach der Edammer-
Schleuse fliefst. So ist z. B. das Profil dieser Seeschleuse 371 Quadr.-
Fufs ; aber des Canales-Profil, bey der Westerbrücke zu Edam,
die <ler Canal passirt, ehe er nach der Schleuse gelangt, so wie das
Profil unter der Queckelbrücke, enthält nur jedes 264 Quadr.-F.
Von dieser leztern Brücke, bey welcher sich der Canal theilt, läuft
er nach der Schleuse Boerenverdriet , deren Profil 173 Quadr.-F.
ist. V o n dieser fliefst er nach dergrofsen Schleuse (282 Q.F.grofs)
und dann erst nach der Seeschleuseselbst, deren Profil 89 Q. Fufs
gröfser , als dasjenige der leztern Schleuse ihres ist. Der andere
Busenast |jvon der Queckelbrücke abfliesend, läuft erst unter der
Spuybrücke , die ein Profil von 78 Q. F. hat, und durch die Dammschleuse
, deren Profil 13 5 Q. F. aüsmacht, und dann erst wieder
zur Seeschleuse. Zu dieser unregelmäfsigen Gröfse der Profile
kommt noch die hohe Lage des Bodens von dem Busen oder des Canals
, welcher über die Schleusen-Drempel erhoben liegt und
dann auch noch: dafs viele Schilf, Holz u. d. gl. welches in dem
Busen wächst und liegt. Da diese kurze Anführung derjenigen
Haupthindernisse, welche sich dem Ablauf des Busenwassers, in
Nordholland , entgegenstellen , aber zur Kenntnifs des Nordholländischen
Wasserstaats nicht hinreichen wird, so will ich hiei~
zu dessen näherernDarstellungübergehnund folgendeLocaldata tabellarisch
aufstellen.