So sind z. B. Pfähle abcd. Fig. 8* Tab. 57* verkleinert worden ,•
wie die Figur zeigt, und das etwa in Zeit von 5o Jahren. Dies
ist eine abermahlige Warnung, dafs man sich des Holzbaues ,
so wenig als möglich bedienen müsse. Von e bis ƒ steht noch
ein kleines Pfahlhöft, welches die Wogen mäfsigen soll, das
aber ganz unnütz ist, Fig. 7. Tab. 57. stellt dessen Profil dar. Von
R bis r liegt ein Steindamm. Zwischen _dem Hafendamm P R und
dem Glacis liegt viel Sand, den man mit geringen Kosten durch
Helmanpflanzung, fixiren, erhöhen und begrünen könnte.
Zu Ostende sind vier Bassins, das 1 ^ (ft) ist i2oToisen lang
und 20 Tpisen breit, an der nordwestlichen Seite ist es mit einem
steinernen Kay, und an der südöstlichen mit einem hölzernen versehen.
In dasselbe ergiefst sich auch das Wasser der Festungsgräben,
durch eine Schleuse e, welche mit 2 Aufziehschützen versehen
ist.
Die 3 neuen Bassins g hi sind mit einer Schleuse C von 36
Fufs Oeffnung verschlossen, und communiciren dann unter einander.
Diese Schleuse , vor etwa 32 Jahren angelegt, dient also die
hohen Sturmfluthen abzuhalten , und in den Bassins das W ’asser
bis auf eine hinreichende Höhe zu erhalten. Sie hat deswegen zwey
paar Stemmthore. Die zwey untern Bassins haben hölzerne Einfassungen,
welche von den Seewürmern ganz zerfressen sind, und
die gemauerte Umfassung des 3ten Bassins ist auch sehr beschädigt.
Die Bassins sind mit Schlamm angefüllt, und müfsten wohl
ausgebaggert werden. Zum Schiffsbau sind hier die Anstalten sehr
schlecht, man findet weder Zimmerwerfte, noch Schiffsdocken,
sondern nur einen kleinen Kielplatz in der Nähe des 3ten Bassins.
Das merkwürdigste Bauwerk in der Nähe von Ostende ist
unstreitig die Schleuse von Slykens, die im IV . Bande beschrieben
und gezeichnet werden soll. Sie dient zum Spühlen wenig,
desto nothwendiger ist' sie aber in Rücksicht der Canäle. Was
die Seeuferbauwerke zu Ostende anbetrift, so beziehe ich mich auf
das darüber S. 71. u. s. w. Gesagte.
Der Hafen von Vlissingen Tab. 63.
hat in der Scheldemündung eine sehr gute Rhede , er besteht aus
den Vorhäfen A und B ; aus den Innern-Häfen K I und aus einigen
Bassins. Die Vorhäfen werden von Pfahlhöfter, die aus zwey
Pfahlwänden bestehn, zwischen denen der Raum mit Steinen gefüllt
ist, formirt. Längs den Innern - Häfen und Bassins sind
von Ziegel gemauerte und mit Quadern gedeckte Kays. Die
Bassins H und G-, welche mittelst den Schleusen F und E von
den Häfen abgeschlossen sind1, haben eine trefliche Gröfse und an
dem erstem liegen Kielplätze. Wenn die auf diesen Werften gezimmerten
Schiffe auf dem Bassin vollendet sind, so gehn sie
durch dié grofse Schleuse unter E in den Innern-Hafen I. Da
die Eingänge c und e enge sind, so werden sie des Nachts mit
Ketten verschlossen.
Uebrigens giebt die Distribution dieser Häfen und Bassins
ein wahres Muster ab, und sie entspricht denen S. 232. u. s. w .
aufgestellten Grundsätzen vollkommen.
Der Flufshafe n von Antwerpen Tab. 63.
kann bey der gegenwärtigen Situation für einen soliden Hafen nicht
erkannt werden: denn bey Eisgängen gewährt er nicht die minde-
steSichcrheit. Längs dem Ufer sind auch viele gemachte Buchten
z. B. bey c , die das Verkehr an dem Kay sehr erschweren , dann
man mufs, um von der einen Seite solcher Bucht bis zur andern
zu kommen, in die Stadt hinein, das ist also ein wesentlicher Fehler
und es sollten über diese Buchten Brücken liegen. Sie verursachen
auch bey hohem Wasser Widerströme, die den Schlick
und Sand, längs dem Kay, fallen machen. In dieser Hinsicht
ist der von dem Ingenieur Cariere gemachte Vorschlag — von a
nach b einen durchsichtigen Holzbau, mit einigen Oefinungen
zu errichten, den ich durch Sinkstücke, einrammen lassen würde
— sehr zweckmäfsig. Auf diese Weise werden die Schiffe gegen
den grade nicht rapiden Eisgang geschützt und der hohe
Strom kann noch durch die Holzwand hindurch; also den Hafen