Stauung des Wassers in dem obern Thai^der Hafenstrafse dienen ,
also einen Spühlbusen und Bassin formiren ; nach dieser ihrer
Meynung sollte sie vorzüglich zur Vertheidigung des Platzes: also
zu einer künstlichen Inondätion gebraucht werden und dann, als
Nebenzweck, .zum Spühlen der Hafenstrafse.
Dafs der erste Vorschlag für die Reinigung der Hafenstrafse,
also auch für die Schiffahrt von befsern Effect, wie der letztere gewesen
seyn würde, ist wohl gewifs : denn die zuspühlende Hafenstrafse
wäre weit kürzer geworden, und der obere Theil dieser
Strafse, zwischen c b , hätte mittelst der Spühlschleuse a gereinigt
werden können, denn es war zwischen dem Drempel dieser Schleuse
und dem der ehemaligen Schleuse c ein Abhang von sieben Schuh
gewesen : also mufste das Wasser eine beträchtliche und reissende
Strömung erlangen. Es ist daher zu bedauren , dafs bey c oder in
der Gegend, mitten in der Hafenstrafse, nicht wieder eineKammer-
und Spühlschleuse angelegt ist und dafs die Idee des Fortifications-
Directors de laFond , nach welcher dort eine Schleuse zu entbehren
sey, befolgt wurde. Also wurde die Schleuse b angelegt., die
in a wiederhergestellt und dem Chenal gab man die Breite von
35 Toisen. Dieser wurde von den Königl. Truppen ausgegraben,
die auch die Dämme, welche von der Schleuse a auf eine Länge
von 5oo Toisen, acht Fufs über die Fluth , unten aber unter derselben
liegen. Die Schleusen werden wir im IV ten Bande näher
kennen lernen , und ich bemerke nur noch : dafs der Eingang in
die Hafenstrafse weniger schwierig als der bey dem Hafen yon
Dünkirchen und Calais ist; dafs also der Hafen von Gravelins die
Aufmerksamkeit der Regierung verdient, umsomehr, daman ihn
durch Aufführung zweckmäfsiger Hafendämme und einer Kammer
und Spühlschleuse im Chenal zu einen guten Kauffardeyha-
fen machen kann.
3°' Hydrotechnische Beschreibung der französischen und holländischen
Häfen an der Nord-und Südersee und an einigen Flüssen
Hollands,
Der Hafen von Nieupoort, Tab. 6 3 ,
W'ürde in dem Flufs Yperlee keinen Hafen finden, wenn die
Fluth nicht i 5 Fufs hoch in die Hafenstrafse, welche man mit
Flöftern und Hafendämmen einzuschränken und tief zu erhalten
gesucht hat, stiege.
Der östliche Hafendamm, welcher’i. J. 1778 verlängert wurde
, besteht von H bis C aus einem durchsichtigen Holzbau ; von
C bis D aus Faschinenwerk ; von D bis 4 ist das östli'che Ufer un-'
bedeckt und da liegen vier perpendiculaire Busch-oder Faschinen-
liöfter 1.2.3. 4-
Der westliche Hafendamm besteht, an seinem Ende, aus ein
Pfahlwerk E K . Von diesem bis zum Fort Vierboot, worin der
Leuchthurm steht, aus ein Faschinenwerk. In dieses Hafendammes
Nähe liegt auf dem Strande ein aus Ziegelsteinen >erbaueter
Thurm bey I , den manTour en brique nennt. Wahrscheinlich
hat er ehemals zum Leuchtfeuer gedient. Jetzt brennt aber das
zweyte Leuchtfeuer auf dem grofsen Leuchtthurm L (le Phare ou
grande Tour à feu ).
Um die Innern Canäle, welche von Fürne, Ypern oder Dix-
muyden, und Ostende nach Nieuport gehn , mit dem Hafen und
der Hafenstrafse zu verbinden und sie auszuwässern , sind mehrere
Schleusen nothwendig gewesen : als die Filmer - Sehleuse (N) ,
welche i. J. 1777 erbauet ist. 20- Die Schleuse o genannt écluse de
coteau, welche zum Einlassen des Wassers in den Festungsgraben
dient. 30- Zudem nähmlichen Behuf diente die Schleuse S. Die
vierte Schleuse ist die gröfste , sie heifst das Sas von Ypern oder die
Schleuse von Vaulan. Ihre Weite beträgt 24 Fufs, sie ist auf eine
sinnreiche Art von Vauban gebauet, und hat zwey paar Ebbe-
und zwey paar Flutbthore, dient zum Spühlen des Hafens und als
Ivammerschleuse zur Schiffahrt, auch befördert sie die Auswässe