den Graben hin, mit Querbänder verbunden werden, damit die Grabenwände
, die hinter die Pfähle gemachte Plankenwand; also die
Pfähle selbst, nicht durchdrücken. Herr Schemerl schlägt p. 144-
seiner lehrreichen Abhandlung über die Schiffbarmachung der Ströme
vor: einen Boden und Seitenwände von Bretter mit Krummhölzer,
auf Art der plattgebaueten Flufsfahrzeuge, in den Canal zu
legen und solchen mit Steinen zu beschweret. In manchen Fällen
und auf kurze Strecken wird diese Methode auch anwendbar seyn.
"Was der Torfboden anbetrift, so ist er, ohngeachtet seiner Porosität
, nicht so gefährlich, wie ihn sich einige vorstellen. Ist er
erst mit "Wasser gesättigt, so hält er dichte, denn man hat sich des
Torfes in neuern Zeiten in Holland zum Stopfen derOefnungen in
Schleusenböden bedienen wollen und zum Uferbau am haarlem-
mer Meer B. II. S. 406. mit gutem Erfolge wirklich bedient. Bey
schwebenden Sand und Moorstellen, kann man auch dieErlenrund-
pfähle anwenden , so wohl um solche horizontal zu legen als ver-
tical einzuschlagen selbst durch ein gelegtes Buschbett. "Wo der Boden
nachgibt aber doch nicht zu morastig ist, da kann man die
"Wände und das Bett des Canals nur mit Ziegelgraus, Mauerschutt,
oder Kieselsteinen beschütten und man wird seinen Zweck erreichen;
eine Methode die auch Brindley, an einigen Stellen des Canals
von Bridgewater , angewendet hat.
p.) Da wo dem Abzugsgraben Berge, entgegen stehen, wird
man genöthigt seyn , Stollen zu führen ,' ja Felsen zu sprengen.
In einigen Gegenden wird es nothwendig, die Flüsse, welche sieh
in die zu entwässernde Bezirke. ergiessen , zwischen Dämme von
Lehm, Thon oder Dammerde zu führen und sie über den Abzugscanal,
mittelst eines Aqueducts, zu leiten.
cj.) Wenn ein zu entwässernder Bezirk oberhalb eines Sumpfes,
der aus Triebsand besteht, liegt, und der nicht trocken gelegt
werden soll, Weil es oeconomisch nicht vortheilhaft* ist; der Entwässerungsgraben
aber nicht anders als durch diesen Sumpf gehn
kann : so ist es rathsam, Statt seiner , eine Röhrenleitung, oder einen
oberirrdischen Aqueduct zu legen. Jene kann aus gebrannten
Röhrstücken bestehn ; weil das Holz im Sumpfwasser bald
fault; diesen, wenn er klein ist, kann man gleichfalls von Thon
brennen und die Stücke übereinander schieben, die Fugen mitBley
belegen, oder mit Trasmörtel bestreichen (*). Das Unterlager
wird freylich von Holz gemacht werden müssen , damit die Röhren
nicht in den Sumpf hineinsinken. Zuweilen kann man die
Entwässerung auch oberhalb eines solchen Sumpfes, seitwärts demselben,
durch Graben abführen. Auch wird man vielleicht genöthigt
seyn, von dem Haupt-Entwässerungsgraben, mehrere kleine
Gräben seitwärts abgehn zu lassen, um ihm das hohe Wasser
zu nehmen und so die Entwässerung zu befördern. Solche kleinere
Gräben, dienen dann zuweilen zugleich zur Entwässerung anderer
Bezirke. Sie werden nach dem Haupt- Recipienten geführt
und vor ihrer obern Mündung müssen Stauschütze angelegt seyn,
wenn sie blofs beym hohen Wasserstande des Haupt-Grabens das
Wasser abführen sollen; ja , man bestimmt die Höhe der Stauschütze
und ihrer Schwellen, nach Mafsgabe das Wasser im Hauptgraben
stehn kann , ohne für die Entwässerung nachtheilig zu seyn:
r .) So mannigfaltig das Local ist, »eben so verschieden sind
die Maafsregeln ; und die Ausführung mufs nich t nur hydrotechnisch,
sondern auch öconomisch wohl erwogen werden. Moräste
die aus Quellen entstehn wenn Bäche in ihnen nahe liegende
Sandschichten verseigen, sind z. B. anders zu behandeln , als solche
in denen das "Wasser so in den obern Erdschichten und auf der
Oberfläche steht, keinen Abflufs hat. Bey Trockenlegung derselben
müssen an ihrem Rande, durch Grundbohrungen,dieErd-und
Sandlager entdeckt werden, durch denen die unterirdischen Gewässer
durchseigen. Alsdann ziehe man längs einen solchen Mo-
C") Des Herrn von Traiteurs Schrift von der Wasserleitung nach Mannheim
( 1799 bey Schwan ) gibt viele practische Maafsregeln wegen Röhrenleitungen.
Lempens Maschinenlehre ist auch ein trefliches Werk, woraus sich derjenige
Rath erholen kann, der solche Anlage zu machen h a t , die hier
nicht weitläufig abgehandelt werden können.