geschlagenen Höfter. Anfänglich wird das lie ft N°- vï. angelegt
werden müssen. "Wenn dann zwischen demselben und dem Hafendamm
der Raum ziemlich mit Kiesel angefüllt ist, so mag das
Höft- N0' v. aufgeführt werden, so fort das Höft 'N°‘ iv. u. s. w.
Auf diese Weise wird man den schädlichen Wfderstrom gänzlich
von der Hafenmündung entfernen, indem man ihm keine Ausdehnung
in ein concaves Ufer gestattet. Es wird daher der Kiesel,
welcher nicht nur dièse Mündung unaufhörlich verstopft, sondern
der auch die Seinemündung anfüllt und also die gefährlichsten
Folgen bereitet, nicht mehr nach Havre hinauf gewälzt werden.
Werden diese vorgeschlagenen Werke nichtauch das Fahrwasser
zwischen der Bank les hauts de la rade und dem Gestade
vertiefen indem sie die Geschwindigkeit des Fluthstromes .vermehren
und den Widerstrom aufheben ? Und wird sich alsdann das
Gestade zwischen Havre und dem Cap von la Heve nicht demjenigen
Zustande nähern, in welchem es vor einigen Jahrhunderten
w a r , wo die Seinemündung noch nicht so mit Sand und Kieselbänken
angefüllt war? Man denke sich das Cap von la Heve vom
Meer zerstöhrt, und es ist klar, dafs alsdann der Fluthström vor der
Seinemündung vorüberziehen; nicht mehr mit solcher Geschwindigkeit
und Masse in die Seine eindringen kann als gegenwärtig.
Hieraus folgt also : dafs die Erweiterung des Ufers zwischen Havre
und dieses Cap in das Meer hinein eine Verbesserung des gesamm-
ten nautischen und hydrotechnischen Zustandes der Seinemündung
ist; folglich die vorgeschlagenen Höfter einen erwünschten EtTect
hervorbringen werden.
'Wir kommen nun zu einem andern Widerstrome: Derselbe
ist ein Theil des grofsen Widerstroms , nur dafs er vor der Hafenmündung
Creise beschreibt, die in der HafensLrafse den Kiesel bey E
(siehe den Plan von Havre, Tab. 5g) und auch wohl weiter hinauf
deponiren. Diese Wirbel müssen wir also zu zerstöhren suchen.
Sie entstehn a , weil der Nordwestliche Hafendamm zu weit vor
dem Südöstlich en hervorgeht. An jenem stofsen sich also die Wasserfäden
des grofsen Widerstroms, machen sonach vor seiner östlichcn
Wand einen Aufstau, und drehn sich bey E in Wirbel aus,
wo demnach dieKiesel sich lagern müssen.
Von der Verlängerung der Hafen dämme-
Gesetzt die Ursache welche diesen Widerstrom macht sey gehoben,
so wird doch die Fluth einen erzeugen, weil ihre Direc-
tion vor den Hafenmund vorüber geht, und seitwärts ein zu weites
Profil findet. Um ihn also gänzlich unschädlich zu machen,
mufs der südliche Hafendamm verlängert werden (*). Aber wie weit
hinaus soll diefs geschehn? Ja, das bängt nicht nur von der Hydrotechnik
ab, sondern auch von dem Manoevre, mit welchem die
Schiffe ein u. auslaufen. Hydrotechnisch betrachtet, kann die V erlängerung
75 Toisen betragen, weil sie alsdann noch nicht über
die Linie x z, oder dem Widerstrom, hinaus geht. Sie wird also diese
Wirbel aufheben, und die Wirkung der Spühlschleusen zwischen
den Hafendämmen vergröfsern, nach Maasgabe das Profil geschmälert
wird. Sie mufs auch eine desto vortbeilhaftere Wirkung hervorbringen,
je mehr der Hauptwiderstrom und also auch die W ir bel
geschwächt werden, und diefs werden die vorgeschlagenen
Höfter, wie S. 414. erwiesen ist, vollkommen bewirken. W ird
nun endlich mit Eamblardie angenommen, dafs das Meer zwischen
dem nordwestlichen Hafendamm und Ingouville sich endlich einen
w eg bahnen werde, indem die Natur nur den Gang, den sie genommen
hat, verfolgen dürfe; so ist wohl die Anlage solcher Kunstmittel,
als ich vorgeschlagen habe, von der äufsersten "Wichtigkeit,
und sie scheinen eine Untersuchung französischer Ingenieure zu
verdienen,.wenn ich mir nicht zu viel schmeichle.
Die Stoffen oder Materialien , welche den Hafen von Havre
verstopfen, und die Bassins erhöhen, sind dreyerley: erstlich ist
es der Strandkicsel, zweytens Sand, den die Fluth in den Hafen
hineinführt, und endlich ist esSchlamm oder Schlick, den entweder
C ) Man hat auch vor dem Nordwestlichen einen Ansatz E an bringen wollen,
der mir nicht zweckmäfsig zu seyn scheint, weil er das Einlaufen
derjenigen Schiffe, die durch den nordwestlichen Pafs von See kommen,
erschweren würde.