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Von der Rfiede ist er mittelst der Bebrückungzä getrennt, welche
den hohen Wellen das Einrollen versagt; aber dennoch eine
Wassercommunication zuläfst; der Eingang kann mit Wasserbäu-
men verschlossen werden.
In dem Hafenbezirk sind nun vorzüglich merkwürdig:
1 J Der Neue-Holm, welches eine künstliche und mit Kays versehene
Insel ist, worauf Gebäude, die die Modelle und Zeichnungen
zu den Kriegsschiffen enthalten, liegen ; ferner treffen wir
darauf die Kielplätze m und /, die Schiffsbauschule, ein Magazin
voller Schiffsbau-Utensilien, ein Schoppen für Schaluppen, einen
grofsen Krahnen und das Gebäude, worin der König zuweilen sich,
aufhält, wenn ein Kriegsschiff von Stapel läuft. An dieser Insel
der,Werfte stöfst die kleine Insel c, worauf die Schiffsanker liegen.
Auf der Insel n, genannt Langenoern , steht das Takellage
Gebäude und darauf liegen auch Masten sammt ihrem Zubehör.
Die beyden Inseln o und p machen den Christiansholm aus • auf
jener steht der Artillerie-Park , die See-Artillerie-Schule, ein
Gebäude, worin die SchifFsböte unter Dach stehn und ein grolser
Krahnen; auf dieser Insel (p j steht das See-Arsenal, worin die
Kriegsgeräthschaften aller Art und das Kleine-Gewehr aufbewahrt
wird; in dessen Hof liegen auch Kugeln und vpr seiner Fronte
metallene Mörser. Diese fünf Inseln ( Ic'nop) hangen mittelst
Brücken zusammen.
So wie gegenwärtig der grofse Wasserbezirk A noch nicht
zum Hafen ausgehoben, sondern flach ist, waren es auch ehe-
mahis die Bezirke, welche jetzt von den Inseln d und ƒ eingenommen
werden. Diese sind nämlich von zwey thätigen und
patriotischen Männern, deren Andenken sich, so'lange Coppen-
hagen steht, erhalten wird, angelegt. Die Insel d, worauf die
isländischen und finnmärkischen Werfte , Packhäuser und Trahn-
kochereyen liegen, ist von dem Kauffmann Bioern aufgeführt.
*7® / **at a^er der Kauffmann Budenhoff angelegt, worauf
gleichfalls Werfte und Packhäuser stehn. In deren Nähe liegt
auch das Matrosen -Hospitalg, genannt Questhaus.
In dem Theil von Coppenhagen, der auf der Insel Amak
liegt, und der den Nahmen Christianshafen führt, ist für die Was-
serbaukunst vorzüglich die Schifisdocke (a j merkwürdig. Sie ist
in dem vierten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts erbauet; hateinen
hölzernen Boden und selbst die Wände sind, wenn ich recht
berichtet bin, mit eichnen Planken ausgefüttert. Soll ^ie vom
Wasser befreyt werden, so wird das Pontonthor, dessen ich oben
bereits erwehnte, herunter gelassen, dann läfst man vor dasselbe
Balken in Fugen ein und zwischen zwey Balkenlagen wird noch
eine Ausfüllung mit Erde, das ist eine Abdämmung gemacht.
Indessen ist diese Docke sehr leck, und wiewohl das eingetretene
Wasser in ein Behältnifs abgefangen wird, so ist man doch ge-
nöthigt gewesen , ein Schöpfwerk anzulegen, welches mit Pferden
getrieben wird. Vielleicht ist dieses eben so eingerichtet,
wie das an der Docke vonRochefort, welches ich im IV . Bande beschreiben
werde. Die CoppenhagenerMaschine fördert, wie man
mir versichert hat, das Wasser nicht schnell genug aus, und man
mufs sich noch einiger hundert Matrosen zum Ausschöpfen bedienen.
Ehemahls soll diese Maschine einen noch geringem Effect
als jetzt geleistet haben , als der Commandeur Görne sie noch nicht
verbessert hatte. In der Nähe dieser Docke liegt der Hafen der
asiatischen Compagnie (8). Bey 9 liegen Schiffswerfte und h ist
eine kleine Insel zum Schiffsbau bestimmt. Bey i steht die Rep-
schlägerey. Die Lange-Brücke k verbindet die A lt- und Neustadt.
V o r dem Schlosse treffen wir den Artilleriehafen ( uj und
den Platz v für Materialien. Auf dem Alten-Holm steht das Archiv
des See-Etats r. Gegen demselben über liegt das Admiralitätshaus
7; längs einer Gragt aber das Gebäude t, worin dieScha-
luppen der Kriegsschiffe stehn. Auf der Insel s ist der Platz, worauf
die Masten gezimmert werden. Bey ww längs dem Hafen,
hat die Grönländische Compagnie ihre Zimmerplätze und Werfte.
Nahe bey der Citadelle liegt das Gebäudey für die Repschlägerey.
Die Holzmagazine liegen ausserhalb der Stadt an der südlichen
Seite bey 3. 3.
Gleich anfänglich habe ich bemerkt; däfs die Distribution
dieses Hafenbezirkes sehr zweckmäfsig ist; ja, sie entspricht selbst
fast alle den S. 233.. 287. und 289. aufgestellten Grundsätzen,
nach denen man Häfen anlegen.sollte! W ir sehn nämlich aus dem
Plan : dafs mittelst den Canälen oder Gragten und den Inseln eine
vortheilhafte Absonderung der verschiedenen Magazine, Baustellen
u.d. g. entsteht; dafs die Kriegs- und Kauffardeyschiffe abgesondert
sind , und die W e r f t e ein gutes Emplacement haben;
und dafs endlich, im Fall es für nothwendig erachtet würde,
noch ein Hafen in dem seichten W^asserbezirk A , welches man
vertiefen kann , angelegt 'werden könnte. So sind auch bereits
vor 18 Jahren die Plätze 7. 7. zu Ausfüllungen bestimmt und dem
Kauffmann Budenhoff abgetreten. Im Ganzen kann man also mit
Recht behaupten : dafs Coppenhagen und dessen Hafenbezirk von