und so den Schlick, fallen machen. Ist die Fläche grofs, so mag
man sie in mehrern kleinen Abtheilungen umdämmen, damit das
eingelassene oder aufgeschöpfte Wasser in Ruhe versetzt wird, um
den Schlick und das Material des Flusses fallen zu lassen. Solche
kleine Bezirke nennt man Schlickfänger. Sie sind daselbst, wo
man keine Maschinen nöthig hat, also derFlufs höher als der anzu-
schlammende Bezirk steht, öfters nothwendig. An der Wesermündung
trift man deren ins besondere viele an.
b. ) Liegen nun in der Nähe der Sümpfe Sandfelder und laufen
dort Flüsse, so leite man diese durch jene, fafse den Flufs über
den Sumpf mit Dämmen ein; steche diese durch , wenn der
Flufs die nöthige Höhe erreicht hat und trübe Materialien führt.
c . ) Auf diese Weise fange man die Anschlemmung von unten
auf an.
d. ) Führt der Flufs aber, ohne die Sandfelder zu benutzen,
eine Menge fetten Materials, desto besser: so leite inan ihn nicht
durch den Sandboden oder sichere denselben gegen das Abreissen
dieses Sandes.
e. ) Den obern Theil der Anschlemmung mufs man mit gutem
Boden zu bedecken suchen und auf ihn noch fortdauernd frisches
W Nasser lassen, damit er die zum Wachsthum des Grafses nöthige
Feuchtigkeit und die öligtenTheile einsauge. Doch davon bey
der Bewässeru ng.
Die vierte Methode leym Entwässern und Austrocknen
wird mit Hülfe der Maschinen bewerkstelligt, nähmlich, wenn
das ausführende Wasser niedriger als der Recipient steht. Sie er-
fodert nicht nur die Anwendung vieler hydrotechnischer — sondern
auch grofser Geld — Mittel. Ausser in den Niederlanden
hat man von ihr in wenig Ländern Gebrauch gemacht, obnge-
achtet sie gar vielfach so angeordnet werden kann, dafs sie keine
grofse Summe kostet. Insbesondere ist diefs der Fall in Friefsland,
wo man sich der kleinen Maschinen bedient. Solche Schöpfmaschinen
können nur durch den nahen Flufs; durch den W in d ;
mit Dampf; oder auch wohl, aber mit keinen besonderri V o rtheil,
durch Thiere und Menscl^en, in Bewegung gesetzt werden.
Sie sind mancherley , als die Wurfschaufel, der Balanzierkasten
(Baseule). Bey beyden wird die Kraft des Menschen angeWendet.
Die Wasserschraube (* ) die archimedische Schnecke (**);
das vertical und schiefliegende Wurfrad (holl. Scheprad) werden
von Windflügel bewegt, die Kastenkunst vom Wasser getrieben;
die Pumpengestänge von der Dampfmaschine zum zweckmäfsig-
sten ; von Windflügel nicht so zweckmäfsig, weil dann die Röhren
nicht Oeffnung genug haben können, und sich verschlammen.
Diese Maschinen kann ich nach meinem Plan hier noch nicht,
sondern erst im IV . Bande beschreiben (***). Indessen wird
es doch nöthig seyn , „folgendes zu bemerken. Die Wasserschrauben
heben das Wasser 8 bis. 16 Schuh hoch; die Wurfräder
i bis 5 Fufs. Gewöhnlich Teclmet man bey diesen leztern aber nur
auf eine Höhe von 4 Schuh.
Soll das Wasser 16 Fufs durch Wurfräder aufgehoben werden
, so müssen vier Wurfradmühlen hinter einander stehn und
solche “Mühlen-Reihe nennt man einen Gang-Mühlen von vier
Mühlen. Der Canal, worauf die Mühlen das Wasser aufbringen,
lieifst der Mahlbusen-, ich werde ihn auch zuweilen Leitbusen nennen.
Die besten Beobachtungen , in Holland angestellt, haben ergeben
, dafs eine Wurfradmühle von der gröfsten Art, bey gutem
W in d e , im Durchschnitt 200 Tonnnen zu 5 \ C. Fufs d. I. io 5o
Cubikfufs in der Minute 4 Fufs hoch aufmahlt (****). Kennt
(* ) Man lege sie nur zur Hälfte in eine Rinne und mache die eine Wand
derselben etwas höher, wie die andere, damit das Wasser nicht seitwärts
ausläuft. Man verschliefse - sie also nicht in einen Mantel, weil
sie weniger leistet. .
(**) Derselben bedient man sich ihres geringen Effectes wegen äusserst
selten.
(***) Der verticalen Paternosterwerke bedient man sich zu grofsen Austrocknungen
und Entwässerungen ebensowenig, wie der Wurfschaufel
und der Bascule.
(* * * * ) Bey der Beschreibung dieser Maschinen, werde ich die in Holland
angesfellten Beobachtungen mittheilen. Die Messung der Ge