dergleichen Bauwerke aufzuführen Muster zur Nachahmung zu
liefern.
Unter einen Kay verstehe ich ein von der Kunst befestigtes
oder aufgeführtes Ufer eines Hafens, Bassins oder längs einem Canal
in Städten, oder ^uch längs einem Flufs, vor und in Städten
zum Verkehr zugleich bestimmt. In dieser letzten Hinsicht sollte
an einem guten Kay eine 4° bis 60 Fufs breite Strafse hinlaufen;
an welcher Magazine und Waarenlager stehn mögen.
Die Art und AVeise nach welcher man die hölzernen und
massiven Kays auffuhrt, hängt übrigens gar sehr von der Natur
des Erdreichs, von der Bestimmung des Kays, u. von den Materialien
die man habhaft werden kann , ab. Ehe man zum Entwürfe
schreitet, darf es also nie unterlassen werden, nicht nur die
sorgfältigsten Grundbohrungen, sondern Grundgrabungen anzustellen
, weil die Erdschichten unter sich zu sehr abwechseln können
, als dafs man sie durch den Bohrer vollkommen erforschen
könnte.
Von den Massiven Kays (Mur des revetements.)
Allgemeine Erklärungen, Grundsätze und Maafsregelii,
Dieselbe werden auf mehrerley Weise construirt : entweder
von Ziegelsteinen, wie fast alle holländische Kays, und diese erhalten
wenig oder keine Böschung in ihrer vordem Seite, damit
sich der Schlagregen nicht in die Steinporen und Fugen setzt und
kein Moofs, Kraut oder Schwamm darauf erzeugt wird. Sie
sind von eben so langer Dauer als die von Quadern, wenn die
Ziegel gut gebrannt sind, welches die Wasserbauwerke in Holland,
die fünf und mehrere Jahrhunderte bestanden, beweisen,
b ) Werden sie aufgeführt, von Bruchsteinen im Innern und von
Quadern nach Aussen, c) von Bruchsteinen, Ziegelsteinen und
Quadern.
V o r einigen von denen mit Ziegelsteinen aufgemauerten und
vorne mit Quadern bekleideten Kays setzte man ehemals noch
Pfähle auf 6 bis 18 Fufs Abstand, damit die Schiffe nicht an die
Mauer anstofsen sollten : eine Vorsicht die bey dem alten Kay
des Hafens von Dünkirchen (Belidor 2. Th. T. xxvn.) angewendet
ist. Jetzt ist man von solcher Verpfählung mit Rechtabgegangen:
erstlich, weil die Pfähle sehr kostbar sind und nicht lange
dauern, eines Theils des Seewurmes wegen und andern Theils weil
sie (in Fluthhäfen) täglich trocken und nafs werden; also bald
faulen. Auch können die Schiffe die Mauer nicht beschädigen ,
denn sie liegen entweder auf ihren Ankern oder sind in einiger
Entfernung von dem Kay befestigt und stofsen sie auch wirklich an
die Kaymauer, so hat das nicht viel zu sagen, wenn nur die
Schiffsringe, welche in dieser stecken und woran die Schiffe festgebunden
sind, nicht hervorstehn. Sonst standen freylich diese
eisernen Ringe vor der Mauer hervor, und da waren die eichenen
Abweise - Pfähle nöthig, aber jetzt ist das verbessert worden:
so hat man z. B. zu Dünkirchen an dem Neuen Kay dieselben
auf eine nachahmungswerthe Art befestigt. Hier steht der Schiffsring
e f (T. 67. F. 6.) nicht vor der Mauerfläche hervor, sondern
er befindet sich in der Aushölung eh des Steines und besteht in einer
gekrümmten eisernen Klammer/e/, weichein die Mauer eingelassen
ist.
Eine unnöthige Geldverschwendung sind noch die in Bley
eingegossenen eisernen Klammern, womit die Werkstücke an den
vordem Kaywänden und auf der Decklage befestigt sind , F. 3.
T. 76 (*). Diese Klammern wurden nicht nur häufig gestohlen,
sondern das Eisen rostete und splitterte ab. Auch war diese
Vorrichtung sehr kostbar; freylich wurde sie deswegen nöthig,
weil man sich zu kleiner Quadern bediente: so sind zum B. an
(* ) Bey allen Wasserbauwerken sollte man sich der Metalle so wenig als
möglich bedienen, denn das Seewasser verkalcht sie, wie ich an den
Seeuferbauwerken vor den friefsisclien und seeländischen Deichen und
an dem Eisenwerk an der Slyker-Schleuse, gesehn habe.. Insbesondere
sollte man aber nie zweyerley Metalle mit einander verbinden, denn
wo sich Eisen mit Kupfer berührt, wird jenes verkalcht und so gar in
einen Brey aufgelöfst S. 11,