Kisten über den Bezirk hielten auf welchem sie versenkt werden
sollten. Nachdem das Mauerwerk, in jedem Kasten, bis auf
eine'gewisse Höhe aufgeführt war, um mittelst dessen Schwere
und des einzulassenden Wassers den Kasten sinken zu machen,
liefs man den obem Kasten auf den Grund, indem in ihn Wasser
eingelassen wurde. Jetzt wurde der Zwischenraum ac mit Thon
ausgefüllt; auf diese Weise konnten die Kästen vom Meer keine
Erschütterung leiden. Nun pumpte man das Wässer aus denselben
und mauerte sie so weit aus als die Oberfläche des
Stapels gehn sollte.' Auf diese. Weise verfuhr man auch mit
den übrigen zwo Kästen. Um das gesammte Mauerwerk , welches
mit Verzahnungen , in der Nähe der Scheidewände, stehn geblieben
war, zu verbinden , wurden die Scheidewände der Kasten
cc abgeschlagen. So bald die Mauer .vollkommen .erhärtet
war, wurden die Spundwände ab ausgezogen und dieSeitenwän-
de der Kästen gleichfalls abgenommen. Diese Methode war defs-
Wegen mit solcher Vorsicht gewählt-- weil die Mauer nach einer
schiefen Fläche aufgeführt werden mufste, also einen ungleichen
Druck oder Schwere hatte, folglich konnten die Kasten nicht gleichförmig
sinken. Der Stapel wurde dann oberhalb mit Quadern
gedeckt, wie F. 4. zeigt. Aber die Steine sind zu klein und defs-
wegen mit Klammern verbunden , welche Methode mit Recht getadelt
zu werden verdient: denn man mufs des Eisens beym Wasserbau
so wenig als möglich gebrauchen, weil es rostet, und vorzüglich
vom Seewasser verkalcht wird. In der 5. Figur T. 67.
sehn wir: dafs der Kasten mit Vertical-Planken bekleidet ist und
dafs diese die Dichtigkeit geben; dafs er unten mit Bruchsteinen
und oben mit Quadern ausgemauert ist. Dergleichen Kästen die
wasserdicht seyn sollen, mache man aber lieber aus horizontalen
Balkenlagen, und bringe nach aussen verticale Gurtungen an;
alsdann wird man sich nicht nur eine lange Dauer sondern auch
Dichtigkeit versprechen können. Ich habe von der Dichtigkeit
solcher aufeinander horizontal liegenden Hölzern die überzeugendsten
Beweise gesehen, nicht nur bey der einfachen Abdämmung
der Schleuse von Slykens, sondern auch bey den sogcnan n ten Was-
serstuben im Murgthal, woselbst sie den Murgflufs, dessen Breite
über 200 Fufs betragen mag, auf 8 Fufs Höhe abschliefsen.
FÜNFTER ABSCHNITT DES HAFENBAUES.
VON D E N L EU C H T F EU E R N U N D L EU C H T TH Ü RM EN .
Erklärungen und Grundsätze.
Die Leuchtsignale, welche entweder auf dem festen Lande
an dem Eingang der Rheden , wTie bey Havre und Lizard; an den
Häfen, wie bey Ostende , Cette und Portland ; die an solchen
Meeresküsten , vor denen Sandbänke und Felsenriefs liegen , die
auf Landspitzen (Kaps) welche ins Meer hervorragen; oder die
auch aufisolirten Felsen, Sandbänken und Klippen brennen: als
die Leuchtthürme von Corduan, Baieine, Edystone; die Leuchtfeuere
von St. Agnes , Casquets und Smalls —■ sind für den Seefahrer
von der äufsersten Wich tigkeit, indem sie ihm zur Nachtzeit
die Gegend anzeigen , wo er sich befindet, und welchen Cours er
einhalten mufs um seiner Absicht gemäfs zu segeln. Ohne dieselben
würden Tausende von Schiffen jährlich stranden und nie bey
Nachtzeit in die Häfen einlaufen. Diejenigen , welche am Eingänge
seichter Hafenstrafsen stehn werden daher nur alsdann angezündet
, wenn das Meer so hoch gefluthet hat, dafs die Schiffe
einlaufen können. Sie werden angelegt 10'blos auf Anhöhen, 20'
auf Thürmen, oder es sind 3" 'bewegliche Leuchtsignale.
Das ein fache und minder kostbare Leuchtfeuer ist also das erste.
In einem aus eisernen Stäben bestehenden Rostkasten Tab. 66.
Fig. xi. auf dessen äufsern Rande gekrümmte Eisenbleche a.) gehackt
werden , um die dicken Roststangen b.) vor dem vomFeu-
er bewirkten Absplittern zu verwahren',:.*brennen die Kohlen. In
gleicher Absicht wird auf den Boden der Röstpfanne Sand geschüttet
, so dafs also ein Kohlenrost , wie ich einen solchen bey Kek-
I I I . Band. 38.