oder Duc-dalben einrammen und auf diese eine Bebrückung machen.
Auf diese Weise wird das massive Busehstein werk eines
in das Meer gehenden Hafendammes auch nur zwey bis 4 Fufs
über die ordinaire Fluth, das ist etwa der Springfluth gleich,
oder 2 Fufs darüber liegen dürfen. Die Bebrückung wird einen
Clairvoie abgeben, welcher die in die Hafenstrafse einrollenden
Wellen ausdehnt, also schwächt. Die Dämme von solchem Holzbau
, der mit Steinen gefüllt ist, können in manchen Fällennöthig
seyn: wenn man z. B. die Hafenstrafse nicht breit machen
kann, um Hafendämme von verlohrnen Steinen oder Buschsteinwerken
die eine grofse Böschung erfordern, aufzuführen; oder
Wenn die Hafendämme hoch aufgeführt werden müssen, alsdann
eine grofse Böschung erfordern würden. In solchen Fällen
also, wird man Holzbauwerkein Fachwerken anlegen und solche
der Solidität wegen mit Steinen aller Art oderauch mit Steinen
in Mörtel gelegt, ausfüllen können.
Die Hajendämme von Treport, Fecamp und St. Valery sind
so construirt, wie Fig. 25, 26, 28. Tab. 66. deutlich zeigt. Damit
die Steine nicht heraus fallen, sind die Seiten mit einer Plankenwand
a Fig. 28. verschlagen, wie diefs auch in der Elevationen
F. 24. und 27. der Länge solcher Dämme nach, zu sehn ist. In diesen
Figuren sieht man auch die innere Verbindung der Hölzer.
Die 29. Figur zeigt uns solche Werke von oben anzusehn, wo
die verschiedenen Lagen und die Plankendecke deutlich dargestellt
ist. Man kann der Oberfläche eine Schräge c d Fig. 23.
geben, wenn sie nicht zum Verkehr dienen soll. W ill Aan ihrer
äufsern Seite eine Böschung geben, so wird die Bebrückung cd
F. 26., zum Verkehr dienen d, aufStreben gelegt. Vorne nach dem
Meer zu, werden dergleichen Werke gleichfalls, der Queere
nach, mit Planken verschlagen. Doch ich darf sie nicht weitläufiger
beschreiben, denn die angeführten Zeichnungen machen
die Construction verständlich genug. Sie haben mit allen Hölz-
bauwerken, welche täglich der Nässe und der Trocknifs, ja der
Sonne ausgesezt sind, das gemein, dafs sie nicht über 70 Jahr dau-
2 17
ern und stellt sich der Pfahlwurm ein, so müssen sie nach 16 bis
20 Jahren erneuert Werden. Ueberdem mufs • man auf jede kleine
Beschädigung sorgfältig achten. Eine Planke darf nur losbreclien,
so fallen schon die kleinen Strandkiesel heraus, und die Wogen
machen gleich grofse Oefnungen. Sind s.olche Holzwerke endlich
unbrauchbar geworden, so müssen entweder nach den Seiten neue
aufgeführt oder das alte We rk , gänzlich abgebrochen werden.
Wozu bedient man sich also nicht lieber der Buschsteinwerke mit
Bebrückungen zum Verkehr ?
Auf eine noch einfachere Weise, wie die Hafendämme der
Normandie .sind die.an den Hafenstrafsen von Haarlingen und
Stayern angelegt. Der ganze Dammkörper ist von einer Pfahlreihe
umringt; vor dieser sind Bretter geschlagen und das. Gänze ist mit
Steinen und hafenwärts mit Erde gefüllt.
In einem andern Fall kann auch derHolz-und Steinbau vereinigt
werden, wenn die Tiefe grofs ist; man Steine und Bäume
genug hat , "und
der Damm von Tyrus .
ist in der That als ein -merkwürdiges Beyspiel solcher Bauart anzu-
führen., Alexander liefs ihn durch einen Arm des Meeres , bey
der Belagerung, von Tyrus , aufführen. Erst wurden grofse mit
Steinen belastete Bäume , mit ihren Zweigen, ins Meer geworfen
(wahrscheinlich fachweise ), oben wur'de der Damm mit "Erde gefüllt
und mit Bahlen gedeckt. Werden die Fächer mit Steinen,
Mauerschutt und Mörtel ausgefüllt, so mufs das allerdings ein dauerhaftes
und festes Werk geben. Und man kann so viele solche
Roste aufeinander fegen als die Tiefe erfordert. Vorzüglich brauchbar
wird diese Methode über einen schlammigten Grund seyn,
worin die blos eingeworfenen Steine versinken. Aber auch auf einem
abhängenden Felsgrund , von. welchem, die Steine beruüter-
roljen , ist diese Construction anwendbar; eben so wie auf einem
flüchtigen Sandgrunde. Es mufs. nur immer zweckmäßig mit
grofsen und kleinen Steinen undMörtel abgewechselt werden.
I II . Band. 28.