cfer Maas mittelst dreyer Oeffnungen communiciren, haben massive
Kays und breite Strafsen ; sind über Eilfhundert Ruthen
lang und 16 bis 20 Ruthen breit.
D ie Schiffsbauplätze liegen am östlichen Ende der Stadt,
auf einer Insel und nahe am Flusse. Die Communication mit
dem Innern des Landes nach Haag und Leyden ist durch einen
Canal bewerkstelligt: doch diefs ist ja bekannt genug; aber
nicht so sehr die Gefahren, welche Rotterdam, Wegen der V erringerung
des Fluthstroms in der Maas und der Versandung
dieses Flusses, bedrohn, und ich verweise in dieser Rücksicht auf
den II. B. S. 292.
Der Flusshafen von Gouda an der Yssel Tab. 35.
wird nicht nurvon den Innern-Häfen BC- dem Bassin F C , sondern
auch von der Gouwe A D , formirt. Da ich bereits den
Endzweck derer hier liegenden Schleusen S. 168. beschrieben habe,
so bleibt mir nur noch übrig folgendes anzumerken. 1°' Ist
.die Hafendistribution vortheilhaft: weil der Haupthafen senkrecht
auf die Richtung des Stromes steht, denn die YsSel ist ein
Fluth-und Ebbestrom, folglich kann das 'Wasser in den so gerichteten
Hafen zum ungestörtesten ein und austreten. 2°' ’Wenn
mit der Dunkerschleuse C, die im IV . Bande beschrieben und
in Zeichnungen dargestellt wird, gespühlt werden soll, so müssen
die Schleusen F und G zu bleiben , damit die Gouwe, welche
mit ihnen communicirt, nicht mit zu viel Wh135?1, belastet
wird. Damit aber die Stadtcanäle oder Gragten gespühlt werden.,
geht ein kleiner Canal von*der Schleuse G ab, durch den
der Spühlstrom in die übrigen Gragten fliefst. Sind diese Gragten
zur Fluthhöhe angelauffen, so öffnen sich die Thore der
Schleusen F und G und das Wasser fliefst zurück und zwar
durch die Dunker-Schleuse nach dem Hafen C B , der eine Breite
von 80 Schuh hat
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Der Flufshafen von Dordrecht Tab. 3 1. an der ISIeeiwede gelegen
giebt sehr gute Ideen zu ähnlichen Flufshäfen, bey deren Anlage
man freye Hände hat. Da hier der Meerwede-Flufs fast einen
rechten Winkel bildet, so konnten die Häfen mit ihren
beyden Mündungen auf den Flufs auslaüffen , also eine stäte
Wassercircuiation, sowohl während der Ebbe als der Fluth, erhalten,
und das ist in der That ein Vortheil den man, womöglich,
immer zu erreichen suchen sollte.
Uebrigens sind auch hier die von Ziegel gemauerten Kays,
die Dreh-und Aufzieh-Brücken gut aufgeführt, wie fast in allen
holländischen Städten, und eben so sorgfältig unterhalten.
Der Hafen Von Amsterdam Tab. 5i.
ist mehr ein Flufshafen als Seehafen, denn er wird von dem
durch das Y cirkulirenden Ebbe und Fluthstrom formirt. Bassins
hat dieser Hafen mehr als irgend ein Hafen auf unsrer Erde.
Die schmalen Bassins oder Canäle, dort Gragten genannt,
haben eine Breite von 60 Fufs, die mittlern von 120 Fufs und
die gröfsten von 240 Fufs, ja die Amstel hat eine mittlere Breite
von 324 Fufs. Der Leser findet alle diese Bassins, so wie
die Amstel, ja alle Schleusen auf T. 5 i. und im 2ten B. S. 33g
u. s. w. beschrieben, worauf ich verweise.
Die Vorhäfen von Amsterdam sind mit zwey Reihen durchsichtiger
Phahlwände vom Y Strom abgeschlossen, worin Oeffnungen
gelassen sind, die mit schwimmenden Balken ( Wasserbäumen)
I verschlossen werden, wenn es nöthig ist.
Die Magazine der östindischen Compagnie stehen an dem
ostindischen Werft, worauf zwey und zwanzig trefliche Kielplätze,
die ich in dem Plan angedeutet habe, liegen. Sobald
die Schiffe von Stapel gelassen sind, werden sie auf dem Wasser,
in dem Vorhäfen, die Admiralitäts oder Lands-Dok ögenannt,
ausgebauet, wie ich das bereits S. 260 erklärt habe. Die
Canäle, woran die Kielplätze liegen, haben eine Breite von 3oo
Schuh, sind also so breit wie das Bassin d Ingouville zu Havre.