zum Theil, dienen könnte. Es ist daher sehr zu wünschen, dafs
in der langen Hafenstrafse selbst eine Spühlschleuse , oder wenigstens
unter solcher Direction die mit der Str.afse so viel als möglich
einen spitzen Winkel formire, angelegt werde, S. 200.: denn es
ist gewifs, dafs ein so flüchtiger Sand, als woraus diese Barre besteht
von einem zweckmäfsig geleiteten Spühlstrom fortgejagt werden
kann ; sollte man auch die Dämme noch etwas verlängern.
Da gegenwärtig die Wellen mit furchtbarer Kraft über die
Barre hinweizen, die Schiffe öfters 6 bis 15 Tage in der Hafenstrafse
liegen müssen, ehe sie dieselbe passiren können; und
jährlich darauf 4 Schiffe im Durchschnitt verunglücken: so verdient
dieses Local eine hydrotechnische Correction.
Bourdeaux Tab. 62.
Der Garonne Flufs hat das mit allen solchen Flüssen , welche
die hydrotechnische Correctionen entbehren, gemein : dafs er sein
Bett sehr erhöhet. Auch ist die Mündung für die Schiffahrt’nachtheilig,
denn sie dehnt sich über einen breiten Strand aus, der
immer höher wird, und auf diese Weise eine Sandbarre bildet,
über welche die Fluth langsam aufrollt. Ist der Fluthstrom aber
über diese Barre gekommen , so strömt er schnell aufwärts.. Diese
Wirkung des Fluthstromes nennen die Uferbewohner Mascaret.
Die Seeleute müssen dieselbe genau kennen um nicht auf die Sandplatte
festzusegeln: wäre aber diese nicht vorhanden, so könnten
Fregatten bis Bourdeaux hinaufgehn und dieser Hafen könnte
einer der befsten in der Republik seyn : denn dieQuaystrafsen längs
der Garonne sind zum Schiffs- und Wahrenverkehr bequem,, und
die Garonne hat eine Breite von 36o Toisen, ist also für die
Schiffahrt überflüssig weit.
Von dem Leuchtthurm , welcher an der Mündung des Flus-
ses liegt, habeich das Nöthige (S. 3o5.) erwehnt. Es bleibt
demnach nur noch anzumerken: dafs auf dem Platze, den das
Schlofs und das Fort Trompette einnimmt, ein National-Monument
erbauet werden sollte und alle Architecten in Europa wurden
von dem Directorio aufgefordert, Zeichnungen dazu zu machen.
Diejenige, welche Herr Weinbrenner in Carlsruhe erfunden
hat, ist ein Beweifs von seinem reinen und edlen Geschmack.
Rochefort Tab. 62.
ist nach Brest der wichtigste französische Kriegshäfen am Ozean,
Schade dafs er zu weit Stromauf angelegt ist. Das Bett der Charente
wird nähmlich von Zeit zu Zeit höher, und aus ihrem Theil
der den Hafen formirt mufs der Schlamm unaufhörlich ausgebaggert
werden. Dieser Anschlämmung wegen können die
Schiffe erst auf der Insel Rhe, bis wohin man sie auf den Grund
schleppt, armirt werden. Die Etablissements zur Construction
und Ausrüstung einer Flotte sind vortreflich. Die Schiffsdocken
a, welche ich S. 294- beschrieben habe, sind freylich nicht feh-
lerfrey und wenn ein Schiff ausgelassen wird; mufs man erst den
Schlamm vor den Docken-Thoren wegfördern. Eine andere
gleichfalls mangelhafte Docke liegt noch an dem nördlichen Ende.
Dagegen sind aber die Kielplätze ƒ gu t eingerichtet und gleichwie
die Docken bedacht. Auch sind die Magazine d, die 1296 Fufs
lange, von Blondei auf einen Pfahlrost erbauete,Seilspinnereyc; und
das Sclavenhaus e gut situirt und solide erbauet. Das Hospital b
liegt vor der Stadt, welche Lage gut gewählt wurde, da. die mit
Morästen angeftlllte Gegend feuchte und ungesund ist. In neuern
Zeiten sind viele tiefe wässerigte Bezirke, umRochefort, ausgetrocknet
worden, wodurch man die Lage verbessert hat.
W iewohl die dortige Einrichtung für die Schiffsbauerey vor-
theilhaft ist und der Hafen zwanzig Linienschiffe fassen kann,
so war dort, selbst vor dem Kriege, zu keiner Zeit eine solche
Anzahl Schiffe stationirt. Vertheidigt wird Rochefort von dem
F o rt, welches auf der Insel Aix liegt, ferner von den Forts
Aiguille, Fourax de la pointe und Vergeron.
' La Röchelte Tab. 62.
ist zwar nicht grofs, aber sicher. D ie Kunst hat viel an diesem
Hafen gethan, wie wir S. 2o3 gesehn haben. Die Hafenwände