genüberstehenden Kays an jedem eine Reihe Schiffe liegt; so mufs
zwischen diesen zwo Reihen für die Länge eines Kriegsschiffes
280 Fufs mit dem Bugsprit, Raum seyn, damit die Schiffe sich
drehen können ; folglich müfste die Breite eines für Kriegsschiffe
bestimmten guten Hafens oder Bassins seyn 392 F. = 2 X 56-f- 280.
Als Beyspiele will ich nun noch die Breite einiger Bassins und Innern
- Häfen angeben: so ist der gröfste Marinehafen zu Venedig
2925 Fufs breit; das Bassin d’Ingouville zu Havre hat eine
Breite von 3oo Fufs ; die Hafenbreite zu Brest beträgt 44^ Fufs.
Zu Rochefort hat der Hafen eine Breite von 400 Fufs. Das Bassin
von Dünkirchen ist 3oo Fufs breit. Die Bassins von Ostende haben
eine mittlere Breite von 290 Fufs. Der Kriegshafen zu Cop-
penhagen ist 990 Fufs breit. Die vier Bassins auf der Isle of dogs
bey London sind jedes 2600 Fufs lang ; das gröfsere ist 510 Fufs
breit, das kleinere 400 Fufs. So verschieden ist also die Breite der
Häfen und Bassins. Sind sie zu Kauffardeyschiffe bestimmt , so
erfordern sie nur eine Breite von 3oo F.; liegen aber an dem einen
Kay grolse Schiffe' und an dem gegenüberstehenden kleine , so
kann die Breite des Hafens und der Bassins für Kriegsschiffe auch
bis zu 3oo Fufs verringert werden. Tritt dieser Fall bey einem
Kauffardeyhafen ein, so mag man sich mit einer Breite von 2Öo
Fufs begnügen. Rechnet man zwischen zwey Schiffen eine halbe
Schiffslänge Raum, so kann also nach der Anzahl der Schiffe füglich
bestimmt werden, wie grofs der Hafen und das Bassin seyn
mufs. Für ein Kauffardeyschiff werden im Durchschnitt 44°
Quadratfufs angenommen. In keinem von allen Häfen, die ich
kenne , ist die Distribution so zweckmäfsig als in dem Hafen von
Havre, und ich verweise deswegen nicht nur auf die 59. Kupfertafel
, sondern auch auf die Beschreibung des Locals in dem fünften
Abschnitt. Wenn mehrere Bassins hinter einander gelegt
werden, so gräbt man die untern tiefer als die obern, um in diesen
die kleinen und in jenen die grofsen Schiffe zu legen. Das
hintere oder obere Bassin dient auch wohl zur Erbauung der Schiffe
und es werden alsdann Schiffswerfte und Docken an demselben
angelegt: so sind z. B. die drey Bassins in Ostende (Tab. 63) sehr
gut placirt.
Am mittländischen Meer, oder an allen Meeren, die nicht
eine merkliche Ebbe und Fluth haben , bedarf es der Bassins nicht:
da legt man also die Häfen grofs an und fafst sie mit Hafenwänden
ein, oder beschützt sie mit Meerdämmen. An jenen legen
sich dann die Schiffe an , wie z. B. in den Häfen von Toulon,
Cronstadt und Coppenhagen.
Die Tiefe der Häfen und Bassins
richtetsich natürlich nach den Schiffen die den Hafen frequentiren.
Ist derselbe ein Kriegs-oder Gemischterhafen, so mufs er eine Tiefe
von 25 F.haben denn so tief gehn die ausgerüstetenKriegsschiffe. Ist
es ein Fluthhafen, so dürfen die Bassins diese Tiefe nur erhalten, u.
der Hafen bey ordinair hoch Wasser. Die Kauffardeyhäfen müssen
wenigstens 16 F. tief seyn. W ird ein Gemischterhafen angelegt,
so ist es zweckmäfsig, den Hafen und die Bassins für Kriegsschiffe
von dem Hafen und den Bassins für Kauffardeyschiffe abzusondern.
So ist z. B. zu Toulon , Tab. 60. la vielle-Darse insbesondere für das
Commerz und la neuve-Darse für die Marine bestimmt; so hielten
es auch die Chartagenienser, Athener und Rhodier mit ihren Gemischten
Häfen , und Venedig hatte in seinem Arsenal - Bezirk
drey Häfen , welche leider jetzt für grofse Kriegsschiffe nicht tief
genug sind.
b) Von den Flujshäjen, in Rücksicht ihrer Distribution und Lage.
DieFiufshäfen können auf zweyerley Weise angelegt werden,
entweder in dem Flusse selbst, oder seitwärts ins Land.
Aber in schnellen Flüssen, die einen starken Eisgang haben ,
wie der Rhein, werden die Häfen nur dann im Flusse selbst angelegt
werden können, wenn das Profil des Flusses in der Nähe
der Hafenstelle zu breit ist, oder wenn eine Insel im Flusse liegt,
wie bey Cölln (T. vi.)
Geht der Flufs durch eine Stadt und dient er unmittelbar
^üm Haien, wie zu Brest und Nantes T. 62. so sind massive und