Ehemals flofs das Binnenwasser der nördlichen Polder durch
die zwo Schüttschleusen ƒ in das Bassin x, welches eine Menge
Schlick und Unrath mitbrachte, also das Bassin anfüllte; folglich
ist es eine wesentliche Verbesserung für das Hafenetablissement,
wenn dasselbe den beschriebenen W e g nehmen mufs. Damit
aber das Wasser der nördlichen und östlichen Polder nach der in
dem Beer zu etablirenden Schleuse F kommen kann, mufs in dem
Ostbeeren bey I eine Schleuse angelegt werden. W e il nun ferner
so lange an dem Bassin, der Schleuse iv, und an der neuen Auswässerungsschleuse
F gearbeitet wird, die Binnewasser nicht aus-
fliefsen können, ohne dafs man ihnen einen neuen W e g anweifst,
so ist der Canal I K gegraben worden , und da derselbe zugleich
zum Interimshafen dienen kann, so hat er die Breite von i2oFufs,
und eine Schleuse, da wo er sieh mit dem Festungsgraben vereinigt,
erhalten. Zu wünschen ist es, dafs diese Schleuse weit
genug sey, um grofse Kauffahrer durchzulassen,7 und dafs sie in
Zukunft zugleich zur Spühl - und Entwässerungsschleuse dienen
möge: denn durch die Auswässerung der Schleuse F wird in der
Haupthafenstrafse viel Schlick eingeführt werden. Die wesentlichste
Absicht aller dieser neuen Anlagen ist, wie gesagt, die Erweiterung
der grofsen Schleuse iv, die gegenwärtig 5o Amster-
dammer Fufs weit ist. Sie soll aber vier Schuh erweitert werden,
so viel wird also von ihren Seitenwänden abgenommen, und alsdann
bleibt beym Durchlässen der Kriegsschiffe vom ersten Range
noch 12 Zoll Raum, d*. i. auf jeder Seite 6 Zoll.
Der Wasserstand auf dem Schleusendrempel ist bey ordi-
nairen Fluth 18 Amsterdammer Fufs, und da leere Kriegsschiffe
nur 17 Fufs tief gehn, der Schleusenboden aber convex gebogen
ist, so legt man einen neuen Schleusenflur über den schadhaften.
In so fern die Drehthore nur die ordinaire Fluth zurück
halten dürfen, so werden sie erniedrigt. Auch die hohe verti-
cale Mauer am Hintertheil der Schleuse wird abgetragen, weil
sie nicht so hoch zu seyn braucht wie sie ist. Um die grofsen
Thorevor den Wellenschlag zu sichern, kommen in einer zu ma-.
cherrden Verlängerung der Mauern zwey Fugen zum Einlegen
Von Schüttbalken an denen es bis jetzt der Schleuse fehlte.
Durch diese Anlagen wird der Hafen von Helvoet sehr verbessert,.
und man wird dessen gute Eigenschaften in Zukunft
zweyen Männern, Flerrn Brünings und Blanken, verdanken, insbesondere
wenn daselbst noch die von letzterm vorgeschlagenen
Schiffsdocken S. 272 etablirt werden.
Den Hafen von Brielle Tab. 40 und 63., an der Maasmündung in
Holland gelegen ,
kann man mit mehr Recht zu den Flufshäfen als den Seehäfen
zählen : denn die Hafenstrafse mündet sich in die Maas ein und
sie ist von zwey hölzernen Hafendämmen gebildet.
Die Innern-Häfen communiciren mit der Flafenstrafse.
Die Haupt-Spühlschleuse, welche deswegen besonders merkwürdig
ist, weil an ihr das erste Drehthor im Jahr 1676 angebracht
seyn soll, liegt bey A . Ihr directer Spühlbusen, das
Bassin, ist klein; gröfser aber ist der Theil des Festungsgraben
von D bis e, wo Beeren liegen , und dessen Wasser zum spüh-
len dienen kann, wenn die Fluth durch das Bassin, beyD, eingetreten
ist. Eine zweyte Spühlschleuse ist die bey c liegende
Aufziehschleuse deren Spühlbusen der Theil des Festungsgrabens
von a bis -d ausmacht. Die dritte Spühlschleuse, so bey B liegt
hat Drehthore und der Festungsgraben bis zum Beeren e ist ihr
Spühlbusen. In dem jetzt stillen Brielle hlühete damahls als
die Maasmündung für Seeschiffe eine hinreichende Tiefe hatte
der Handelsehr, und die Distribution der Innern-Häfen ist auch
zum Verkehr gut gemacht, detyi sie theilen sich in zwey Hauptäste,
und geben so einen grofsen Theil der Stadt, Gelegenheit,
von den Kays ab, die Waaren mit Bequemlichkeit in die Packhäuser
zu bringen.
Der Hafen zu Rotterdam
ist einer der befsten mir bekannten Flufshäfen. Die Innern-
Häfen, deren Lage auf Tab. 40., angegeben ist, und die alle mit
I I I . B a n d . 62.