ab (*)■ In Medenblick, in Nordholland , habe ich die üblen Folgen
von der Kürze solcher Pfähle ( 1798) gesehn.' Sie hatten nähm-
lich sich Hafenwärts , (T . 6.3. bey b.) übergebogen , nachdem der
Füllgrund einge'worfen war , die gesammte Verschalung neigte
sich gleichfalls und alles mufste von neuem’aufgeführt werden.
Die Vorsetzwände am Hafen von Havre, Tab. 67. F. Zßund i 5.
so wie die am Hafen von Dünkirchen von g bis x T. 63. Fig. 3 , 1 o
und 23. T. 67. geben Beyspiele zweckmäfsiger Constructionen.
Vergleicht man diese Grundrifse, Profde undAufrisse miteinander,
so wird man, ohne eine weitläuftigeErklärung, die Construction
verstehn und nachahmen können.
Befürchtet man eine Unterspühlung, so wird vor der vordem
Pfahlreihe, auch wohl zwischen den erstem Pfahlreihen, ein
Faschinenwerk gelegt, welches man mit Mauerschutt, Kieselund
Steinen beschwert. D a , wo der Grund aus einem festen Thon
besteht und der Kay nicht sehr hoch ist, bedarf man der vielen
Holzverhindungen nicht, sondern man schlägt zwey Reihen Pfähle
auf 10 Fufs Abstand, Pfahl an Pfahl ein , belegt diese mit Hol-
ben; füllt den Zwischenraum mit einer Mauer von Bruchsteinen
und bedeckt dieses mit Werkstücken. Auf diese W eise ist der Kay
längs dem Bassin de la Barre zuHavre, Tab. 59 vona nach 5, vor einigen
Jahren, aufgeführt worden, nur dafs man um Pfähle zu erspah-
ren, horizontale Planken, hinter denen auf einen Abstand von etwa
4 F . eingerammten Pfählen, aufeinander gesezt hat. Ist die W and
nicht hoch und der Grund ist feste, so kann man sich mit einer
Spundwand oder mit einer Pfahlwand u, Gurtungen daran begnügen
; auch auf den Rostschwellen verticale Ständer setzen, und diese
mit horizontalen Gurtungen und hölzernen Ankern wieder haltbarer
machen. In Hamburg hat man ähnliche Vorsätze ausgeführt,
welche mein verstorbener Freund Büsch in seiner Baukunst S. 160
beschrieben hat. W o des Holzes genug ist, als in Polen, Schweden
und Rußland, da kann man die Balken horizontal legen und
C * ) S o lc h e P f ä h l e s e h n , w i r in äa F ig . 3. T a b . 6 p u n d h ö lz e rn e A n k e r in
q u n d c.
und Pfähle daran hinschlagen , oder auch einige BalkerireiETen hin*«
tereinander legen, und Quer über, andere Balken, welche man in
diese einläfst, die also die hölzernen Anker machen, wenn sie wieder
an vertikalen Pfählen befestigt sind«. Doch ich werde ja diese
Materie heym Schleusenhau noch weiter fortsetzen müssen.
VIERTER ABSCHNITT DES HAFENBAUES.
V O N D E N S C H I F F SD O C K E N.
Die Erklärungen und Eigenschaften guter Schiffsdochen , so wie die Grundsätze
beyj ihrer Anlage
werden der Beschreibung. merkwürdiger.Schiflsdöcken Vorangehen
müssen,, um dem Plan des Werkes getreü zu bleiben. Ehe ich
indessen die erstem gebe , mufs folgendes bemerkt werden: die
kleinen Schiffe werden auf Hellinge oder schrägen Stellagen gezimmert.
Solche Helling besteht aus festes Pfahlwerk, auf welches'
ein geneigtes Holzstück liegt, dessen Länge, die Länge des Schiffskieles
übertrift. Ist eine solche Schrägefläche so'eingerichtet, dafs
darauf, in der Quere, Lagerhölzer, Stapelhölzer oder Stapelblöckegenannt,
liegen, so heifst die ganze Vorrichtung ein Stapel,
d . i ., die schräge Schiffsbaus teile. Der Bezirk, worauf sich der
Stapelplatz , oder mehrere Stapel und Hellinge befinden ist' das
Schiffswerft ( Chantier-attelier de Construction) oder auch Cale
pour la Construction de Vaisseaux. Schräge Flächen, auf denen
das Holz aufgewunden w ird , und die auch in den Kays angebracht
werden«jtheifsen Cales de Quäy, ich möchte sie Aufwinde-
Fläch en nennen.
Ein Schiff vom Stapel lassen , heifst, Ablaujen. Die Methoden,
wie die Schiffe vom Stapel gelassen werden, sind bey allen
Nationen verschieden. W e r sich darüber unterrichten will, den
Verweise ich auf das franz. Dictionaire de la Marine ’ auf Rödings
Vortreffliches Wörterbuch der Marine, und auf la Description de
trois formes, au port de Brest, par Chocjuet. Ich bemerke hier