aufgehoben und auch daselbst Steinkisten eingesenkt. Vielleicht
mogte wohl an der Böschung des vortretenden Hafendammes a x
gespart seyn, denn i. J. 1790 wurde dieselbe stark beschädigt und
Steine von 3ooo Pfund schwer w'urden von der fluthenden Woge
aus ihrer Stelle gerollt, indessen würde auch dieser Schaden , mittelst
eines zweckmäfsigen Steinrevettements wieder hergestellt.
- Der Hafen war nun zu einer grofsen Zweckmäfsigkeit gebracht;
er nimmt fünfzehn Schuh tiefgehende Schifle, die auch zu
den Springzeiten , in das Bassin einlaufen , auf.
Einige haben ihn zwar deswegen fehlerhaft gefunden , weil
er nicht eine gleiche Tiefe habe, aber Smeaton hält dafür: dafs
solche Erhöhung eines Theiles des Hafens, für Schiffe die ihre Anker
verlohren haben, sehr gutsey; denn sie könnten sich auf dem
weichen schlammigten Grunde auflegen.
Herr Smeaton gieng es am Ende, nach aller angewandten
Mühe , wie es fast allen denen geht, die im Wasser und gegen
das Wasser bauen: seine Anstalten wurden von Unwissenden und
Neidern scharf getadelt und er sagt daher : « Ich zweifle aber nicht
daran , dafs man doch mit der Zeit sagen werde, wie — ungeachtet
der unglücklichen Ereignifse und auch der Verläumdungen,
die so geflissentlich ausgestreut wurden — diese Anlage der daran
gelegten Kosten werth sey »,
Gibraltar (Tab. 62.),
mehr berühmt wie unüberwindliche Feste als Hafen, verdient hier
gewifs eine Stelle. Die Natur hat es möglich gemacht, von der
Bay von Gibraltar als Hafen zu profitiren , denn längs ihr ist das
Ufer flach und zur Anlage einer Hafenstadt geschickt gewesen.
W ie furchtbar steil ist aber nicht dagegen die Felswand längs dem
mittländischen Meere? Gegen Stürme und Ströme aus Norden
und Süden ist die Bay, durch das Cap Carmero gedeckt; ja diese
Meerströme, die aus dem Ocean kommen und das Königreich Fetz
umlauffen ( Belidor. Arch. hyd. f 658.) erleichtern denen in die
Meerenge von Gibraltar einlauffenden Schiffen das Einkommen
ünd die Erreichung des Hafens: Weil die Fluth Nord-Quart-
Nordost aufwallt. In der ganzen Bay ist bey 10 bis 12 Faden
Wasser guter Ankergrund.
Am Gestade von Gibraltar, woran die ordinaire Fluth 6 Fufs
hoch'isteigt ist gleichfalls hinreichende Tiefe für die gröfsten
Kriegsschiffe. Es sind hier, zur gröfsern Sicherheit der Schiffe
vier Meerdämme ( 1. 2. 3. und zwischen 2. und 3. der vierte) angelegt
worden. Diese Steinmolen sind in der berühmten Belagerung
zugleich Batterien gewesen. Der Hafen A dient den kleinen
Schiffen zum Aufenthalt, denn er hat bey der Ebbe nur 10 bis 12
Fufs Wasser; aber der Hafen B , ist für Kriegsschiffe bestimmt.
Besonders wichtig sind diese Häfen dem Seemann bey südwestlichen
und ost-nord-östliehen Stürmen , während denen es schwer
fällt, die See zu halten. W ie höchst wichtig ist aber nicht erst
Gibraltar für England , in Hinsicht der Schiffahrtauf dem mittländischen
Meer ? Doch das ist ja eine bekannte Sache !
Die Rhede und der Hafen von Cadix Tab. 68.
Unter den spanischen Seehäfen — da wir Gibraltar nicht dazu
zählen dürfen — ist wohl Cadix der einzige welcher uns in
wissenschaftlicher Hinsicht interessirt.
D ie Rhede oder Bay ist eine der besten in Europa. Sie kann
die gröfste Flotte beherbergen, ist eenen alle Stürme gesichert, und
gegen feindlichen Angriff von dem Fort Sebastian, von Cadix und
den verschiedenen Forts und Batterien, die auf der Karte angedeutet
sind , vertheidigt. Das Innere dieser Rhede bildet also zugleich
einen Hafen. Er heifst die Bay von Puntales.
Cadix selbst würde den heftigen Wogen des Meeres und dem
Fluthstrom sehr ausgesetzt seyn, wenn die Kunst es nicht beschützte.
Im siebenzehnten Jahrhundert hatte auch das Meer bey Vernachlässigung
der Kunstmittel einen Theil derStadt verschlungen.
Und als man im Anfänge des xvm. Jahrhunderts eine Seewehre in
Gestalt eines Deiches aufgeführt hatte, wurde man endlich ge-
wahr: dafs auch dieser steil gemauerte Seedeich nicht zu wider