dient, so ist doch das Local sehr benutzt. Man hat die Bucht, mit
einem fortifizirten Meerdamm cd fg und einem zw'eyten kleinern
Damm e, gegen Seestürme, gedeckt. Jener Damm ist^auf einen
natürlichen Felsen, und dieser ins Wasser hinein errichtet. Beyde
bestehn aber aus Mauerwerk.
Was diesen Hafen noch einen Vorzug für vielen andern giebt,
das ist die sichere Rhede von Gourjean, welche 5 Stunde von ihm
entfernt liegt und die eine ziemliche Ausdehnung hat.
Der Hafen von Nizza T. 63
ist ganz ein W e rk der Kunst, zwischen den Ruinen des alten
Schlosses und dem Berge (Montalbano) ausgegraben und gegen das
Meer mit einem starken 260 Toisen langen Hafendamm abd,
dessen Construction oben S. 211 beschrieben ist, gedeckt. Der
obere Theil ce dieses Molen liegt etwa 3o Schuh über die Oberfläche
des Meeres, der vordere Theil ed, ist aber 20 Schuh niedriger.
An dem Innern-Hafen h liegen die W e r fte g , und demselben
sollte die hohe mit Thürmen zu versehende Mauer i zum
Schutze gegen die südlichen Seewinde dienen.
Der Hafen von Villa-Franca T. 63 ,
wenn gleich kleiner als der von Nizza, hat dennoch den Vortheil,
welchen seine Rhede und eine SchiffsdoGke, die an dem Meerdamm
der den Hafen formirt, liegt, darbietet, voraus. Die Rhede oder
der Meerbusen wird nämlich von den Kaps Montboron und Ma-
latengua gebildet. Da sie in der Nähe von Nizza liegt, so legen
Sich darauf diejenigen Schiffe, welche bey wiedrigen Stürmen in
den Hafen von Nizza nicht einlaufen können, vor Anker.
Genuas Hafen T. 68,
würde einer der gröfsten und befsten Häfen in Europa seyn (*),
wenn man den Neuen-Hafendamm i 65 Toisen verlängerte, wie
es auf dem Plan angezeigt ist; denn die im Hafen liegenden Schiffe
{ * ) D ie s e r H a f e n is t e tw a 1 0 0 0 T o i s e n la n g u n d 6 0 0 b r e i t , d e s s e n O b e rf
lä c h e is t d a h e r 6 0 0 0 0 0 Q u a d r a t to i s e n grofs.
Werden von dem Südostwinde (Libeeeio) stark beunruhigt, und
man hat Beyspiele, dafs in diesem Hafen, der von jenem und dem
Alten-Meerdamm formirt wird, mehrere Schiffe verunglückt sind.
Ja! man ist dieser Unsicherheit wegen willens gewesen, in dem
Golfo della speziä einen neuen Hafen bey Lerici zu etabliren. Und
wenn gleich heyde.,Meerdämme 20 bis 3o Schuh über die Oberfläche
des Meers liegen, so gewähren sie doch, wegen dergrofseri
Oeffnung, die zwischen ihnen geblieben ist, wie gesagt, keine
absolute Sicherheit.
Die Innern-Häfen liegen in au n dA : sie dienen zum Schiffsbau
so wie zur Statiönirung der Kriegsschiffe. 1 ist das Thor
Thomas, welches nachdem Innern-Hafen führt. 2 ist ein steinernes
Anlegehüft, Ponte legna genannt. Bey 3 liegt ein zweytes
steinernes Anlegehöft, und N°* 4 ist ein solches Höft, welches
ilPonte spinola heifst; das HöftN0' 5 nennen die Genueser il Ponte-
reale, und das N°' 6 il Ponte-mercanti. Bey 7 liegt ein Höft das
sie St. Theodoro nennen, und das Höft No. 8 wird Passo di St.
Lazaro genannt.
Nicht nur alle diese Meerdämme sondern auch die Kays längs
dem Hafen bestehn aus Mauern mit Quadern bekleidet, überhaupt
ist Genua nicht nur ein grofser, sondern auch ein prächtiger Hafen,
und die Lage ist eben so schön als vorteilhaft zum Handel. Wenn
wird diese berühmte Stadt die im letzten Kriege erlittenen Drangsale
verschmerzt haben ?
Der Hafen von Terracina T. 68,
zwischen Rom und Neapel gelegen, ist gegenwärtig seichte- und
versandet. Seine Form ist übrigens nicht ganz zu tadeln, und seine
Wände sind von Steinmassen aufgeführt. W ie wichtig sind aber
nicht die Pontinischen Sümpfe die hier beginnen? In derThat war
ich willens bey den Austrocknungen davon zu handeln, aber bis
jetzt ist mir keine genaue Karte zuGesicbte gekommen, wiewohl ich
aus derRaccolta und den Schriften desXimenes eine ziemliche deutliche
Vorstellung davon habe; Schriften bey denen die Karten sehr